Auch wenn Apple beim iPad 2 nur kleine Verbesserungen vorgenommen hat: Dank reduziertem Gewicht, stärkerem Prozessor und verdoppeltem Arbeitsspeicher sowie nicht zuletzt zweier - wenn auch schwacher - Kameras qualifiziert sich das neue Apple-Tablet hardwareseitig mehr als bisher als Business-Device. Nichtsdestotrotz beschränkt sich das Angebot auf der Software-Seite jedoch wie beim Vorgänger auf eine bescheidene Grundausstattung an Apps, etwa Kalender, Mail-Programm oder Safari-Browser. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen daher eine Reihe von nützlichen Zusatz-Apps für den Business-Einsatz vor.
iWork - Office für das Apple-Tablet
Mit den je 7,99 Euro teuren iWork-Apps "Pages" (Link) "Keynote" (Link) und "Numbers" (Link) - quasi Apples Pendant zu Microsofts "Office"-Komponenten "Word", "Powerpoint" und "Excel" - lässt sich das iPad unterwegs fast schon wie ein Notebook benutzen. Ideal sind die drei Programme aber nur für Anwender, die privat oder beruflich einen Mac besitzen und dort die iWork-Suite einsetzen. Zwar lassen sich inzwischen auch Tabellen aus Numbers als Excel-Sheets (xls) und Keynote-Präsentationen als Powerpoint-Dateien (PPT) sichern (Pages konnte schon immer Dokumente (.doc) speichern) - für das Zusammenspiel mit einem Windows-PC gibt es aber besser geeignete Apps im App Store.
Quickoffice - Office-Alternative für iPad-Nutzer
Als Alternative zu Apples iWork-Suite hat Quickoffice die "Quickoffice Connect Mobile Suite for iPad" (iTunes-Link) herausgebracht. Mit der 11,99 Euro teuren Lösung können iPad-Nutzer Office-Dokumente (Word, Excel, Powerpoint) öffnen, bearbeiten und erstellen. Außerdem ist eine Übertragung der Daten via WLAN oder über den Rechner (per iTunes und USB) möglich. Mit Version 2.1.0 wird zudem das Speichern von Dateien als PDF und der Ausdruck mit iOS AirPrint unterstützt.
Wunderlist HD - Wunderschöne To-Do-Listen
Die kostenlose App "Wunderlist HD" der 6 Wunderkinder GmbH (Link) ist die Erweiterung eines gleichnamigen (und ebenfalls kostenlosen) Tools für Windows und Mac OSX, wobei sich die Nutzung auf Desktop oder mobilem Gerät nur wenig unterscheidet: iPad-Anwender können mit Wunderlist HD sehr einfach verschiedene To-Do-Listen erstellen und diese in gewünschte Sachgebiete einteilen. In diese Listen tragen sie dann ihre Termine ein, heften eventuell Notizen an und fügen dann in einem übersichtlichen Drop-Down-Menü das entsprechende Datum hinzu. Automatisch überträgt Wunderlist dann die Termine in die Kategorien "Heute", "Morgen", "Nächste 7 Tage", "Später" oder "Ohne Datum".
Eine Besonderheit von Wunderlist HD ist die Online-/Cloud-Synchronisierung: Die To-Do-Listen werden nicht nur jede Viertelstunde online via SSL-Verschlüsselung gespeichert, der Nutzer erhält auf jedem Endgerät auch seine aktuellen privaten Aufgaben präsentiert und kann Device-unabhängig Änderungen vornehmen.
Business Card Reader - Einscannen statt Eintippen
Dank der im iPad 2 vorhandenen Rückkamera hat das mühsame Eintippen von Namen, Telefonnummern oder Mail-Adressen von Visitenkarten ein Ende. Möglich macht dies der ursprünglich für das iPhone konzipierte "Business Card Reader" von SHAPE Services (iTunes-Link). Anstatt die Informationen händisch zu übertragen, genügt es, mit der Kamera ein Photo von der Visitenkarte zu machen. Der Business Card Reader liest das geschossene Foto mit einer Texterkennungssoftware des OCR-Spezialisten Abbyy aus und überträgt die gesammelten Informationen in das Adressbuch.
Die App erkennt dabei laut Hersteller SHAPE nicht nur deutsche Visitenkarten, sondern kann auch Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Holländisch, Griechisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Türkisch, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch. Außerdem ist es möglich, direkt aus der Anwendung heraus eine Suche im Business-Netzwerk Linkedin vorzunehmen. Der Business Card Reader ist für 1,59 Euro im iTunes AppStore verfügbar.
FTP on the Go Pro - FTP-Zugriff vom iPad aus
"FTP on The Go Pro" von Headlight Software ist ein funktionsreicher FTP-Client, der auch SFTP unterstützt. Man kann damit Daten auf das iPad laden oder auf einen Server stellen. Dateien und Ordner lassen sich löschen und Rechte ändern. Unterstützte Dateien wie Word- oder PDF-Dokumente zeigt das Programm direkt an, Textdateien öffnet FTP on The Go Pro in einem Editor. Diese Funktion ist für Web-Seitenbetreiber interessant, die so eine HTML-Seite herunterladen, bearbeiten und wieder hochladen können. Suchen und Ersetzen werden ebenso unterstützt wie das Springen zu einer bestimmten Zeilennummer. Ein integrierter Browser zeigt eine Vorschau der Web-Seiten. Fotos kann man mit dem Tool hochladen, auch Videos werden unterstützt. Die App wird in einer speziellen Version für das iPad angeboten (iTunes-Link) und kostet 7,99 Euro.
Roambi Visualizer - Geschäftszahlen iPad-gerecht aufbereitet
Ein Chart sagt mehr als tausend Zahlen - dieses leicht angepasste Sprichwort gilt umso mehr, wenn die Informationen unterwegs auf ein kleines Display konsumiert werden müssen. Entsprechende Hilfestellung bietet der Roambi Visualizer (iTunes-Link): Das Programm arbeitet Daten aus verschiedenen Quellen grafisch auf und stellt sie auf dem Display dar. In der kostenfreien Lite-Version unterstützt Roambi den Import der Dateitypen Microsoft Excel, CSV und HTML.
Mit der Pro-Version - hier muss der Nutzer für 99 Dollar ein Jahres-Abo lösen - ist auch der Import aus Google Docs und Salesforce CRM möglich. Noch vielfältiger ist Roambi ES3 - diese Version verarbeitet selbst Berichte aus SAP Crystal Reports, BusinessObjects, IBM Cognos und Microsoft Reporting Services. Dazu muss allerdings in eine Server-Software investiert werden, die die Daten an die mobilen Endgeräte anpasst.
Citrix Receiver - Remote-Desktop-Lösung fürs iPad
Viele Anwender setzen im Unternehmen Citrix XenApp oder XenDesktop für den ortsunabhängigen Zugriff zu Windows-Applikationen, Remote Desktops und Daten ein. Auf dem iPad funktioniert der normale Citrix-Web-Zugang via Safari-Browser jedoch nicht ohne Hilfsmittel, weil die Client-Erkennung erweiterte Java-Funktionen nutzt und ein Plugin installieren will. Abhilfe schafft die kostenlos angebotene App "Citrix Receiver for iPad" (iTunes-Link). Nach der Einrichtung des Accounts stehen die vom Administrator zur Verfügung gestellten Applikationen zur Verfügung. Beim Start einer Applikation wie Microsoft Word startet eine virtuelle Windows-Maschine. Die Bedienung der Applikationen erfolgt wie bei Remote-Desktop-Apps. Für Tastatureingaben lässt sich das virtuelle iPad-Keyboard einblenden. Praktisch sind die zusätzlichen Tasten für Strg, Alt, Tab, Esc, Entf, Seite, Fn, Zwischenablage und Fenster schließen. Sogar eine Minitastatur mit Cursortasten bietet Citrix Receiver for iPad an. Beim Aufsetzen von zwei Fingern nacheinander simuliert der zweite Finger die rechte Maustaste - praktisch und funktionell.
CalPrint for iPad - Kalenderausdrücke und mehr
Die iPad-App "CalPrint for iPad" von EuroSmartz Ltd. (iTunes-Link) eignet sich nicht nur zum Ausdrucken, der Nutzer eines Apple-Tablets kann damit auch bestehende Kalendereinträge (Exchange, iCal, Google Kalender etc.) besser einsehen und bearbeiten. Die 5,49 Euro teure App erlaubt die Ansicht nach Tag, Woche und Monat, Einschränkungen wie die Darstellung von nur zwei Zeilen pro Eintrag gibt es nicht. Natürlich kann man die Kalender auch über die meisten WLAN- (oder Airprint-)fähigen Printer ausdrucken, mit kostenloser Zusatzsoftware auch via USB- und Bluetooth-fähige Drucker.
Mocha VNC - Remote-Verbindung zum Desktop
Mocha VNC" von Mochasoft (iTunes-Link) ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen. Die Anwendung der dänischen Entwicklerschmiede fungiert als mobiles Gegenstück zu einem VNC-Server (VNC = Virtual Network Computing), unterstützt werden unter Windows Real-, Tight- und Ultra-VNC. Ab Mac OS X 10.5 ist die entsprechende Server-Funktion bereits eingebaut. Einmal verbunden kann der Anwender dabei über sein iPad dank einer grafischen Darstellung des Desktops alle Files, Programme und Ressourcen genauso sehen und steuern, als ob er direkt vor dem Rechner sitzen würde. Einzige Einschränkung sind Verzögerungen im Bildschirmaufbau und das etwas kleinere Display.
Zusätzlich gibt es noch eine kostenlose Lite-Version - hier fehlt allerdings die Unterstützung aller Maus-Funktionen (keine rechte Maustaste) und einiger (wichtiger) Steuerungstasten (z. B. Strg+Alt+Entf).
Mailer - E-Mail-Programm für Fortgeschrittene
Die für iPhone und iPad (iTunes-Link) konzipierte App "Mailer" von Christian Fries (www.christian-fries.de) deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt. Der Nutzer kann damit an seinem mobilen Gerät etwa E-Mails an Adressbuchgruppen versenden, Anhänge beifügen oder sogar professionell gestaltete (Rund-)Mails erstellen. Die App kostet 2,99 Euro, außerdem gibt es eine kostenlose Lite-Version (iTunes-Link). Diese ist voll funktionsfähig, fügt jedoch "Mailer" ans Ende jeder mit dem Programm generierten E-Mail. (Computerwoche)