In deutschen Großunternehmen verschlingt das Management von Desktop-Infrastrukturen rund ein Drittel des durchschnittlichen jährlichen IT-Budgets von knapp zwölf Millionen Euro. Kostentreiber sind unter anderem der Einsatz unterschiedlicher und heterogener Software-Lösungen für das Desktop Management.
Auch die meist unübersichtlichen und durch viele Restriktionen geprägten Compliance-Richtlinien führen zu Mehrausgaben. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Desktop Optimization Studie 2010", die das Kasseler Beratungshaus Techconsult im Auftrag von Microsoft durchführte.
Durch den Einsatz eines durchgängigen Software-Sets für die Desktop-Verwaltung könnten CIOs bislang brachliegende Optimierungspotenziale nutzen und mitunter deutliche Kosteneinsparungen realisieren. In Einzelfällen können diese bis zu 40 Prozent ausmachen.
Heterogene Desktop-Management-Lösungen
Aktuell setzen Firmen für die Bereitstellung und die Verwaltung ihrer Desktop-Infrastrukturen häufig Eigenentwicklungen sowie Software-Lösungen verschiedener Anbieter ein. Das führt laut Untersuchung im Hinblick auf die Kosten zu "eher suboptimalen Verhältnissen".
Selbst bei einer größeren Desktopanzahl bleiben Skaleneffekte im Hinblick auf geringere Zeit- und Kostenaufwendungen aus. Diese Heterogenität lässt sich zum Beispiel durch die Virtualisierung von Desktop-Instanzen überwinden und dadurch sowohl die Bereitstellungskosten senken als auch die Hardware- und Endanwenderkosten.
Anwendungs-Bereitstellung in 14 statt 21 Minuten
Derzeit beträgt der Zeitaufwand für die Anwendungs-Bereitstellung im Durchschnitt 21 Minuten. Darunter fallen das Deployment und Testing sowie die Administration von Desktop-Anwendungen und Software-Inkompatibilitäten.
Durch Virtualisierung lässt sich der Zeitaufwand um ein Drittel auf 14 Minuten verkürzen. Zugleich ermöglicht eine Desktop-Virtualisierung auch die Harmonisierung und Vereinfachung von Rollout-Vorhaben sowie Updates und ein schnelles Einspielen von Patches. Dies trägt ebenfalls zu geringeren Kosten bei.
Fehler automatisch diagnostizieren
Weitere Schwachpunkte bei der Desktop-Verwaltung sind der Umgang mit Systemausfällen sowie das Software Asset Management. Bei ersterem erfolgt die Fehlerbehebung in der Regel über einen Helpdesk. Bei diesem können Mitarbeiter ein "Ticket" eröffnen, das die Problembeschreibung enthält und das gegebenenfalls an die IT-Abteilung zur Lösung weitergeleitet wird.
Häufig gibt es unsachgemäße Fehlerbeschreibungen. Das macht die Wiederherstellung von Desktops sowie von Daten umständlich und zeitaufwändig, sie dauert in der Regel 16 Minuten. Der Einsatz einer Lösung mit ausgeprägten analytischen Funktionen ermöglicht die automatische Erstellung von Fehlerdiagnosen, um die Wiederherstellung nicht mehr funktionierender Desktops zu optimieren.
Sieben Prozent bei den Lizenzkosten reduzieren
Die Software-Lizenzverwaltung wiederum ist geprägt durch hohe administrative Kosten für die Erstellung und Pflege der Lizenzdatenbank sowie von Inventarisierungslösungen. Um durch einen effektiveren Umgang mit Softwarelizenzen Einsparpotenziale zu erzielen, bietet sich eine extern gehostete Anwendung an, die den Softwareeinsatz und die Lizenzierung automatisch überwacht.
In einem konkreten Fall konnte ein Unternehmen dadurch knapp sieben Prozent an Kosten für Lizenzen sowie durch den Wegfall einer eigenen Infrastruktur sparen.
Mehr als 80 Firmen befragt
Im Rahmen der Untersuchung befragten die Marktforscher in Deutschland über 80 Großunternehmen aus allen Branchen. Davon haben 23 Prozent bis zu 250 und 46 Prozent zwischen 251 und 1.000 PC-Arbeitsplätze. 31 Prozent verfügen über mehr als 1.000 Desktops. Die vergleichende Analyse zu Kosteneinsparungen basiert auf dem Einsatz des Microsoft Desktop Optimization Pack (MDOP).