Fraunhofer-Forscher Rief

Die Arbeitsumgebung der Zukunft

23.09.2009 von Andrea König
In den kommenden Jahren werden sich sowohl das mobile Arbeiten als auch das Arbeiten im Büro weiter verbessern. Ein Gespräch mit Stefan Rief vom Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Innovation über das Büro 2.0. Er ist einer der Referenten der Computerwoche Initiative Desktop der Zukunft.

Stefan Rief weiß, wie unser Arbeitsplatz von morgen aussehen wird. Der Diplom-Ingenieur leitet das Competence Center Workspace Innovation des Fraunhofer-Instituts Arbeitswirtschaft und Organisation. Mit CIO.de sprach Rief über das Büro 2.0 und die Zukunft von mobilem Arbeiten.

CIO: Wie verändert sich unsere Arbeitsumgebung in den nächsten Jahren?

Rief: Man wird sowohl unterwegs als auch im Büro besser arbeiten können. Auf der einen Seite werden wir immer mobiler. Neue Technologien machen das Arbeiten unterwegs effizienter. Auf der anderen Seite kann man während einer Zugfahrt mit dem Laptop auf den Knien beim besten Willen nicht so gut arbeiten wie im Büro. Manche Arbeiten werden im Büro einfach immer leichter von der Hand gehen als unterwegs.

CIO: Gibt es Zahlen, die das belegen?

Rief: Ja. Eine unserer Studien kam zu dem Ergebnis, dass man umso effizienter arbeitet, je mehr Bildschirmfläche man zur Verfügung hat. Komplexe Aufgaben lassen sich besser am großen Bildschirm im Büro erledigen.

CIO: Wie steht es dann um die Zukunft des klassischen PC-Arbeitsplatzes?

Rief: Er wird nicht klassisch bleiben. Vor allem die räumliche Struktur wird sich ändern. Die Menschen werden mit größeren Displays arbeiten und in Besprechungsräumen wird es interaktive Wände geben. Man wird auch mehr über Schall und Akustik nachdenken, um am Arbeitsplatz störungsfrei an Videokonferenzen teilnehmen zu können.

Mitarbeiter können schneller reagieren

CIO: Welche Chancen bieten die bevorstehenden Veränderungen Unternehmen?

Rief: Durch die erhöhte Erreichbarkeit können Mitarbeiter schneller reagieren. Das ist ein großer Vorteil. Eine Herausforderung wird es allerdings darstellen, nicht nur die technik- und IT-affinen Mitarbeiter mitzunehmen. Auch die anderen sollten an die Arbeitsumgebung von morgen herangeführt werden.

Stefan Rief ist einer der Referenten bei der Computerwoche Initiative Desktop der Zukunft. Sie findet am 23. September 2009 in München statt.

Büroarbeit in der Zukunft
Eine moderne Variante des zukünftigen Arbeitens ist das sogenannte "Touchscreen Computer Surface". Diese neue Technologie stellte Microsoft im Zusammenhang mit der Präsentation des neuen Betriebssystems Windows 7 vor. Kommt es zum Einsatz, würde es die bisherige Form des Arbeitens am Bildschirm revolutionieren. (Foto: Microsoft)
Eine offene Arbeitsumgebung, die genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten ist - so sieht das Büro der Zukunft aus. Der Clou: Die Räume lassen sich jederzeit leicht an neue Anforderungen anpassen. Das Bild zeigt ein Beispiel aus dem neuen Microsoft Regional Office in Köln. (Foto: Microsoft)
Die Büros von morgen sind mit Unified-Communications-Technologien (UCT) ausgestattet. So erreichen die Mitarbeiter mehr Unabhängigkeit vom eigenen Schreibtisch und bessere Erreichbarkeit. (Foto: Microsoft)
Mit UC-Technologien sind Mitarbeiter unabhängig vom Endgerät fast jederzeit an jedem Ort der Welt erreichbar - ob per Telefon, Handy, E-Mail oder Instant Messaging. Neue Geräte ermöglichen zudem die Voice-over-IP-Telefonie mit den Daten aus Microsoft Outlook. (Foto: Microsoft)
Mit dem Windows Communicator auf Basis der UC-Technologie ist es möglich, Videotelefonate durchzuführen. Wie eine Studie von Datamonitor herausfand, setzen 36 Prozent der befragten Unternehmen für die notwendige Infrastruktur bereits Videokonferenz-Systeme ein. (Foto: Microsoft)
Für interne Besprechungen oder wichtige Konferenzen überbrückt eine 360 Grad-Kamera (hier im Foto das Microsoft RoundTable) auch größere Distanzen: So ist es möglich, alle Teilnehmer einer Videokonferenz gleichzeitig zu sehen. Die Kamera fokussiert dabei automatisch auf den jeweiligen Sprecher und stellt diesen in einem eigenen Fenster vergrößert dar. (Foto: Microsoft)
Bei Microsofts "Surface" handelt es sich um einen Rechner in Tischform, der über eine berührungsempfindliche Benutzeroberfläche verfügt. Maus und Tastatur sind nicht mehr nötig. Anwender können digitale Informationen mit ihren Berührungen oder durch Gesten "greifen" und bearbeiten und so zum Beispiel Dateien verschieben oder Fotos bearbeiten. (Foto: Microsoft)
Das mobile Büro der Zukunft könnte auch in eine Handfläche passen: Auf rund 100 Quadratzentimetern bietet der "MDA IV" von T-Mobile die Voraussetzungen für das Arbeiten von unterwegs. Der "Mini-Laptop" integriert die Mobilfunktechnologien GPRS, UMTS und W-LAN und ermöglicht so schnelle Datenverbindungen. (Foto: T-Mobile)
Auch für den Weg zum Büro machen sich die Hersteller Gedanken. Neben dem allseits bekannten iPod von Apple bietet das digitale Musik- und Entertainment-Gerät "ZUNE" von Microsoft eine Wireless-LAN-Schnittstelle, die es Besitzern ermöglicht, untereinander Medien-Dateien auszutauschen. Die Festplattenkapazität beträgt 30GB. Das entspricht in etwa 7.500 Musikdateien oder 25.000 Bilder. (Foto: Microsoft)