Vorreiter in Sachen digitale Fabrik sind die Automobilhersteller. Ein Fahrzeug besteht aus bis zu 20.000 Komponenten, beim Zusammenbau sind fast ebenso viele Operationen nötig. Weil die Hersteller in diesem komplexen Zusammenspiel ungenutzte Optimierungsmöglichkeiten aufspüren wollten, haben sie als Erste begonnen, geplante Fertigungsabläufe am Computer zu simulieren und den Entwicklungsingenieuren für die elektronische Simulation bereit zu stellen.
Das Konzept macht Schule: Um ihre Vorprodukte für die Technologien der digitalen Fabrik integrierbar zu machen, ziehen die Zulieferer nach. Fast jeder vierte Betrieb (23 Prozent) hat bereits Teillösungen im Einsatz, fünf Prozent davon erklären, solche Lösungen "umfassend" zu nutzen.
Drei von vier Zulieferbetrieben wollen aufrüsten
37 Prozent der Studienteilnehmer nennen das Thema digitale Fabrik als Priorität auf der aktuellen Agenda, weitere 39 Prozent geben an, sich mit diesem Punkt "in naher Zukunft" beschäftigen zu wollen. Mit 24 Prozent sieht allerdings knapp jeder Vierte keinen Bedarf dafür.
Die Autoren der Studie wollten wissen, welche Erwartungen die befragten Unternehmen mit dem Einsatz der Software verknüpfen. An erster Stelle (68 Prozent) geht es darum, die Wettbewerbsposition zu sichern. Gleich dahinter wurde mit 67 Prozent das Ziel Kostenoptimierung genannt.
61 Prozent der Befragten erwarten sich mehr Effizienz, 57 Prozent eine Optimierung der Qualität. Mit 54 Prozent setzt mehr als jeder Zweite auf höhere Flexibilität bei Produktveränderungen.
Olaf Brandt, Direktor Business Consulting Management bei UGS, zieht das Fazit: "Demnächst wird in der Industrie kaum noch ein Montageband gestartet, bevor nicht jeder Produktionsschritt bis ins Detail realitätsnah simuliert wurde."
UGS hat für die Untersuchung mit 394 mittelständischen Zulieferern gesprochen.