Demnach steht der Einsatz von IT in unmittelbarem Zusammenhang mit der Finanzstärke eines Unternehmens. Laut Studie sind nämlich die Firmen mit der erfolgreichsten Geschäftsentwicklung diejenigen, in denen die IT von größter Bedeutung ist. Außerdem sind diese Firmen am ehesten bereit, neue Technologien zu übernehmen. Das gilt für Unternehmen aller Größenordnungen und aller Branchen. TNS nennt diese Firmen "dynamische Vorreiter".
Rund 25 Prozent der Befragten gehören in diese Kategorie. Sie schätzen die IT als strategisch bedeutsames Instrument. Für sie ist die IT zudem eine Art Anlagevermögen, mit dem sie ihre Geschäftstätigkeiten weiterentwickeln und Wettbewerbsvorteile aktivieren können.
Dass sich diese Einstellung lohnt, zeigt eine andere Zahl: Die dynamischen Vorreiter haben ein Umsatzwachstum, das durchschnittlich ein Drittel höher ist als das der übrigen Studienteilnehmer.
Die Studie liefert zudem einen Beleg dafür, dass IT-Ausgaben einen Return on Investment haben. Strategische Investitionen in IT tragen maßgeblich dazu bei, die Produktivität und den Umsatz zu steigern. Dieses Wachstum wiederum ermöglicht einen Spielraum für weitere IT-Investitionen. So profitieren die Firmen von einer sich selbst verstärkenden Positiventwicklung.
Dass längst nicht alle Unternehmen die Bedeutung der IT so hoch einschätzen, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Steria Mummert Consulting. Sie zeigt, dass die IT im Unternehmen theoretisch zwar hoch eingeschätzt wird, ihr tatsächlicher Stellenwert jedoch rapide sinkt.
Denn bei 74 Prozent der von Steria Mummert Consulting befragten Unternehmen fungiert die IT-Abteilung mittlerweile hauptsächlich als interner Dienstleister, der auf Bedarf und Zuruf der Fachabteilungen reagiert. In mehr als drei Viertel der Firmen, die an dieser Studie teilnahmen, wird die IT-Abteilung zudem nicht als Profit Center, sondern als reine Kostenstelle angesehen.
Der dynamische Vorreiter
Wie eine andere Einstellung des Firmen-Managements zu der IT-Abteilung handfeste Vorteile bringen kann, zeigen TNS und der an der Untersuchung beteiligte Netzwerkanbieter Juniper Networks mit einem Profil des "dynamischen Vorreiters".
Hier ist die IT zentral in den jeweiligen Geschäftsmodellen verankert. Dynamische Vorreiter sehen, dass ihr Erfolg in hohem Maße von Echtzeittransaktionen und automatisierten Prozessen abhängt.
Deshalb stellen sie auch hohe Anforderungen an die Performance ihrer IT. Die Toleranz gegenüber Systemausfällen, die länger als 30 Minuten dauern, ist bei ihnen um ein Drittel geringer als bei den übrigen Befragten der TNS-Studie.
Der Fokus der dynamischen Vorreiter liegt auf der Steigerung der Produktivität und Prozesseffizienz. Sie setzen IT als strategisches Instrument ein, um diese Ziele zu erreichen. So haben sie beispielsweise um 30 Prozent mehr mobile Arbeitsplätze eingerichtet als ihre weniger erfolgreichen Mitbewerber. Bei der Auswahl von IT-Lösungen sind ihnen Produktivitätsgewinne wichtiger als Kosteneinsparungen.
Dynamische Vorreiter haben um 45 Prozent mehr laufende IT-Projekte als die anderen befragten Unternehmen. Sie nehmen auch neue Technologien schneller an.
Der Anteil derjenigen, die LAN nutzen ist um 40 Prozent höher als bei den übrigen Firmen. VPNs (Virtual Private Networks) setzen sie um die Hälfte häufiger ein.
Strategisch-dynamischer Ansatz
Die Vorreiter verfolgen einen gleichermaßen strategischen wie dynamischen Ansatz bei der Planung ihrer IT-Investitionen und der Auswahl geeigneter Technologien. So ist die Zahl derjenigen, die bereits eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie implementiert haben, um fast ein Drittel höher als bei anderen Firmen.
Da sich ihre Geschäftstätigkeit gleichzeitig jedoch anderthalb Mal so oft durch Expansionen, Fusionen und Akquisitionen verändert, sind sie auch in höherem Maße darauf angewiesen, dass ihre Sicherheitskonzepte die erforderliche Flexibilität bieten.
Auch beim Einsatz von IT für die Umsetzung von Compliance- und Governance-Anforderungen werden die dynamischen Vorreiter ihrer Rolle gerecht. Unter ihnen investieren 35 Prozent mehr Unternehmen in Dokumenten-Management-Systeme und 36 Prozent mehr Firmen in Glasfaser-SANs (Storage Area Networks).
Die von der TNS durchgeführte Studie stützt sich auf eine Befragung von 560 IT-Entscheidern weltweit. Die Umfrageergebnisse wurden nach Branchen, Regionen und Unternehmensgrößen segmentiert und anschließend mit den jeweiligen Unternehmens- und Finanzdaten gekreuzt.