Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland erhält an seinem Arbeitsplatz keine soziale Unterstützung von den Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Beratungsgesellschaft ServiceValue, für die knapp 2.000 Arbeitnehmer aus zwölf Wirtschaftszweigen befragt wurden.
Bei zunehmender Arbeitsbelastung und steigendem Leistungsdruck werde ein Fehlverhalten einzelner Teammitglieder immer weniger toleriert, lautet die Einschätzung der Studienautoren. Nicht selten werde das vermeintlich schwächste Glied der Kette dann als Sündenbock isoliert, gemobbt und im Stich gelassen.
In der Energiewirtschaft ist der Mangel an sozialer Unterstützung am höchsten. Insgesamt 28 Prozent der Umfrageteilnehmer aus diesem Wirtschaftszweig klagen über fehlende Unterstützung aus ihrem Team. An zweiter und dritter Stelle liegen Großhandel (24 Prozent) und Finanzwirtschaft (23 Prozent). IT, Medien und Telekommunikation belegen Platz vier (22 Prozent). Im öffentlichen Dienst, der auf Platz zwölf liegt, beschweren sich nur 13 Prozent der Mitarbeiter über Fehlverhalten der Teammitglieder.
Branchenübergreifend geben 36 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass es in ihrem Arbeitsbereich Spannungen unter Kollegen gibt. Im Wirtschaftszweig IT, Medien und Telekommunikation sind es 35 Prozent. Mehr als ein Fünftel aller Befragten berichtete außerdem, dass man im eigenen Arbeitsbereich keinen ehrlichen Umgang miteinander hat.
Die Beschäftigten wurden außerdem gefragt, ob Sie der Meinung sind, dass ihr allgemeines Wohlbefinden durch ihre berufliche Situation beeinträchtigt ist. Auf dem ersten Belastungsrang liegen Mitarbeiter aus den Bereichen IT, Medien und Telekommunikation. 64,5 Prozent von ihnen bejahen, dass ihr allgemeines Wohlbefinden durch ihre berufliche Situation beeinträchtigt ist. Der Durchschnitt über alle Branchen hinweg liegt bei 59 Prozent.
Beruf beeinträchtigt Wohlbefinden
Auf dem zweiten beziehungsweise dritten Platz liegen Beratung (61,5 Prozent) und Großhandel (60,7 Prozent). Das Schlusslicht bilden erneut die Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst. Aber auch hier bejahen immer noch 47,6 Prozent der Befragten, dass ihre berufliche Situation das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt.
Das Kölner Beratungsunternehmen ServiceValue hat für die die Umfrage knapp 2.000 Arbeitnehmer befragt.