Wenn Ökologie, Ökonomie und Soziales verschmelzen

Die nachhaltige IT-Organisation

12.12.2008 von Andreas Schaffry
"Sustainable IT", nachhaltige Informations-Technologie, weist über das rein ökologisch geprägte Konzept einer grünen IT hinaus. Sie bezieht auch ökonomische sowie soziale Aspekte ein. Das Konzept bietet sowohl der IT-Industrie als auch Anwenderunternehmen die Möglichkeit, IT-Lösungen effizienter zu betreiben, soziale Verträglichkeit zu schaffen und auf lange Sicht Kosten zu reduzieren.
Eine nachhaltige IT-Organisation im Sinne einer "Sustainable IT" bezieht ökologische Konzepte, wie Green IT, ebenso ein wie ökonomische und soziale Aspekte.
Foto:

Die Situation ist bekannt. Knapper werdende fossile Rohstoffe treiben die Energiekosten nach oben und zu hohe CO2-Emmissionen sind mit verantwortlich für die globale Erwärmung.

Ressourcen schonen, nachhaltig handeln

In diesem Zusammenhang wird auch das Thema "Sustainable IT", also die Einführung einer nachhaltigen IT-Organisation, immer wichtiger. Zu dieser Auffassung gelangen die Marktforscher von Techconsult in der Themenstudie "Sustainable IT bei Webhostern. Trends einer nachhaltigen IT-Organisation und Implikationen für Hosting Provider und IT-Anbieter".

Sustainable IT wird dabei oft gleichgesetzt mit Green IT. Diese ist zwar ein wichtiger Bestandteil bei der Gestaltung einer nachhaltigen IT-Organisation, jedoch nicht der einzige. Das Konzept einer nachhaltigen IT-Organisation bezieht neben der Ökologie auch ökonomische und soziale Aspekte der Unternehmensführung mit ein.

Mehr Energie-Effizienz durch Virtualisierung

Die Experten der deutschen Energie-Agentur gehen davon aus, dass Serverräume und Rechenzentren heute immer noch bis zu 60 Prozent der gesamten Stromkosten von Büro- und Verwaltungsgebäuden verursachen. Insbesondere die Kühlung und Klimatisierung der Server erweist sich als Stromfresser.

Die Virtualisierung von Servern und Desktops spart Strom und senkt den CO2-ausstoß.

Unter ökologischen Aspekten lassen sich der Stromverbrauch und damit auch der CO2-Ausstoß in Rechenzentren durch verschiedene Maßnahmen verringern und damit die Energie-Effizienz verbessern. Dazu gehören unter anderem die Virtualisierung von Servern, die Anschaffung neuer und leistungsfähiger Prozessoren und der Austausch von veralteten PC-Infrastrukturen durch moderne Thin- sowie Zero-Clients.

Auch die bauliche Planung neuer Serverräume oder Rechenzentren sowie die Wahl des Standorts sollte bereits die Möglichkeit von Energie-Einsparungen berücksichtigen. Der geringere Strombedarf wiederum kann, ganz im Sinne einer Green IT, durch den Bezug von Ökostrom gedeckt werden.

Langfristig planen

Die ökonomische Nachhaltigkeit wiederum basiert auf dem Grundsatz, technische Ressourcen sowie von Mitarbeiter so einzusetzen, dass dadurch langfristig bessere Geschäftsergebnisse erzielt werden.

Im Unterschied dazu weist die soziale Nachhaltigkeit verschiedene Ausprägungen auf. Innerhalb von Unternehmen ist auf Basisdemokratie, soziale Gerechtigkeit und geschlechtliche Gleichstellung zu achten.

Außerhalb gibt es die Möglichkeit, gemeinnützige Einrichtungen mit IT-Hilfe zu unterstützen oder günstige IT-Produkte und Dienstleistungen für Entwicklungs- und Schwellenländer bereitzustellen. Darüber hinaus können Einsatz sowie die Weiterentwicklung von Open Source Software für mehr Interoperabilität sorgen.