Leider eher unbekannt
Zwar gibt es in Apples App-Store gut 150.000 verschiedene Apps, aber keinen sonderlichen guten Weg, sie zu finden. Die Suchfunktion der Software bietet nur wenig Hilfestellung, es sei denn, man weiß genau, wonach man sucht. Was dem ahnungslosen Kunden bleibt, ist ein Blick in die Top 25 der jeweiligen Kategorien. Und genau die wird nur allzu oft auch als Kaufempfehlung hergenommen; andere, möglicherweise viel bessere Apps verschwinden in der Versenkung.
Insbesondere für neue, kleine Entwickler von Apps ist es sehr schwierig, einen Platz in der Top 25 zu ergattern. Eine App muss zuerst durch die Medien bekannt werden, durch Mundpropaganda und soziale Netzwerke, damit sich ihre Download-Zahlen erhöhen und sie es so in die Liste schafft. Große Hersteller, wie Microsoft mit seiner "Bing"-App, investieren tausende von Dollars, um ihren Apps einen Platz unter den besten 25 zu sichern. Dabei ist es immer wieder schade zu sehen, wie viele gute Apps den Sprung in die Top 25 nicht schaffen und im Wust der zahlreichen anderen Apps untergehen. Wir zeigen Ihnen fünf coole Apps, denen genau dieses Schicksal widerfahren ist - unverdienterweise, wie sich herausstellen wird.
The Extraordinairies: Eine App für den guten Zweck
Was diese App besonders macht: Sie lässt freiwillige Nutzer kleinere Aufgaben erledigen, die auf irgendeine Weise einen guten Zweck unterstützen. Während des Erdbebens in Haiti konnten Nutzer dieser App beispielsweise dabei helfen, einzelne Personen auf Fotos zu identifizieren.
Wenig Aufwand für den Nutzer, aber eine große Hilfe für die Menschen vor Ort. Warum diese gemeinnützige App es trotzdem nicht unter die Top 25 geschafft hat, ist fraglich. Immerhin priesen sogar CNN, das Time-Magazin und die Washington Post das Programm an. Spekulationen sind, dass unter denjenigen, die sich normalerweise sozial engagieren, kaum iPhone-Besitzer befinden. Es könnte auch daran liegen, dass die genannten Medien hauptsächlich Werbung für die gleichnamige Webseite schalteten, anstatt auf die App einzugehen.
Preschool Adventure: Bildung für jedermann
Der Software-Entwickler 3DAL ist bekannt dafür, dass er viele unterhaltsame Lern-Apps für Kinder fürs iPhone produziert. Preschool Adventure ist eine der beliebteren. Diese App bietet sechs kleine Mini-Games für Eltern und ihre Kinder im Vorschulalter, wie Memory und Zahlen verbinden. Warum es diese App nie in die Top 25 geschafft hat: Der Bereich Bildung ist stets einer der letzten, der auf ein neues, technologisches Medium setzt - ganz besonders merkt man das beim iPhone. Erst jetzt beginnt der Sektor sehr langsam, einige Apps für das Smartphone zu produzieren. Der Grund dafür kann zweierlei sein: Zum einen setzen auch die Entwickler eher auf einen breiteren, beliebteren Sektor, zum anderen sind die meisten Eltern es noch nicht gewöhnt, ihre kleinen Kinder mit dem teuren Gerät spielen zu lassen.
Hotel Pal: Mobile Zimmersuche
Diese App bedient sich am umfangreichen Katalog der Webseite Travelocity und sucht für Sie nach Hotels, Zimmerpreisen und Verfügbarkeit. Neben allgemeinen Informationen über Zimmer- und Hotelausstattung präsentiert Hotel Pal auch Bilder der Räumlichkeiten sowie die Möglichkeit, direkt über die App zu reservieren. Das ist durch das sehr puristische, übersichtliche Interface besonders einfach. Aus gutem Grund schaffte es Hotel Pal deswegen sogar in Apples iPhone-Fernseh-Werbespot und auch die New York Times berichtete über das handliche Programm. Trotzdem blieb der erhoffte Download-Erfolg im App-Store aus. Das mag unter anderem daran liegen, dass es gerade in der Urlaubs- und Reisebranche zu große Konkurrenz gibt. Die Apps Kayak und Hotels.com schafften es hingegen, sich in puncto Popularität durchzusetzen.
What to expect: Die Baby-App
Eine Schwangerschaft ist ein besonderes Ereignis und wird sich gerade nach der Geburt gerne nochmal ins Gedächtnis gerufen. Diese App hilft werdenden Müttern dabei, ihre Schwangerschaft zu verfolgen, mit allem was dazu gehört: zum Beispiel einem Kalender mit geplantem Geburtstermin, sowie Platz für Fotos vom Babybauch und den Ultraschall-Bildern. Damit schlägt diese App voll in die Kerbe des stetig wachsenden Genres von Gesundheits-Apps, die sich auf einzelne Personengruppen spezialisiert haben - zum Beispiel Diabetes-Patienten, die ihren Insulin-Spiegel überwachen möchten, Übergewichtige, die ihren Diät-Prozess festhalten wollen, oder eben Schwangere. Der wohl einzige Grund, warum der Erfolg dieser Baby-App ausblieb: schwangere Frauen stellen nun mal keine Mehrheit in der Bevölkerung dar, sondern eine Nischengruppe.
SBSettings: Schnelle Einstellungen
Diese App ist eher eine Art Toolbar, die am oberen Rand des Home-Screens befestigt wird, beziehungsweise in einer laufenden App. Damit haben Sie schnellen und unkomplizierten Zugriff auf alle wesentlichen Einstellungen Ihres iPhones - Sie können Bluetooth, Wi-Fi oder 3G einfach an- und abschalten, die Helligkeit regulieren, Apps starten und andere Funktionen ausführen, für die Sie normalerweise einzelne Menüpunkte starten müssten. Warum es die App nicht in die Bestenliste geschafft hat, ist allerdings eindeutig: Das iPhone erlaubt keine Apps, die im Hintergrund laufen. Wer also gleichzeitig sein neues Tower-Defense-Spiel ausprobieren und Einstellungen über die Toolbar vornehmen möchte, müsste also zuerst einen Jailbreak an seinem iPhone durchführen. Und damit verschwindet SBSettings nicht nur im Untergrund des App-Stores, es säuft gänzlich ab.
Quelle: PC-Welt