Es klingt so einfach wie verlockend: „IT aus der Steckdose“ zu beziehen, hilft Unternehmen heute schon vielfach, immer weniger Geld in Investitionsgüter zu stecken – und stattdessen im Abo-Modell, via „Pay-per-Use“-Software, Infrastrukturen und Dienstleistungsplattformen zu buchen. Betriebswirte nennen diesen Trend „Verlagerung von CAPEX zu OPEX“, also von Kapitalaufwendungen (Investitionen für Hardware und Software-Kauf-Lizenzen) zu Betriebskosten (Operational Expenditure).
Die Fraunhofer Gesellschaft berichtet, dass immer mehr Hersteller umfassende Infrastrukturen und Ressourcen für Dienstleistungen im Sinne eines Massengeschäftes genau für die zitierte „IT aus der Steckdose“ anbieten. Dazu zählen mittlerweile auch Service-Marktplätze, über die verteilt erzeugte Dienstleistungen mittels zentraler Plattformen in integrierter Weise – potenziell weltweit – angeboten, gehandelt, abgewickelt und genutzt werden können. Die Herausforderung, so das Forschungsunternehmen weiter, liegt in der Trennung der Geschäftsprozesse in datenschutzkritische und -unkritische Workflows. Voraussetzung: eine saubere und konsequente Klassifizierung der im Unternehmen vorhandenen und verarbeiteten Daten.
Analyst Rüdiger Spies von Pierre Audoin Consultants weist in einem Blog-Eintrag „Cloud on the Move“ darauf hin, dass Cloud Computing für Anwenderunternehmen mittlerweile eine komplexe Mischung unterschiedlichster IT-Angebote, Management-Herausforderungen und rechtlicher Fragen darstellt. Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research, berichtet, dass mittlerweile 25 Prozent der befragten Unternehmen Prozess-Schritte aus der Cloud und aus eigenen Anwendungen in einem Prozess kombinieren.
Der jüngste Forrester Forrsights Software Survey (bis Quartal 4/2012) zeigt diesen Trend auch sehr anschaulich: Der Anteil an traditionellen Kauflizenzen sinkt, die Software-Mietkosten als Betriebskosten steigen. Forrester erwartet, dass die gesamten Abonnements bereits im nächsten Jahr das gleiche Volumen wie traditionelle Kauflizenzen erreichen. Ried: „Lokale Provider mit Cloud-Angeboten, die tatsächlich als Betriebskosten-Modelle daherkommen, finden mittlerweile immer stärkere Resonanz in Deutschland“. Die Experton-Group zählt im Cloud Vendor Benchmark 2013-Report auf: Im Jahr 2013 werden insgesamt 4,7 Milliarden Euro für Cloud Services, Technologien sowie Integration und Beratung ausgegeben (rund 5,3 Prozent der IT-Gesamtausgaben). „Cloud Security Services und Technologien werden in 2013 zu einem zentralen Entscheidungskriterium für den Cloud-Einstieg, während Cloud-Marktplätze die Sourcing-Prozesse neu definieren werden.“
Für Anwenderunternehmen wächst angesichts der Markttrends sowie der Chancen und Risiken der Druck zur Entscheidung. Von welchen Anwendungsszenarien lässt sich am besten lernen? Insbesondere die Standards beim IT-Service-Unternehmen geraten hier ins Blickfeld: Sicherheit, Portabilität, Kompatibilität und Kontrolle gerade bei der Erweiterung großer IT-Ressourcen zu gewährleisten, ist ein Muss für jeden Anwender, der tatsächlich hybride Cloud-Modelle nutzen will.
Im Webcast der Computerwoche am Dienstag, den 8. Oktober um 11 Uhr, klären die Virtualisierungsexperten Carlo Velten, Senior Advisor, Experton Group, Matthias Schorer, Sr. Accelerate Advisory Services Manager bei VMware und Frank Strecker, SVP Global Cloud Computing&Partner Sales bei T-Systems über Chancen und Risiken der „Cloud auf Knopfdruck“ auf.
Zur kostenlosen Registrierung