Das iPad von Apple (242,8 x 189,7 x 13,4 mm) verfügt über eine 1-GHz-CPU, 256 MB RAM und je nach Modell 16, 32 oder 64 GB Flash-Speicher. Der Multi-Touch-Bildschirm misst 9,7 Zoll und hat eine Auflösung von 1024 x 768 Pixel. In der WLAN-Variante wiegt das iPad 680 g, mit UMTS-Chip sind es 730 g. Beide Varianten bieten Bluetooth 2.1 und GPS. Der Akku hält laut Apple rund 10 Stunden. Über den App-Store hat der Nutzer Zugriff auf über 100.000 Anwendungen, die teilweise an das iPad angepasst wurden, teilweise hochskaliert werden.
Das iPad hat aber auch ein paar Nachteile: So liegen die Preise je nach Ausstattung zwischen 499 und 814 Euro. Ein weiterer Nachteil ist die mangelnde Flash-Unterstützung - auch iPhone und iPod Touch lassen bei Flash-Elementen weiße Lücken im Browser. Ferner vermissen viele eine Kamera und Speichererweiterung per SD-Karte ist ebenfalls nicht möglich. Das iPad ist aber nicht der einzige Tablet-Computer - es gibt spannende Alternativen.
WeTab: iPad-Killer aus Deutschland?
Der deutsche Dienstleister Neofonie arbeitet an einem Tablet-PC namens WeTab. Dieser scheint zunächst frei von den Schwächen des iPads zu sein, bringt dafür aber eigene mit. Der Multi-Touch-Bildschirm des WeTabs ist mit 11,6 Zoll und 1366 x 768 Pixel etwas größer als der des iPads. Jedoch ist das WeTab mit 288 x 199 x 13 mm auch etwas größer und mit 800 g beziehungsweise 850 mit UMTS-Chip auch ein gutes Stück schwerer.
Im WeTab werkelt eine 1,66-GHz-Intel-Atom-CPU, der Speicher von 16 oder 32 GB ist mit SD-Karten erweiterbar. Die 1,3-Megapixel-Kamera ist kein Ersatz für die Digitalkamera - aber immerhin macht sie das WeTab Videotelefonie-tauglich. Im Gegensatz zum iPad besitzt der Tablet aus Deutschland USB-Anschluss und einen Standard-SIM-Karten-Slot (Apple setzt auf das wenig verbreitete Micro-Format). Der Akku soll nur 6 Stunden lang durchhalten. Bluetooth 2.1 ist ebenfalls an Bord - GPS gibt’s aber nur in der UMTS-Variante. Das WeTab unterstüzt jedoch Java, Flash und Adobe Air für lückenloses Surfen. Das angepasste Linux-OS soll den Zugriff auf den Marketplace von Android - und damit rund 30.000 Apps - gestatten.
Mit 449 Euro beziehungsweise 569 mit UMTS ist aber auch das WeTab kein Schnäppchen. Was momentan gegen den angepeilten Marktstart ab Juli/August spricht, ist eine recht missglückte Pressekonferenz. Auf der war vor kurzem eine Windows-Fehlermeldung auf dem WeTab zu sehen, das offensichtlich noch nicht unter dem geplanten Linux-System läuft.
Mit Windows-7-Home-Premium: HP Slate
Auf der Computermesse CES in Las Vegas hat Microsoft-Chef Steve Balmer Anfang des Jahres den iPad-Konkurrenten HP Slate vorgestellt. Dieser verfügt über einen 8,9 Zoll großen Multitouch-Bildschirm (Auflösung: 1024 x 600 Pixel) und wiegt 670 g. Die Leistung bringt ein Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, Daten landen auf 32 oder 64 GB Flash-Speicher. Wichtig: Die technischen Daten wurden von HP noch nicht bestätigt und stammen aus einer im Internet aufgetauchten angeblich internen Präsentationsfolie.
Mit 234 x 150 x 14,7 mm wäre das HP Slate sogar etwas kleiner, aber auch etwas dicker als das iPad. Die Akkulaufzeit soll nur 5 Stunden betragen. Der Tablet-PC soll dafür über eine VGA-Kamera an der Vorderseite und eine 3-Megapixel-Kamera auf der Rückseite verfügen. Die WLAN-Anbindung wäre mit 802.11 b/g aber nicht auf dem neuesten Stand. Gut: Neben Bluetooth 2.1 soll es optional auch UMTS und GPS geben. Weiter sind laut Folie ein Kartenleser und USB-Port an Bord.
Als Betriebssystem soll Windows 7 Home Premium zum Einsatz kommen. Ein Highlight: HP Slate wird wohl - anders als das iPad - Flash und Adobe Air unterstützen. Das HP Slate soll aber erst im Sommer auf den Markt kommen und Gerüchten zufolge ab 400 Euro kosten.
Android-Tablet: Archos 5 Internet Tablet
Das Archos 5 Internet Tablet ist die französische Antwort auf das iPad - wobei Antwort das falsche Wort ist, da das Gerät bereits Ende 2009 auf dem Markt war. Das Touch-Display ist mit 5 Zoll und einer Auflösung von 800 x 480 Pixel vergleichsweise winzig, in seiner Flash-Speicher-Version (8 bis 32 GB + Speicherkartenslot) misst es dafür nur 143,2 x 78,8 x 10,4 mm bei leichten 182 g. Die Festplatten-Versionen (160 bis 500 GB) sind rund 10 mm dicker und 100 g schwerer. Im Inneren arbeitet ein 800-MHz-Prozessor.
Im Vergleich zum iPad sind übrigens auch die Preise winzig: 200 Euro (8 GB) bis 400 Euro (500 GB). Das Archos-Gerät funkt über WLAN (802.11 b/g/n) oder Bluetooth 2.0 und verfügt über GPS (Navi-Software 7 Tage kostenlos), mobiles Internet fehlt jedoch. Eher eine Notlösung: Sie können Ihr Handy bei entsprechendem Vertrag zum Surfen auf dem Archos per Bluetooth verbinden. Der Archos-Tablet läuft mit Android, ist also um Android-Anwendungen aus dem Marketplace erweiterbar, einige Android-Apps sind bereits vorinstalliert - etwa ein Office-Dokumente-Betrachter und ein Chat-Programm.
Spannend ist das optional erhältliche Zubehör: Die DVR-Docking-Station verwandelt das Archos 5 Internet Tablet in einen Videorekorder, eine Streaming-Maschine und Präsentations-Gerät für den LCD-Fernseher. Die Fernbedienung ist im Preis von 130 Euro inbegriffen. Der Car Mount für 30 Euro ist eine KFz-Halterung.
Windows-7-Starter-Tablet: Archos 9 PCTablet
Mit 8,9 Zoll Touch-Bildschirmdiagonale und 1024 x 600 Pixel Auflösung liegt der Archos 9 PCTablet fast obenauf mit dem iPad. Auch in Sachen Leistung (1,1 GHz Atom-CPU & 1 GB RAM) toppt das 9 den kleinen Bruder 5 Internet Tablet. Die Festplatte bietet 60 GB Platz, ein USB-2.0 Port ist ebenfalls an Bord.
Leider hat auch der Archos 9 PCTablet kein mobiles Internet, nur die Möglichkeit das UMTS-Handy via Bluetooth zu verbinden oder einen UMTS-USB-Stick einzusetzen. Sein WLAN-Chip ist sogar langsamer als die Konkurrenz (nur 802.11 b/g). Neben Bluetooth bietet er auch einen Ethnernet-Anschluss (10/100 MB/s). Eine Akkuladung soll recht magere 5 Stunden halten. Lichtblick: Die 1,3-Megapixel-Kamera. Mit 256 x 138 x 17 mm und 800 g ist das Gerät etwas größer und schwerer als das iPad.
Zugriff auf den Android-Marketplace bleibt dem Archos 9 verwehrt, da es unter Windows 7 Starter läuft. Vorinstalliert sind etwa die Antivirenlösung Microsoft Security Essentials, das Office-Paket Lotus Symphony und Skype. Seitlich am Tablet-PC befinden sich ein Trackball und zwei Maustasten. Nett: Ein ausklappbares Standbein stellt das Archos 9 wie einen Bilderrahmen auf. Das Archos 9 kostet rund 500 Euro.
9 Sekunden Boot-Zeit: Joojoo
Das Display des Joojoo-Tablet-PCs misst stattliche 12,1 Zoll und bietet eine Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Doch Größe hat auch ihren Preis: Mit 324,5 x 199 x 18,9 und 1,1 kg ist das Joojoo groß und schwer. Auch der Akku hält mit 5 Stunden nicht sehr lange durch.
Daten landen auf einer 4 GB kleinen SSD-Platte, daneben ist eine 1,6-GHz-starke CPU verbaut. Surfen tut das Joojoo über WLAN (nur 11 b/g), als weitere Drahtlos-Verbindung steht Bluetooth zur Verfügung. UMTS und GPS fehlen. Weiter stehen ein USB-Port und eine Webcam zur Verfügung. Das Betriebssystem ist eine Linux-Variante die besonders schnell starten soll: nur 9 Sekunden soll das Booten dauern. Der Tablet-PC soll bald auch in Deutschland erhältlich sein - in den USA kostet er 499 Dollar.
Fazit
Apples iPad hat eine Lawine losgetreten - waren Tablet-PCs vorher im Allgemeinen Ladenhüter, hat sich das iPad bereits so gut verkauft, dass Apple nun Lieferschwierigkeiten hat. Doch auch wenn der momentane Hype es glauben machen will: Das iPad ist nicht der einzige ernstzunehmende Tablet-PC auf dem Markt - es gibt spannende Alternativen und es werden immer mehr (Toshiba und Google arbeiten angeblich ebenfalls an Tablet-PCs).
Quelle: PC-Welt