"Angeblich sagte ich als Fünfjährige, dass ich mal Computerfachfrau werden wolle", erzählt Saskia Ringleff. "Das hat sich aber schnell geändert. Ich bin auch heute noch keine IT-Spezialistin, auch wenn ich in einem IT-Unternehmen arbeite. Ich nutze IT zwar und bin fasziniert von den technischen Möglichkeiten, für die Details haben wir aber unsere Experten."
Die gebürtige Hannoveranerin studierte Wirtschaftssinologie und im Zweitstudium International Management. Schon im und auch nach dem Studium suchte sie sich ein internationales Umfeld. So kam Ringleff nach einigen Zwischenstationen zu einem indischen IT-Dienstleister und vor zwei Jahren zur BWI. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei einem Unternehmen des Bundes arbeiten würde, und hatte dies auch nicht so auf meinem Karriereplan." Doch als sie sich das Unternehmen genauer angeschaut hatte, war sie überzeugt. Die BWI hat die Aufgabe, die Bundeswehr sowie weitere Bundesressorts und Behörden IT-seitig zu modernisieren und zu digitalisieren.
"Technik bestimmt einen großen Teil unseres Alltags und wurde über die letzten Jahre immer greifbarer", sagt Ringleff. Mit ihrer jetzigen Tätigkeit könne sie nicht nur innerhalb des Unternehmens etwas bewegen, sondern sogar einen Beitrag in der Gesellschaft leisten. Der Gedanke gefalle ihr.
Jeder Tag ist anders
Ringleff leitet den Geschäftsbereich Corporate Development & Services. In ihrem Arbeitsalltag gleicht kein Tag dem anderen: Ihre Aufgabe ist es, die verschiedenen Einheiten der BWI zu beraten, Konzepte und Prozesse vorzudenken, die Unternehmensstrategie zu entwickeln und sich um deren Umsetzung zu kümmern. Dabei richtet sich ihre Arbeit und die ihres Teams nicht nur nach innen; als interner Ansprechpartner und Dienstleister für Themen wie Projekt-, Risiko-, Qualitäts- und Prozessmanagement etwa. Im Außenverhältnis gehört es zu ihren Aufgaben, die BWI, ihr Leitbild und ihre Leistungen über Kommunikation und Marketing zu präsentieren und mit der Strategie auf die Anforderungen der Stakeholder auszurichten.
"Mein Team und ich strukturieren komplexe Themen vor, setzen Standards und gestalten Prozesse. So können sich die Kollegen bei ihrer täglichen Arbeit auf ihr Fachgebiet konzentrieren". Als Glücksgriff in ihrer Karriere sieht sie heute ihre erste Stelle während des zweiten Studiums. Damals erarbeitete sie sich zügig die Leitung einer Stabsabteilung der T-Systems International GmbH.
"In einer solchen Position lernt man, wie man mit komplexen Prozessen und Schnittstellen umgeht, und hat Einblick in ein breites Themenspektrum." Dort erhielt sie Einblick in Unternehmensstrukturen und verstand, wie Entscheidungen getroffen werden. Außerdem konnte sie viel von erfahrenen Managern abschauen.
Auf das Bauchgefühl hören - aber nicht nur
Begegnet Ringleff heute neuen Geschäftspartnern, sind diese oft etwas überrascht: "Ich passe wohl für einige im ersten Moment nicht in das Schema eines Mitglieds der Geschäftsleitung. Doch das hat auch seine Vorteile: Den ersten Eindruck kann man auch schnell widerlegen." Ihre Position hat sie sich hart erarbeitet - mit großem Leistungswillen, Flexibilität und der ständigen Überlegung, wo ihre Prioritäten liegen und was sie an sich und ihren Projekten noch verbessern könnte.
Bei Entscheidungen kombiniert sie ihr Bauchgefühl mit der scharfen Analyse ihrer Möglichkeiten. "Was kann ich, was will ich, was muss ich noch lernen und reicht das, um den Job gut zu machen?" Genau das rät sie auch anderen jungen Menschen: Sie sollten sich klarmachen, was sie können, selbstbewusst und motiviert an ihre Aufgaben herangehen und klare Prioritäten setzen. Und sie sollten flexibel bleiben, was im heutigen dynamischen Umfeld besonders wichtig sei. Mit einer großen Portion Disziplin und Willensstärke könnten sie ihre Ziele erreichen.