IDC-Studie

Die IT-Trends im Handel

26.09.2007 von Alexander Galdy
Die IT im Handel muss vor allem einen Beitrag zur Prozessoptimierung und Kostenreduzierung leisten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie von IDC "IT-Trends im Handel in Deutschland, 2007". Der enorme Kostendruck zwingt die Unternehmen zu mehr Effizienz und größerer Flexibilität. Fast drei Viertel der befragten Handelsunternehmen setzen auf mobile Lösungen und glauben, im Wettbewerbsumfeld besser bestehen zu können. Ein besonders wichtiges Thema aus IT-Sicht ist zudem das Sammeln und Analysieren von Kundendaten.

Der Studie zufolge steht die Optimierung von Geschäftsprozessen in den Filialen für die befragten IT-Verantwortlichen an höchster Stelle. Mit einer Bewertung von 1,5 (1 = sehr wichtig, 5 = unwichtig) spiegelt sich das Ziel vieler Unternehmen in der Branche wider, durch effizientere Geschäftsprozesse Kosten einzusparen. "Aufgrund des Kostendrucks ist es für viele Handelsunternehmen besonders wichtig, die Prozesse innerhalb der Filialen möglichst effizient zu gestalten", begründet Joachim Benner, Research Analyst bei IDC in Frankfurt, diese Tendenz.

Vorangetrieben werden soll dabei insbesondere der Einsatz mobiler Lösungen, beispielsweise für die Inventur, die Kundenberatung oder die Warenannahme. Zudem werden zur Prozessoptimierung spezielle Software-Lösungen eingesetzt. Hierunter fallen in erster Linie Warenwirtschaftssysteme und branchenspezifische Planungs- und Steuerungslösungen.

Der Handel ist eine der wettbewerbsintensivsten Branchen in Deutschland. Eine erhöhte Kundenbindung und die entsprechende Vertriebsunterstützung spielen daher für die IT eine bedeutende Rolle. Ein besonders wichtiges Thema ist das Sammeln und Analysieren von Kundendaten. Dabei werden Informationen unter anderem über ausgewertete Kundenbefragungen, Reklamationen und Preisausschreiben gewonnen, aber auch über eine Bonanalyse oder die Auswertung von Kundenkarten.

Die Datenauswertung ermöglicht den Unternehmen beispielsweise, Kunden gezielt anzusprechen oder das Sortiment auf bestimmte Kundengruppen abzustimmen. Zum Einsatz kommen hier vor allem Business Intelligence (BI) -Lösungen aber auch eigenentwickelte Analyse-Tools. Um eine effiziente Datenauswertung zu ermöglichen, sind viele Unternehmen bemüht, ihre Datenbanken zu vereinheitlichen oder zu synchronisieren.

Die Kosteneinsparung stellt neben der Optimierung von Prozessen eine wichtige Herausforderung für viele der befragten IT-Abteilungen dar. Hierzu kann auch die Konsolidierung und Standardisierung der IT beitragen. So plant ein Großteil der befragten Unternehmen die Standardisierung der Software-Landschaft und der Hardware-Infrastruktur. "Gerade im Handel sind oftmals noch eine Vielzahl von Eigenentwicklungen und Insellösungen im Einsatz. Durch Standardsoftware-Lösungen sollen diese nun vermehrt abgelöst werden", sagt Benner.

Der Handel steht auch in Zukunft unter einem erheblichen Kostendruck. Die Unternehmen müssen darauf mit Effizienzsteigerungen und Flexibilität reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine fortschreitende Optimierung und Automatisierung der Geschäftsprozesse sowie die Vertriebsunterstützung werden daher zentrale Aufgaben für die IT der Handelsunternehmen bleiben. Innovative IT-Lösungen sind gefragt, wenn sie einen messbaren Mehrwert für das Unternehmen leisten und dazu beitragen, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu erzielen.

An der Studie haben sich 56 Handelsunternehmen in Deutschland beteiligt.