Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat erneut Probleme mit dem Finanzamt und erwartet einen wirtschaftlichen Schaden. Verantwortlich dafür ist nach Informationen der "Sport Bild" die Zentralvermarktung des europäischen Verbandes UEFA für die Länderspiele im Fernsehen. Der DFB soll demnach für den Zyklus 2018 bis 2022 einen Vertrag über 40 Länderspiele für rund 250 Millionen Euro abgeschlossen haben.
Die DFB-Wirtschaftsprüfer haben laut des Berichtes festgestellt, dass das UEFA-Geld nicht durch 40 Länderspiele bei der Steuererklärung geteilt worden sei, sondern durch 42. Die zwei zusätzlichen Länderspiele hätten aber nie stattgefunden, hieß es weiter. So hätte der DFB seinen Jahresgewinn minimiert und etwa 30 Prozent der Körperschaftssteuer gespart. Der Differenzbetrag in einstelliger Millionenhöhe sei schon an das Finanzamt überwiesen. Ein höherer fünfstelliger Zinsschaden müsse beglichen werden.
"Der DFB hat im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses 2022, unter der Führung von Schatzmeister Stephan Grunwald, entschieden, die Einnahmen aus dem UEFA-Zentralvermarktungszyklus 2018 bis 2022 in der Höhe abweichend zur bisherigen Vorgehensweise abzugrenzen", erklärte der DFB am Dienstag auf dpa-Anfrage zu dem Bericht. Das Finanzamt sei schriftlich darüber informiert worden. "Dem DFB wird als Folge dieser Änderung für die Jahre 2018 bis 2020, aufgrund der zu erwartenden Zinszahlungen an das Finanzamt, ein wirtschaftlicher Schaden entstehen, der im fünfstelligen Bereich liegt." Die Compliance-Abteilung des DFB soll nach Informationen der "Sport Bild" nun untersuchen, wie es dazu habe kommen können. (dpa/rs)