Deutschland ein moderner High-Tech-Standort? Das glauben die CIOs wohl kaum: Mit 45 Prozent schätzt fast jeder zweite, dass die Hälfte der heute eingesetzten Firmen-Software sogar älter als zwanzig Jahre ist. Das heißt aus ihrer Sicht auch, dass damit nicht mehr effektiv gearbeitet werden kann: Knapp jeder Dritte (30 Prozent) hält es für "praktisch unmöglich", die alten Systeme Webbrowser-fähig zu kriegen. Weitere 45 Prozent stimmen dieser Meinung mindestens zum Teil zu.
Noch deutlicher fällt das Urteil bei der Frage aus, ob Altsoftware Handy-tauglich gemacht werden kann: 41 Prozent halten das für komplett unmöglich, weitere 39 Prozent vertreten diese Position in etwas abgeschwächter Form.
Außerdem stellen die CIOs ihrer eigenen Zunft kein gutes Zeugnis aus. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) ist davon überzeugt, dass die in den Unternehmen eingesetzte Software zu hundert Prozent dokumentiert ist. Immerhin zwei Drittel gestehen zu, dass das zu 80 Prozent der Fall ist.
Zwar alt, aber nicht raus
Damit klafft eine deutliche Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 75 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wünschen sich, dass die bestehenden Alt-Systeme vollständig in die aktuellen Geschäftsprozesse integriert werden können. Immerhin jeder Zehnte allerdings hält diese Forderung für falsch.
Die Software-Initiative Deutschland und der Anbieter Carnot haben für die Umfrage "Bestandssoftware" mit rund 100 IT-Entscheidern gesprochen.
Die Software-Initiative, ein Zusammenschluss von Anbietern, wurde von ihrem Vorsitzenden Helmut Blank mitbegründet. Blank kommt vom Hersteller Xcelerate GmbH, der auf Software für die Übertragung von "Oldie-Programmen" in moderne Umgebungen spezialisiert ist. Davor hat er unter anderem als Geschäftsführer des Internet-Dienstleisters PSINet, des Steve-Jobs-Unternehmens NeXT Computer und des Distributors Workstation 2000 gearbeitet.