Preisträger im Überblick

Die 14 besten Apps für Deutschland

19.03.2012 von Johannes Klostermeier
320 Datensätze, 112 Ideen, 77 Apps: Die Preisträger des ersten deutschen Programmierwettbewerbs "Apps für Deutschland" stehen fest.

Aus 320 Datensätzen, 112 Ideen und 77 fertig programmierten Anwendungen hat die Jury die Preisträger für den ersten nationalen Programmierwettbewerb „Apps für Deutschland" ermittelt. Der Wettbewerb wurde am 8. November gestartet. Auf der Cebit hat nun Innenminister Peter Friedrich die Geldpreise verliehen. Bewerber konnten ihre Vorschläge in den Kategorien Daten, Ideen und Anwendungen einreichen.

Innenminister Peter Friedrich (CDU) vergab die Geldpreise für die besten Apps.
Foto: BMI

"Einreicher aus Wissenschaft, Wirtschaft oder Ausbildung haben mit einem hohen Grad an Kreativität und Engagement Ideen und Anwendungen entwickelt, die überwiegend Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern adressieren, aber auch Chancen für die wirtschaftliche Weiterverwendung zeigen", sagte Anke Domscheit-Berg vom Mitveranstalter Government 2.0 NetzwerkDeutschland.

Zahlreiche Behörden gaben ihre Datenschätze frei, um deren Nutzung für Dritte zu ermöglichen. „Viele der eingereichten Ideen basieren jedoch auf Daten, die noch nicht von den deutschen Behörden freigegeben sind", sagte Stefan Gehrke vom Open Data Network. „Diese Ideen machen den Mehrwert von Open Data erkennbar. Die Verwaltungen sind aufgefordert, ihre Daten in einer freien Lizenz zur Verfügung stellen."

„Besonders erfreulich war die Einreichung der Bibliotheksverbünde von Bayern, Berlin und Brandenburg. Sie zeigt, dass Länder- oder Behördengrenzen für Open Data kein Hindernis sind, wenn der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund steht", sagte Daniel Dietrich von der Open Knowledge Foundation Deutschland.

Die Preisträger im Einzelnen:

Kategorie Daten

1. Preis - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit PEGELONLINE (www.pegelonline.wsv.de); tagesaktuelle gewässerkundliche Daten mit derzeit rund 500 Pegeln an den Bundeswasserstraßen.

2. Preis - Bayerische Staatsbibliothek, Bibliotheksverbund Bayern, Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg: Gemeinsamer Verbundkatalog von 180 wissenschaftlichen Bibliotheken in Bayern, Berlin und Brandenburg. Er enthält rund 23 Millionen Beschreibungen dort vorhandenen Titel in verschiedenen Daten-Formaten.

77 Apps für Deutschland - nicht nur für das iPhone.
Foto: Apple

3. Preis: Senatorin für Finanzen, Haushaltsdaten der Freie Hansestadt Bremen: Haushaltsund Stellenpläne getrennt nach Land und Stadtgemeinde Bremen, einheitlicher, leistungs- und aufgabenbezogener Produktgruppenhaushalt und Produktgruppenstellenplan.

Kategorie Ideen

1. Preis (2000 Euro) - Happy Parents von Christoph Stasch, Christian Autermann und Carsten Ahlf. Eltern, Kindern und Familien soll das Auffinden von Einrichtungen wie Spielplätzen und Sportstätten durch Kartenapplikationen ortsbezogen erleichtert werden. Dazu gibt es die Möglichkeit, Points of Interests (POI) zu definieren und zu bewerten.

2. Preis (1000 Euro) - Kommunal-App-Framework von Apps4Cities: Kommunen, Landkreise und touristische Regionen können auf der Cloud-basierten Serverinfrastruktur Kommunal- Informationen wie News, E-Service Bürgerdienste, Verkehr und Nahverkehr, Kultur und Freizeit, Tourismus, Wirtschaft und Branchenbuch bereitstellen.

3. Preis (500 Euro) - Recycling App von Jan Sorgenfrei: Umfangreiche Information zu Müllentsorgung, etwa zu der Frage, wo und wann kann man welchen Müll entsorgen?

Kategorie Applikationen / Unternehmen

1. Preis (4000 Euro) - Cityguide Bremen von der Cityguide AG, Michael Radomski: Mobiler Stadtführer, der bestehende Informationen aufbereitet und zugänglich macht, etwa aktuelle Ozonwerte, Bibliotheksstammdaten, Tagesbetreuungseinrichtungen und öffentliche Schulen.

2. Preis (3000 Euro) - Berliner Wahlkarte von Berliner Morgenpost, Julius Tröger, André Pätzold: Am Tag nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhauswahl im September 2011 wurde die Zusammensetzung im Landesparlament visualisiert. Die Anwendung erlaubt es, persönliche und politische Daten der 149 Abgeordneten auf einen Blick dynamisch abzubilden.

3. Preis (2000 Euro) – Berlin-Open-Data-Guide von Cornelius Rabsch: Ziel ist die Vielfalt an lokalen (offenen) Daten in der Stadt wie die nächste Behörde, die nächste Grünanlage oder der nächste Kindergarten besser zur Verfügung zu stellen.

Kategorie Applikationen – Einzelentwickler

Apps sollen als Vorbild für die Verwaltung wirken.
Foto: Government 2.0

1. Preis (4000 Euro) - LISA – Lokale Information, Suche und Aggregation; Matthias Thimm in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Institute for Web Science and Technologies und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften: Individuelle Ermittlung des Attraktivitätsfaktors einer Region anhand verschiedener gewichteter Datenquellen.

2. Preis (3000 Euro) - e11 von Sebastian Werner/Jan Falkenberg: Karten-Applikation mit allen registrierten und veröffentlichten Kraftwerken Deutschlands einschließlich der Darstellung der Energieimporte und -exporte und der Energieverteilung der jeweiligen Bundesländer und Leistungsgrößen in Deutschland.

3. Preis (2000 Euro) - BlUniViz von Conny Günther, Marcus Kirsch, Felix Thalmann: Statistische
Daten über Bundesländer und Hochschulen sollen auf menschliche Vorlieben ausgerichtet und vom Benutzer nach seinen Interessen gewichtet werden, um etwa ein passendes Bundesland oder eine geeignete Hochschule zu finden.

Die Sieger des Apps-Wettbewerbs im Gruppenbild auf der Cebit 2012.
Foto: Government 2.0

Neben Preisen für die drei Kategorien wurden auf der Cebit Sonderpreise vergeben. Aus Einreichungen, die nicht für die allgemeine Wertung berücksichtigt werden konnten, weil die zugrunde liegenden Daten noch nicht als Open Data zur Verfügung stehen, wählten Vertreter der drei Trägerorganisationen zwei Sonderpreisträger aus.

2 Sonderpreise der Trägerorganisationen

Windpower App von Melanie Otto: Karte mit eingezeichneter Schattenbildung von Windkraftanlagen.

Gesetze im Android von Witoslaw Koczewski: Katalog mit deutschen Gesetzen auf dem
Smartphone oder Tablet.

Die Veranstalter hoffen nun, „dass die Ergebnisse dieses Wettbewerbs ein Anreiz sein werden für Bund, Länder und Kommunen, künftig ähnliche Apps-Wettbewerbe in eigener Verantwortung durchzuführen, um gemeinsam mit Bürgern kreative Lösungen mit Nutzen für die Gesellschaft zu entwickeln.