Die Erfahrungen von Beiersdorf mit Windows Virtual Desktop
10.11.2020 von Alexandra Mesmer
Mitten in der Pilotphase trat der Ernstfall ein: Das Team um Sebastian Meyer plante gerade die Einführung von Microsoft Virtual Desktop im Beiersdorf-Konzern, als Mitte März der Lockdown kam.
Sebastian Meyer, der bei Beiersdorf Shared Services das Thema Virtual Desktop verantwortet, erinnert sich noch gut an den 16. März dieses Jahres. Mit dem Lockdown und dem weltweiten Umzug der Mitarbeiter des Beiersdorf-Konzerns in die Home-Offices trat für Meyer und sein Team mitten in der Pilotphase der Ernstfall ein: "Unsere Mitarbeiter in einigen arabischen Ländern wie Ägypten oder Dubai waren von heute auf morgen von den Systemen abgeschnitten, da der Einsatz von VPN-Zugängen dort nicht erlaubt ist."
Also mussten 500 Mitarbeiter in Windeseile auf die Nutzung von Microsoft Virtual Desktop umgestellt werden, laut Meyer die einzige Möglichkeit, um sie sofort wieder arbeitsfähig zu machen. "Wir mussten ins kalte Wasser springen, das hat uns aber nicht erschreckt", blickt der IT-Experte zurück.
Cloud-Affinität ist die Basis
Mittlerweile greifen im Konzern 1.600 Beschäftigte, verteilt auf 50 Länder, über den Virtual Desktop auf das Unternehmensnetzwerk und die Anwendungen zu. Ziel ist es, dass insgesamt zwischen 2.500 bis 3.500 Mitarbeiter den Virtual Desktop nutzen werden. Dass die Einführung so reibungslos lief, führt Meyer auf drei Bausteine zurück: "Wir hatten die Cloud-Affinität, konnten zusammen mit unserem IT-Dienstleister Sepago das Projekt agil umsetzen und vorhandene Tools wie Azure Monitor for WVD oder WVDAdmin nutzen."
Hohe Skalierbarkeit der Microsoft Azure Cloud
Marcel Meurer verantwortet beim Microsoft-Partner Sepago den Bereich Consulting und kommt zu einer ähnlichen Einschätzung wie sein Auftraggeber Beiersdorf. Unternehmen, die eine Virtual-Desktop-Lösung einführen wollen, brauchen vor allem eins: Eine Cloud-Affinität. Ist diese gegeben, kann alles flott gehen.
Binnen 24 Stunden lässt sich Windows Virtual Desktop inklusive allen Abhängigkeiten in Azure bereitstellen und mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden, sagt Meurer. Und erläutert weiter: "Die Skalierbarkeit der Cloud ist hoch. Neue User kann man quasi per Knopfdruck auf den Virtual Desktop onboarden. Nach oben ist technisch gesehen keine Grenze gesetzt. Nach einer halben Stunde ist ein neuer Mitarbeiter auf dem Virtual Desktop arbeitsfähig."
Bei Beiersdorf kümmert sich mittlerweile nur noch ein Zweierteam um das Thema Virtual Desktop, da Einführungsaufwand wie Support überschaubar bleiben. Sebastian Meyer erhielt bislang ein sehr positives Feedback der Mitarbeiter und erklärt sich da so: "Zum einen ist der Zugang über den Virtual Desktop sehr einfach, zum anderen ist die Performance des Azure-Backbone mit 60 Data-Centern weltweit sehr hoch, die Latenzen sind niedrig. Gerade unsere Mitarbeiter in Südamerika, USA, Australien und Asien profitieren deutlich von den schnellen Übertragungszeiten."
Zusammenarbeit über Teams
Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes gibt es bei diesem Projekt nicht, da Microsoft die Daten in Westeuropa sichert und aufbereitet. Virtual Desktops, die dem Mitarbeiter den sicheren Zugriff auf seine Arbeitsumgebung selbst vom Internet-Café oder vom Smartphone erlauben, sind in den Augen von Sebastian Meyer eine wichtige Komponente für New Work. Ein Thema, mit dem sich der DAX-Konzern im Zuge der Corona-Pandemie noch stärker befasste.
"Ein wichtiger Game-Changer war für uns auch die Nutzung von Microsoft Teams", sagt Meyer, der mit Projektpartner Meurer von Sepago vor allem virtuell zusammenarbeitete. Und Meurer ergänzt: "Unsere Zusammenarbeit über Teams lief nach einer gewissen Eingewöhnungsphase sehr gut. Für uns Berater entfielen viele Reisen, was sich natürlich positiv auf unsere Work-Life-Balance und auch die Umwelt auswirkte."
Markus Schümmelfeder Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer.
Martin Richtberg Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering.
Annette Hamann Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand.
Michael Nilles Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich.
Abel Archundia-Pineda Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG.
Michael Jud Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm.
Alessandro de Luca Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen.
Hermann Schuster Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen.
Bijoy Sagar Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl.
Martin Wiedenmann Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München.
Andreas Becker Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen.
Sandeep Sen Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien.
Peter Buchmüller Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war.
Berthold Kröger Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt.
Alexander Bode Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies.
Torsten Müller Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Stephan Heinelt Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen.
Martin Kinnegim Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern.
Walter Grüner Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik.
Tobias Günthör Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group.
Carsten Priebs Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.