Microsofts Kommunikationslösung erfreut sich großer Beliebtheit. An manchen Stellen wünscht man sich jedoch mehr Funktionalität oder eine einfacheren Zugang zu Funktionen. Genau da setzen folgende Praxisanleitungen an, die beim Umgang mit Skype Unterstützung bieten.
Die nachfolgenden Tipps funktionieren mit Skype 7.6 oder 7.7 für den Windows-Desktop. Bei anderen Versionen kann die Vorgehensweise variieren.
Chat-Protokoll für einzelne Kontakte löschen
Skype speichert gesendete und empfangene Textnachrichten in seinem Verlauf. Diese Historie können Sie über die Programmoptionen zwar leeren, allerdings nur vollständig. Doch auch für einzelne Personen lässt sich dies bewerkstelligen - mit externer Unterstützung.
Skype bewahrt alle Text-Chats in seiner Datenbank main.db auf, die sich unter Windows im Profilverzeichnis des Users befindet. Um die darin enthaltenen Informationen auszulesen und zu bearbeiten, eignet sich ein kostenloser Datenbank-Editor wie DB Browser for SQLite. Das Open-Source-Tool verwendet eine grafische Benutzeroberfläche, lässt sich auch ohne komplexe SQL-Kommandos gut bedienen und ist unter anderem als portable App verfügbar. Diese App einfach von der Herstellerseite herunterladen, ausführen und den Ordner für die extrahierten Dateien angeben. Anschließend können Sie das Programm direkt aus dem letzten Setup-Dialogfenster starten. Achten Sie bei den folgenden Schritten darauf, dass Skype vollständig beendet ist.
Jetzt klicken Sie im Datenbank-Editor auf den Button Open Database, geben im Öffnen-Dialog in die obere Zeile %appdata% ein und drücken die Eingabetaste. Damit befinden Sie sich bereits im Benutzerverzeichnis unter AppData / Roaming. Nun klicken Sie auf Skype, dann auf den Ordner, der Ihren Skype-Benutzernamen trägt, und wählen die Datei main.db aus.
Klicken Sie auf die Registerkarte Browse Data und wählen aus der Dropdown-Liste neben Table den Eintrag Messages. Bei sehr vielen Nachrichten empfiehlt es sich, sie zu filtern, etwa nach dem Autor oder dem Namen des Chat-Partners. Um eine Zeile zu löschen, klicken Sie auf die Nummer des Datensatzes, dann auf den Button Delete Record. Mehrere Zeilen lassen sich mit gedrückter Strg- oder Shift-Taste selektieren.
Abschließend speichern Sie die Änderungen über die Schaltfläche Write Changes und können den Editor schließen. Wenn Sie Skype das nächste Mal starten, wird die betreffende Historie nicht mehr angezeigt.
Mit zwei Konten gleichzeitig anmelden
Viele User unterhalten mehr als einen Skype-Account. Einer dient beispielsweise privaten und ein anderer beruflichen Zwecken. Allerdings kann man sich standardmäßig nicht parallel mit beiden einloggen. Das funktioniert nur dann, wenn man einen bestimmten Parameter verwendet.
Legen Sie für die zweite Skype-Instanz einfach eine neue Verknüpfung auf dem Windows-Desktop an. Dort befindet sich bereits ein Link, wenn Sie Skype mit den Standardvorgaben installiert haben. Ihn zu kopieren, bringt allerdings nichts, weil sich die entscheidenden Angaben so nicht ändern lassen.
Klicken Sie also mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Desktops und wählen Neu / Verknüpfung. Den Speicherort, den Sie als Nächstes angeben müssen, ergänzen Sie am Ende um ein Leerzeichen und den Parameter /secondary. Für ein 64-Bit-Windows lautet er standardmäßig:
"C:\Program Files (x86)\Skype\Phone\Skype.exe" /secondary
Nutzen Sie Windows in der 32-Bit-Ausführung, geben Sie Folgendes an:
"C:\Program Files\Skype\Phone\Skype.exe" /secondary
Wenn Sie nun bei einer bereits aktiven Skype-Instanz diese Verknüpfung starten, wird ein zweiter Anmeldedialog angezeigt, über den Sie sich mit Ihrem Alternativ-Account parallel einloggen können.
Bildschirmübertragung nutzen
Mit der Übertragung von Bildschirminhalten lassen sich viele Szenarien abdecken - insbesondere auch im professionellen Umfeld. Beispielsweise können Sie Geschäftspräsentationen mit anderen teilen oder dem Support-Mitarbeiter in der Firma einen Blick auf Ihren Monitor gewähren.
Voraussetzung für die Bildschirmübertragung ist ein Sprach- oder Videoanruf. Nachdem Ihr Kommunikationspartner das Gespräch angenommen hat, klicken Sie in der Anrufleiste auf das Plus-Symbol und wählen aus der angezeigten Liste Bildschirmübertragung aus.
Im nun angezeigten Dialog können Sie festlegen, ob Sie den gesamten Bildschirm oder nur ein Fenster übertragen wollen. Klicken Sie dazu auf die obere Schaltfläche mit dem Dropdown-Pfeil. Wenn an Ihren Rechner mehrere Monitore angeschlossen sind, können Sie darüber hinaus auswählen, welcher davon seine Inhalte bereitstellen soll. Die Übertragung beginnen Sie mit einem Klick auf den Button Starten. Gleichzeitig erhält der andere Gesprächsteilnehmer einen entsprechenden Hinweis, und er kann den Videoempfang zulassen oder ablehnen.
Die Übertragungsoptionen lassen sich jederzeit anpassen, indem Sie in der Anrufleiste wieder auf das Plus-Symbol und dann auf Bildschirmübertragungseinstellungen ändern klicken. Dort ist ebenfalls der Befehl zum Beenden untergebracht.
Skype im Browser nutzen
Um Skype zu verwenden, musste der Benutzer bislang ein separates Anwendungsprogramm herunterladen und installieren. Stattdessen lässt sich jetzt auch eine Online-Variante über den Browser betreiben, die sich allerdings noch in der Versuchsphase befindet.
Microsoft stellt derzeit Skype im Web als Betaversion zur Verfügung. Die Beschränkung auf bestimmte Nutzergruppen, die nur per Einladung Zugang zu dem Angebot erhielten, ist inzwischen offenbar entfallen.
Um den Dienst zu nutzen, benötigen Sie die aktuelle Version von Internet Explorer, Firefox, Chrome oder Safari. Mit einem dieser Browser öffnen Sie die Skype-Homepage und klicken dort auf den Link Skype im Web starten. Sie können auch direkt die betreffende Skype-Seite aufrufen. Nun melden Sie sich entweder klassisch per Skype-Name oder mit Ihrem Microsoft-Konto beziehungsweise Facebook-Account an.
Damit Audio- und Videoanrufe gelingen, laden Sie das vorgeschlagene Plug-in herunter und installieren es. Dazu einfach der eingeblendeten Anleitung folgen und zum Schluss das Skype-Plug-in aktivieren. Wenn sich anschließend Ihre Firewall mit einem Sicherheitshinweis meldet, müssen Sie noch erlauben, dass die soeben installierte Browser-Erweiterung auch im Netzwerk kommunizieren darf.
Nun lässt sich durch Auswahl in Ihrer Kontaktliste oder per Suche in Skype wie gewohnt ein Anruf tätigen.
Der Trick funktioniert mit Skype im Web in der Betaversion. In anderen Versionen kann die Vorgehensweise abweichen.
Nachrichten nachträglich zurückrufen und ändern
Im Eifer des Gefechts ist schnell eine Nachricht verschickt, die man kurz darauf am liebsten zurückholen würde. Im Gegensatz zu E-Mails ist das unter bestimmten Umständen sogar machbar. Allzu lange sollten Sie sich damit jedoch nicht Zeit lassen.
Bereits gesendete Nachrichten können Sie wieder zurückzuholen, sofern dies innerhalb einer Stunde nach dem Absenden geschieht. Und natürlich sollte der Empfänger sie noch nicht gelesen haben. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Nachricht und wählen aus dem Kontextmenü den Befehl Nachricht entfernen. Im Chat-Fenster des Empfängers erscheint statt des ursprünglichen Inhalts nur noch der Hinweis Diese Nachricht wurde entfernt.
Auf diesem Wege ist es ebenfalls möglich, die Nachricht zu bearbeiten. Die Änderungen werden per Entertaste übernommen, aber nicht als neue Message zugestellt. Vielmehr ändert sich automatisch der Text im Skype-Fenster der Gegenstelle. Den vorherigen Inhalt sieht der Empfänger nicht mehr, sondern kann lediglich feststellen, dass der Text geändert wurde.
Videoauflösung selbst bestimmen
In Skype hat der Benutzer keine Möglichkeit, die verwendete Auflösung für Videoanrufe zu ändern. Die Software regelt diesen Parameter aufgrund der erkannten Hardware und Verbindungsqualität selbsttätig. Allerdings holt dieser Automatismus nicht immer das Optimum heraus.
Wenn Sie den Eindruck haben, Skype würde die verfügbaren Ressourcen des Rechners und der Internetverbindung zu pessimistisch einschätzen, lohnt sich ein Blick auf Force Skype HD Video. Mit diesem kostenlos erhältlichen Programm können Sie die erforderlichen Parameter für die Auflösung Ihren Wünschen anpassen.
Einfach die Setup-Datei von der Herstellerseite herunterladen und den Anweisungen des Assistenten folgen - fertig. Beenden Sie ein laufendes Skype auf Ihrem PC, bevor Sie das Tool starten. Es bietet eine einfache Oberfläche, die sich intuitiv bedienen lässt. Existieren mehrere Skype-Accounts auf dem Computer, wählen Sie zunächst die Konten aus, für die die Anpassungen gelten sollen. Mit einem Klick auf den Tab Configure gelangen Sie zu den Einstellmöglichkeiten für eine individuelle Auflösung. Danach speichern Sie Ihre Änderungen und wechseln zur Registerkarte Force HD Video. Hier klicken Sie auf Enable Custom Video setting, um Ihre gerade festgelegte Konfiguration zu aktivieren. Stattdessen können Sie aber auch eine der drei vordefinierten Einstellungen auswählen.
Um zu sehen, ob die neue Auflösung tatsächlich verwendet wird, schließen Sie das Tool. In Skype wählen Sie während einer Videoverbindung aus dem Anruf-Menü den Befehl Informationen zur Gesprächsqualität aus. In der Dialogbox, die sich nun öffnet, sind alle relevanten Angaben aufgeführt.
Skype: Übertragungsqualität prüfen
Bei Voice Over IP (VoIP), der von Skype verwendeten Übertragungstechnik, ist die Qualität der Verbindung nicht immer optimal. Doch Skype verfügt über Bordmittel, mit denen sich die Ursache zumindest ein wenig eingrenzen lässt - denn oft hapert es lediglich an Kleinigkeiten.
Wenn es beim Aufbau oder während einer Audio- oder Videoverbindung per Skype hakt, lohnt sich ein Blick auf das Icon in der untersten Zeile des Anruffensters. Wie bei einer Feldstärkeanzeige enthält es mehrere Balken. Falls diese rot dargestellt werden, ist das ein deutlicher Hinweis, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt.
Details zu den potenziellen Ursachen der Störung bekommen Sie zu sehen, wenn Sie auf dieses Symbol klicken. Es finden sich Informationen zu insgesamt fünf Kategorien, die in Form von Tabs aufgeführt sind: Mikrofon, Lautsprecher, Webcam, Computer und Verbindung. Die Kategorie, die den Fehler produziert, ist durch ein Ausrufezeichen in einem roten Kreis hervorgehoben. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein unbeabsichtigt stummgeschaltetes Mikrofon am Headset handeln, ein gelockertes Lautsprecherkabel oder eine instabile DSL-Leitung.
Datenerfassung und Werbung einschränken
Wenn Sie Skype mit den Standardoptionen installiert haben, haben Sie auch zugestimmt, dass Ihnen anhand Ihrer Daten personalisierte Werbung angezeigt wird. Diese Berechtigung können Sie nachträglich auch wieder entziehen und so für etwas mehr Privatsphäre sorgen.
Klicken Sie in Skype im Aktionen-Menü auf den Eintrag Optionen. Dann wählen Sie links in der Navigationsleiste Privatsphäre aus. Entscheidend sind die zwei letzten Checkboxen in der Liste Cookies im Skype-Browser annehmen und Microsoft erlauben, personalisierte Anzeigen darzustellen, auch unter Verwendung von Skype-Profildaten wie Alter und Geschlecht.
Beide Optionen sind per Default aktiviert. Um sie auszuschalten, entfernen Sie jeweils das Häkchen davor. Außerdem empfiehlt es sich, die bisher gesammelten Skype-Cookies loszuwerden, indem Sie auf die Schaltfläche Cookies löschen klicken.
Eine weitere Form der Werbung lässt sich abstellen, wenn Sie sich mit Ihrem Konto auf der Skype-Website anmelden. Anschließend klicken Sie am Ende der angezeigten Seite unter Kontoinformationen / Einstellungen und Präferenzen auf den Link Kontoeinstellungen. Unter Einstellungen für Benachrichtigungen im Abschnitt In Kontakt bleiben sollten Sie alle drei Kontrollkästchen deaktivieren, damit Sie weder E-Mails noch SMS für Skype-Sonderangebote oder Einladungen für Marktforschungszwecke erhalten.