Die Bayerische verfügt ab sofort über eine neue App für den digitalen Vertragsabschluss von Versicherungen. Der komplette Vorgang von der Beratung bis zum Abschluss soll ohne Papier ablaufen, der Kunde muss kein haptisches Formular mehr unterschreiben. Angekündigt hatte das Unternehmen diese App bereits im vorigen November.
Das Münchener Unternehmen sieht sich damit als Vorreiter. Zwar seien Kundengespräche und Information mittels mobiler Geräte üblich, dass aber der komplette Prozess "ohne Papierkram" laufe, sei einzigartig, so ein Unternehmenssprecher gegenüber cio.de.
Noch ist diese Neuerung nicht für alle Versicherungssparten möglich, die Bayerische will sie aber ausbauen. Als erste Produktgruppe hat sich die Versicherung ein komplexes Feld vorgenommen: biometrische Versicherungen. Damit sind Versicherungen gemeint, in die Risiken aus der Biografie des Kunden einfließen, etwa Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen oder bestimmte Vorsorgeprodukte. Die Datenlage ist bei solchen Produkten beispielsweise wegen nötiger Gesundheitsprüfungen nicht so einfach wie etwa bei einer Hausratversicherung.
IT-Partner der Bayerischen ist die Firma iS2 Intelligent Solution Services AG aus Marzling (bei München). Die App nennt sich Insign und soll auf Apple- und Android-Handhelds laufen.
Versicherungmakler können sich die neue App nun auf einer Tournee der Bayerischen ansehen. Nach den Worten des Unternehmenssprechers nehmen insbesondere junge Makler die App sehr gut an.
Verjüngung der Marke
Die Versicherung habe insbesondere kommende Generationen vom Kunden im Auge, bestätigt der Sprecher. Dies vor dem Hintergrund einer Strategie der Verjüngung: das als Bayerische Beamten Versicherung bekannte Unternehmen führte 2012 die Marke "die Bayerische" ein. Heimatverbundenheit zeigt man dennoch: der Slogan des Hauses lautet "Versichert nach dem Reinheitsgebot".
Die Versicherungsgruppe die Bayerische mit Sitz in München erwirtschaftet nach eigener Darstellung Beitragseinnahmen in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro. Sie verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von über vier Milliarden Euro. Die Unternehmensgeschichte geht bis ins Jahr 1858 zurück. Die heutige Bayerische wurde seinerzeit als Pensions- und Leichenverein für Oberkondukteure und Kondukteure der Königlich bayerischen Staatseisenbahnen gegründet.