Kaum ist die Lünendonk-Liste da, verliert sie schon an Aktualität: Der Management-Berater Lünendonk aus Kaufbeuren hat ein Ranking der zehn erfolgreichsten mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen erstellt. Spitzenreiter ist IDS Scheer - und das Unternehmen wird dieser Tage von der Software AG übernommen. Im kommenden Jahr dürften die Zahlen daher anders aussehen.
Doch die Lünendonk-Liste bezieht sich auf das Jahr 2008, Vergleichszeitraum ist 2007. Das Ranking umfasst Unternehmen, die mindestens 60 Prozent ihres Erlöses mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielen. Die Firmen haben den Hauptsitz in Deutschland, gehören keinem Konzern an und bleiben unter der Umsatzgrenze von 500 Millionen Euro.
Die drei bestplatzierten sind IDS Scheer aus Saarbrücken (Gesamtumsatz 2008: 399 Millionen Euro) vor MSG Systems aus Ismaning bei München (309 Millionen Euro) und GFT Technologies aus St. Georgen (242 Millionen Euro).
Dabei musste der "Bronze-Gewinner" jedoch einen Umsatzrückgang hinnehmen. IDS Scheer und MSG Systems legten dagegen zu.
Auf den Rängen vier, fünf und sechs folgen die Münchener Allgeier Holding (Gesamtumsatz 2008: 223 Millionen Euro), die Hamburger CI Group (170 Millionen Euro) und Materna aus Dortmund (160 Millionen Euro). CI und Materna haben die Plätze getauscht. Die Düsseldorfer erwirtschafteten rund 15 Millionen Euro weniger als noch 2007, während CI und Allgeier zulegten.
Auf den Plätzen sieben, acht und neun fallen die Gesamtumsätze nur noch im zweistelligen Millionenbereich aus. Die Ränge besetzen die Walldorfer Realtech (71 Millionen), die Adesso Gruppe aus Dortmund (67 Millionen) und die Gütersloher Syskoplan (61 Millionen). Auch hier gibt es eine Rochade: Adesso uns Syskoplan haben die Plätze getauscht. Dabei haben alle drei Firmen mehr Geld erwirtschaftet als im Vorjahr.
Das Schlusslicht auf der Lünendonk-Top-Ten-Liste bildet Seven Principles aus Köln. Sie verbuchte einen Umsatz von 59 Millionen Euro.
Banken sind gute Kunden von IT-Mittelständlern
Damit kommen die zehn führenden Mittelständler 2008 gemeinsam auf eine Summe von 1,8 Milliarden Euro Umsatz. Lünendonk hat ausgerechnet, dass davon im Schnitt 27 Prozent auf IT-Beratung entfallen. 16 Prozent erlösen die Firmen mit Standard-Software-Einführung und Systemintegration. 14 Prozent resultieren aus Individual-Software-Entwicklung und sieben Prozent aus Projekt-Management.
Ihre Kunden finden die Unternehmen vor allem in der Finanzbranche. Banken und Versicherungen halten einen Umsatzanteil von 32 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen Kunden aus Industrie (21 Prozent) und Telekommunikation (17 Prozent).
Was ihre Umsatzaussichten für das laufende Jahr angeht, zeigen sich die Firmen verhalten. Trotz Krise gilt ein leichtes Wachstum von drei Prozent als realistisch. Für 2009 bis 2014 stellen sie sich aber eine günstigere Prognose von durchschnittlich acht Prozent Steigerung pro Jahr.
Studie aus Kaufbeuren
Der Berater Lünendonk aus Kaufbeuren dokumentiert die Ergebnisse in der Studie "Führende deutsche mittelständische IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen 2008".