Google liefert zur jeden neuen Version seines mobilen Betriebssystems Android eine Beispiel-Hardware aus der Nexus-Serie. Die Nexus-Produkte unterscheiden sich deutlich von den Produkten anderer Hersteller: Sie zeigen nicht nur, wie sich Google ein Android-Produkt vorstellt, sondern verwenden auch die jeweils aktuellste Version des Betriebssystems. Wer sich für ein Nexus-Gerät entscheidet, erhält dementsprechend zugleich ein Android-System ohne Anpassungen der Hersteller.
Ein weiterer Vorteil ist der schnellere Zugriff auf Updates des Betriebssystems. Normalerweise müssen Google, der Hersteller und der Mobilfunkanbieter ein Update freigeben - Nexus-Geräte können hier mindestens einen Mittelmann übergehen.
Die eigentliche Hardware stellt Google nicht selbst her, der Konzern kooperiert mit unterschiedlichen Produzenten. So wurden Nexus-Produkte bislang beispielsweise von Samsung, HTC oder Asus gefertigt. Fast wirkt es, als nutzt Google seine Nexus-Serie, um die Hersteller-Verteilung im Markt zu kontrollieren oder weniger starke Hersteller zu fördern. Die aktuelle Serie wird von LG, Asus und Samsung gefertigt.
Nexus 4: Das Smartphone mit Android Jelly Bean 4.2
Das Nexus 4 ist der Prototyp, ein Android-Smartphone wie es sich Google vorstellt. Das Gerät bietet einen IPS-Bildschirm mit einer Diagonale von 4,7 Zoll, die Auflösung liegt bei 1280 x 768 Pixel, damit liegt es in dieser Geräteklasse im oberen Bereich. Im Inneren arbeitet ein Qualcomm S4-Prozessor, dieser verfügt über vier Kerne und ist mit 1,5 GHz getaktet. Dem Prozessor stehen 2048 MByte Arbeitsspeicher zur Seite, deutlich mehr als bei vielen anderen Android-Geräten.
Beim Speicher nimmt sich Google leider zu sehr ein Beispiel an Apple: Das Nexus 4 gibt es wahlweise mit 8 GByte oder 16 GByte integriertem Speicher. Kunden müssen mit diesem auskommen, denn es gibt keinen Steckplatz für zusätzliche Speicherkarten. Dafür sind moderne Funktionen wie der Nahfunk NFC oder kabelloses Laden integriert.
Die neue Nexus-Serie ist das erste offizielle Google-Produkt, das mit Android Jelly Bean, Version 4.2 ausgestattet ist. Dieses setzt auf Android 4.1 auf, allerdings scheint Google etwas geschlampt zu haben. So fehlt dem Kalender beispielsweise der Monat Dezember - warum auch immer.
Der größte Pluspunkt für das Nexus 4 ist der Preis. Die Version mit 8 GByte Speicher ist für 299 Euro ohne Vertrag erhältlich, die 16-GByte-Variante kostet 349 Euro. Das ist für ein Smartphone in dieser Leistungsklasse ein sehr guter Preis.
Nexus 7: Zwischen Smartphone und Tablet
Wem ein Display mit 4,7 Zoll zu klein ist, für den liefert Google das Nexus 7. Wie der Name andeutet, liegt die Bildschirmdiagonale bei 7 Zoll. Die Auflösung ist allerdings mit 1280 x 800 Pixeln sehr nahe am Nexus 4. Hier vergeuden LG und Google potenzial, denn eine höhere Auflösung sorgt normalerweise für ein deutlich besseres Bild. Für die Prozessor- und Grafikleistung sorgt ein Tegra-3-Chip von Nvidia, dieser Quad-Core taktet mit 1300 MHz. Allerdings fällt das Nexus 7 beim RAM zurück, im Vergleich zum Nexus 4 steht nur die Hälfte zur Verfügung.
Dafür ist der Akku deutlich größer, laut Google hält das Tablet bis zu 8 Stunden durch. Auf dem Tablet arbeitet noch eine ältere Version von Android, installiert ist Version 4.1. Beim Speicher gibt es wieder mehrere Optionen: Zur Wahl stehen 16 GByte, 32 GByte oder eine 32-GByte-Option mit zusätzlichem mobilen Internet. Alle drei Geräte verfügen über WLAN, Bluetooth und unterstützten den Nahfunk NFC.
Auch hier sind die Preise durchaus konkurrenzfähig: Das Nexus 7 mit 16 GByte kostet 199 Euro, die 32-GByte-Version liegt bei 249 Euro, wer zusätzlich mobiles Internet möchte, der muss 299 Euro einplanen.
Nexus 10: Googles Ideal eines Android-Tablets
Das dritte Nexus-Produkt schließt die Produktserie nach oben ab: Das Nexus 10 ist ein Tablet mit einer Bildschirmdiagonale von 10,055 Zoll, die Auflösung liegt bei angenehm hohen 2560 x 1600 Pixel - das erlaubt selbst die Wiedergabe von Full-HD-Filmen. Im Inneren arbeitet eine Dual-Core-CPU mit 1,7 GHz, zusätzlich gibt es auch hier 2048 MByte Arbeitsspeicher.
Als Betriebssystem setzt Google hier auf die Tablet-Variante von Android 4.2, Codename Jelly Bean. Dazu gehört unter anderem der Google Browser Chrome für den Zugriff aufs Web. Ebenfalls integriert ist Google Hangout für Videochats - zwei Kameras im Gerät machen es möglich. Dazu kommt ein USB-Anschluss, ebenso wie ein HDMI-Ausgang, um Videos auf einem externen Wiedergabegerät anzuzeigen.
Preislich liegen die Nexus 10 Tablets auf einem Niveau mit anderen Android-Tablets. Die 16-GByte-Version kostet 399 Euro, wer den doppelten Speicherplatz möchte, der muss dafür stolze 499 Euro bezahlen. Auch hier lässt sich der verfügbare Platz nicht mit Hilfe von Speicherkarten erweitern. Beide Geräte verfügen über WLAN nach 802.11 b/g/n, Bluetooth und NFC.