Einsatzbereiche und Ziele

Die Cloud-Verbreitung in Unternehmen

11.09.2012 von Andreas Schaffry
Am häufigsten werden Entwicklungs- und Testumgebungen in die Wolke gehievt. So lautet ein Ergebnis des Cloud Adoption Survey der Everest Group.

Am häufigsten werden Entwicklungs- und Testumgebungen in die Wolke gehievt. So lautet ein Ergebnis des Cloud Adoption Survey der Everest Group.
von Andreas Schaffry

Die Cloud-Verbreitung in Unternehmen steigt.
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Immer mehr Unternehmen wollen in Zukunft auch kritische Geschäftsprozesse mit Hilfe von Cloud-Technologien effizienter durchzuführen. Treiber für die Transformation der Unternehmens-IT sind dabei ein zeitnahe Markteinführung neuer Produkte und Services, schnelle Antwortzeiten bei datenintensiven Prozessen, flexiblere IT-Infrastrukturen und ein effizienteres Datenmanagement.

BI und ERP noch kaum aus Cloud

34 Prozent der Firmen haben bereits eine Cloud-Infrastruktur eingeführt und bei knapp der Hälfte ist die Implementierung bereits in Planung. Nur 18 Prozent haben laut dem "Cloud Adoption Survey" des US-Beratungsunternehmens Everest Group kein Cloud-Projekt geplant. Die einzelnen Cloud-Bereiche sind in Unternehmen unterschiedlich verbreitet. Applikationen als Software-as-a-Service (SaaS) nutzen 57 Prozent der befragten Firmen, Platform as a Service (PaaS) 38 Prozent. Nur 17 Prozent setzen Infrastructure as a Service (IaaS) in Form einer Hybrid-Cloud ein.

Am häufigsten werden Entwicklungs- und Testumgebungen in die Wolke gehievt. 54 Prozent der Betriebe nutzen hierfür bereits Cloud-basierte Umgebungen oder sind mit entsprechenden Migrationsprojekten beschäftigt. 28 Prozent betreiben eigenentwickelte Geschäftsanwendungen in einer Cloud.

Ein Viertel der Betriebe beziehen E-Mail- und Collaboration-Tools als Cloud-Lösung und ebenso viele nutzen auf diese Weise Services für Disaster Recovery, Storage und Archivierung. Deutlich zurückhaltender beim sind Unternehmen dabei Business-Intelligence-(BI)-Lösungen (19 Prozent) und ERP-Software (18 Prozent) als Cloud-Service zu nutzen.

Knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind mit den Ergebnissen ihrer Cloud-Initiativen zufrieden und 88 Prozent erwarten davon in Zukunft mehr Nutzen für das Business. Nur rund ein Fünftel ist mit dem Erfolg ihrer Cloud-Initiativen nicht zufrieden.

Ziele und Kosten

Die meisten Firmen haben die mit einer Cloud-Einführung verknüpften Ziele erreicht, insbesondere was die Flexibilisierung der IT-Infrastruktur angeht. 82 Prozent stimmten dem voll und ganz oder teilweise zu. 71 Prozent können neue Produkte und Services schneller auf den Markt bringen und bei 67 Prozent hat sich die Zufriedenheit der Fachbereiche mit der IT verbessert.

Nur 64 Prozent der Befragten konnten durch eine Cloud-basierte Infrastruktur auch Kostensenkungen erzielen. Laut Umfrage wollen Firmen mit der Umstellung auf Cloud-Lösungen nicht in erster Linie die Total Cost of Ownership (TCO) senken. Auf einer Skala von eins (nicht wichtig) bis fünf (sehr wichtig) nimmt dieser Aspekt mit einem Wert von 2,56 den vorletzten Platz ein.

Die Cloud-Anwender wollen vor allem die Zeit für die Bereitstellung neuer Anwendungen verkürzen und zugleich ihre Infrastruktur-Kapazitäten flexibel und bedarfsgerecht erweitern können. Beide Bereiche liegen mit einem Wert von 3,21 am oberen Ende der Skala.

Provider halten Kosten für sehr wichtig

Im Gegensatz zu den Anwenderfirmen halten Service Provider und IT-Beratungsunternehmen das Thema Kostenreduzierung mit einem Wert von 3,33 am bedeutsamsten. Das Missverhältnis lässt den Schluss zu, dass Cloud-Anbieter und IT-Berater die Bedürfnisse der Kunden nicht genau kennen oder verstehen.

Firmen erachten Cloud-Services auch deswegen als sehr wichtig, weil die Ressourcen in der internen IT-Abteilung begrenzt sind. Das zeigt der Wert von 3,13. Dieser Aspekt wird von den Providern nur mit einer 2,71 bewertet.

Sicherheit und Integration bremsen Cloud

Die größten Hindernisse für die Umsetzung einer Cloud-Strategie sehen die Betriebe im Bereich der Sicherheit (2,93) und der Integration von Cloud-Lösungen (2,73) in die vorhandene IT-Systemlandschaft.

Für die Studie befragte die Everest Group 346 Unternehmen weltweit sowie Cloud Service Provider und Beratungsexperten. 68 Prozent der befragten Firmen kommen aus Nord-Amerika, 15 Prozent aus der EMEA-Region und 12 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Ein Drittel der Betriebe hat mehr als 100 Millionen US-Dollar Jahresumsatz und ein Viertel zwischen zehn und 30 Milliarden Dollar.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation CIO. (kv)