ERP-Suiten decken immer mehr Funktionsbereiche der Unternehmen ab, bieten für den flexiblen und damit Budget schonenden Bezug von Leistungen gar Lösungsangebote für Software-as-a-Service (SaaS) an. Die Skepsis der Anwenderunternehmen bleibt dennoch bestehen. Das ist das Ergebnis einer Studie von SoftSelect. Neben vermeintlich fehlender Sicherheit stören sich die Anwender auch am mangelnden Angebot an Branchenlösungen aus der Cloud.
An den Software-Anbietern kann’s nicht liegen; die erweitern ihre ERP-Lösungen um business-taugliche Funktionen etwa aus der Geschäftsdatenanalyse, dem Personal-Management, dem Customer Relationship oder dem Enterprise Content Management. Ganz im Trend liegen zudem Erweiterungen für das mobile Arbeiten oder Service-Angebote aus der Cloud.
Der Studie "ERP Software 2011" vom Hamburger Beratungshaus SoftSelect zufolge sind bereits vier von zehn ERP-Suiten mit SaaS-Bausteinen ausgestattet. Gar 70 Prozent der 139 untersuchten Lösungen von 96 Anbietern sind auch über Application Service Providing (ASP) verfügbar, bei dem die komplette oder Teile der Anwendung über das Internet bezogen werden können.
Die Begeisterung der Anwender über diese durchaus zeitgemäßen Angebote hält sich einer anderen Umfrage zufolge dennoch in Grenzen: Nicht einmal ein Viertel der dort befragten mittelständischen Unternehmen kann sich vorstellen, innerhalb von drei Jahren auf ASP- oder SaaS-Modelle umzusteigen. Allerdings drückt diese Zahl bereits eine höhere Akzeptanz aus, als noch vor zwei Jahren. Damals lag die Zustimmungsquote bei noch bescheideneren 12 Prozent.
Mangelnde Sicherheit bleibt Hemmnis für Cloud Computing
Damals wie heute identifiziert SoftSelect das Thema Sicherheit als eins der größten Hemmnisse für den Einsatz von Cloud-Lösungen. Wer nicht weiß, wo seine Daten liegen, und sich nicht sicher sein kann, dass niemand Unbefugtes auf diese Daten zugreifen können, vertraut der Cloud eben nur eingeschränkt.
Kritik gibt es der SoftSelect-Untersuchung auch hinsichtlich der Agilität und der Adaptivität von SaaS-Lösungen: Das Abbilden von unternehmens- oder branchenspezifischen Anforderungen sei im Moment eher mangelhaft, so die Analysten. Der Hauptgrund für das Fehlen flexibler und marktkonformer Lösungen seien die weitreichenden Partnerschaften von Software-Anbietern. Die seien notwendig, um vertikale Funktionen nachrüsten und anbieten zu können. Aber die Komplexität der Angebote führe zu sehr unterschiedlichen Leistungsumfängen und Preismodellen, kritisieren die Analysten von SoftSelect.