Technologische Fortschritte wie im Bereich Smartphones begünstigen die Verbreitung des mobilen Arbeitens in ganz Europa. Der Anteil der mobilen Mitarbeiter wird sich bis 2013 um etwa fünf Prozent erhöhen. Das ist das Ergebnis der Umfrage „EMEA Enterprise Mobility Survey 2010“ des Beratungsunternehmens IDC. Dabei wurden 1240 IT-Entscheider aus 13 EMEA-Ländern befragt.
Die Integration für ICT-Lösungen wird 2011 zu einem wichtigen Thema. Die IDC-Analyse definiert sieben Trends, die die Entwicklung antreiben.
1. Tablets als Motor für Mobile Device Management
Durch das iPad sind Tablets in Mode gekommen. Im nächsten Jahr werden viele neue Geräte für Privat- und Geschäftskunden von Herstellern wie RIM, Cisco und Avaya auf den Markt kommen. Es kann davon ausgegangen werden, dass es verstärkt in Unternehmen eingesetzt wird. Dafür brauchen die Firmen ein effektives Management und Sicherheitskontrollen. Aus diesem Grund können Unternehmen wie Good Technologies, Boxtone, mFormation, Mobile Iron und Sybase mit einer starken Geschäftsentwicklung in Europa rechnen.
2. Stärker Konsumierung (BYOD)
Mit dem mobilen Trend wird sich auch der Konsumierungsgrad in den Unternehmen erhöhen. Das zeigt sich im sogenannten Bring your own Device Modell (BYOD). Dieses erlaubt Mitarbeitern ihre persönlichen Geräte im Unternehmen zu nutzen.
Der Untersuchung zufolge steigt der Gebrauch von gängigen, weit verbreiteten Endgeräten und Applikationen explosionsartig an. IT-Chefs werden viel Mühe haben das Ganze, technologisch sowie im Hinblick auf die Richtlinien und Unternehmenskultur, zu kontrollieren. Den Verantwortlichen wird nichts anderes übrig bleiben, als die Nutzung privater Smartphones und Tablet PCs als Business Tool am Arbeitsplatz zu erlauben.
Unternehmensdaten müssen sicher sein
Diese Entwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Sicherheit. Folglich müssen die Unternehmensdaten mit Technologien abgesichert werden. So muss unter anderem gewährleistet sein, dass per Remote Management die betreffenden Geräte gesperrt und Daten gelöscht werden, sollten sie einmal verloren gehen, oder Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
3. Mobile Applikationen – mehr als E-Mail
Das Interesse an Mobile Device Management steigt, weil mobile Unternehmensapplikationen genauso wie private Apps immer beliebter werden. IT-Abteilungen werden sich künftig verstärkt darum kümmern müssen, dass mobile Applikationen für Mitarbeiter entsprechen sanktioniert und auf sichere Weise bereitgestellt werden.
Der Analyse zufolge werden aus diesem Grund Technologieplattformen in den Mittelpunkt rücken, über die Applikationen bereitgestellt und bestimmten Mitarbeitern zugeteilt werden können, Auch Delivery- und Management-Fähigkeiten werden über die Plattformen geliefert. Systemeigene und Cloud-Applikationen sowie Treiber wir HTML 5 werden ebenfalls beliebter. Dabei sind vor allem die Firmen RIM, MobileIron, Sybase und Antenna Software interessant.
4. Mobile B2B2C im Marketing
Immer mehr Marketingabteilungen werden sich mobile Applikationen zur Stärkung des Markenimages zunutze machen. Laut der Untersuchung haben einige Branchen wie der Finanzdienstleistungssektor, Fluggesellschaften und der Einzelhandel den Weg bereits beschritten. Mobile Applikationen wie Storefronts, Kataloge, Bezahl- und Kundenbindungsprogramme sind dabei das traditionelle Web-Commerce-Geschäft zu verändern. IT-Dienstleister wie Accenture und IBM sind in diesem Bereich bereits aktiv.
5. Android für Unternehmenskunden
In diesem Bereich gehört Google zu den Anbietern, die man im Auge behalten sollte. Wie die Umfrage zeigt, sind viele in Europa an der Android Plattform von Google sehr interessiert. Dieses Ergebnis ist überraschend, denn Android wurde eigentlich für Privatanwender entwickelt und hat viele endemische Sicherheitslücken und Schwächen beim Management.
Google im Unternehmen
Es kann davon ausgegangen werden, dass Google diese Probleme bei der nächsten Version des Betriebssystems beheben wird. Damit wird es geeigneter für den Unternehmenseinsatz sein. Künftig gibt es dann zusätzlich noch tiefere Integrationsmöglichkeiten mit den Google Apps und Google-Voice-Plattformen. So wird Google im Business Mobility Bereich zu einem starken Mitbewerber für andere Marktteilnehmer wie RIM, Microsoft, Apple und Nokia/Symbian.
6. M2M wird Mainstream
2011 werden Machine-to-Machine Services (M2M) auf den Markt kommen. Seit langer Zeit ist von intelligenten Stromzählern und dem intelligenten Stromnetz für die Energieversorgung, Notrufdiensten für die Automobilbranche und Remote-Überwachung von Patienten im Gesundheitswesen die Rede. Im kommenden Jahr könnten M2M-Spezialisten ihren Durchbruch haben.
7. M&A
Ein derart heißer Markt führt natürlich zu Merger & Acquisition-Aktivitäten. Das hat sich bereits in diesem Jahr abgezeichnet, so kaufte HP Palm, SAP Sybase, Juniper SMobile System, McAfee Trust Digital, Vodafone übernahm Global Enterprise Quickcomm und TnT das Unternehmen Expense Management. 2011 werden auch weitere Segmente wie Mobile Device Management und Telecom Expense Management reif für die Konsolidierung sein.