Lünendonk-Überblick

Die führenden deutschen IT-Service-Anbieter

05.06.2012 von Christiane Pütter
Unter den Dickschiffen konnten nicht alle Dienstleister den Umsatz steigern. Das geht aus der aktuellen Marktstichprobe von Lünendonk hervor.
Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland 2011 laut Lünendonk. Die Berater legen Wert auf die Feststellung, dass es sich um eine Stichprobe handelt, nicht um ein Ranking.
Foto: Lünendonk

Auf eine Wertung lässt sich der Berater Lünendonk nicht festnageln: Seine Liste "Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland 2011" sei kein Ranking, so die Kaufbeurener Consultants. Vielmehr sei die aktuelle Auflistung mit Umsatz- und Mitarbeiterzahlen als Marktstichprobe zu verstehen.

Lünendonk tut sich mit einer Rangliste nach eigener Aussage deswegen so schwer, weil die Leistungs- und Kundenstrukturen der Unternehmen sehr heterogen sind. Für alle in der Stichprobe genannten gelten aber folgende Kriterien: Sie müssen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit IT-Dienstleistungen wie etwa Outsourcing, Rechenzentrums-Services, Mainframe oder Application Management erzielen. Außerdem müssen sie ihren Hauptsitz beziehungsweise die Mehrheit ihres Grund- und Stammkapitals in Deutschland haben.

Vier Dienstleister neu in der Liste

Ein Vergleich der 2011er- mit der 2010er-Stichprobe zeigt einige Veränderungen auf. Neu dazugekommen sind folgende vier Unternehmen: BASF IT Services, Ludwigshafen, mit einem Umsatz von 415 Millionen Euro. Diese Zahl bezieht sich nur auf den Erlös mit IT-Services in Deutschland - der Gesamtumsatz des Unternehmens beläuft sich laut Lünendonk auf knapp 481 Millionen Euro.

Außerdem neu in der Stichprobe ist Datagroup, Pliezhausen, mit einem Erlös von knapp 109 Millionen Euro, das ist der Gesamtumsatz des Unternehmens. Die anderen beiden Firmen sind Infosys, Frankfurt/M. mit knapp 72 Millionen Euro Umsatz (keine Angaben zur Gesamthöhe) und Lufthansa Systems, Kelsterbach, mit einem Erlös von 485 Millionen Euro (Gesamt: 599 Millionen).

Auch, wenn Lünenkonk keine Rangliste erstellen will und die Firmen daher alphabetisch anordnet, lassen sich aus der Marktstichprobe die größten Player herauslesen. Nicht alle von ihnen haben mit IT-Services im Vergleich der Jahre 2011 und 2011 das Ergebnis steigern können.

T-Systems vorn

Das heißt konkret: Umsatzstärkstes Unternehmen in dieser Auswahl ist T-Systems, Frankfurt/M. Die Hessen erwirtschafteten mit IT-Services 2011 knapp 6,25 Milliarden Euro (Gesamt: fast 9,25 Milliarden), 2010 waren es knapp 6,16 Milliarden. Mit sehr großem Abstand folgt IBM Global Technology Services aus Ehningen. Hier beläuft sich der Erlös mit IT-Services auf 2,60 Milliarden Euro, das sind zehn Millionen weniger als 2010 (Gesamtumsatzzahlen fehlen). Auch die Finanz Informatik, Franfurt/M. kam 2011 mit knapp 1,45 Milliarden Euro nicht an das Ergebnis von 2010 mit gut 1,46 Milliarden heran.

Insgesamt, so rechnet Lünendonk aus, weisen die Unternehmen im Mittel ein Umsatzwachstum (in Deutschland) von gut zehn Prozent aus. Die teils beträchtlichen Unterschiede dabei seien beispielsweise auf Umstrukturierungen und Übernahmen zurückzuführen.

Kein zweistelliges Plus mehr

Dennoch zeigen sich die Firmen für das laufende Jahr verhalten optimistisch. Die durchschnittlichen zehn Prozent Wachstum halten sie nicht mehr für realistisch. Im Schnitt rechnen sie für 2012 mit einem Zuwachs von gut sechs Prozent. Bis 2017 werden die Zuwächse leicht darunter liegen, so die Erwartung der Unternehmen.

Die Daten zu den Umsätzen der einzelnen Unternehmen verdeutlichen die ganz erheblichen Größenunterschiede innerhalb der Marktstichprobe. Die umsatzschwächste Firma, Infosys aus Frankfurt/M., ist von den Milliarden einer T-Systems weit entfernt - Infosys erwirtschaftete mit IT-Services im vergangenen Jahr knapp 72 Millionen Euro (2010: 60 Millionen, keine Angaben zum Gesamtumsatz).

Lünendonk hat sich außerdem die Geschäftsfelder der Marktstichprobe angesehen. Demnach erzielen die Firmen typischerweise knapp die Hälfte (48 Prozent) ihres Umsatzes mit Outsourcing, einschließlich Business Process Outsourcing, Application Service Providing, Anwendungs-Management, IT Facilities Management und Rechenzentrumsleistungen.

Wo die Umsätze herkommen

Weitere 33 Prozent erlösen sie durchschnittlich mit IT- und Management-Beratung, Systemintegration, Standard-Software-Einführung, Individual-Software-Einführung und Projekt-Management. Im Schnitt zwölf Prozent entfallen auf Vertrieb und -Wartung von Hardware und Software. Die restlichen sieben Prozent erwirtschaften sie beispielsweise mit Training/Schulung und Telekommunikations-Services.