Die technologische Entwicklung verändert die Arbeitumgebungen für Anwender in Unternehmen. Anwender wollen künftig auch im beruflichen Bereich mit Verfahren arbeiten, die sie aus dem Bereich der Consumer-Technologien gewohnt sind.
Dieser Paradigmen-Wechsel vollzieht sich Gartner-Analyst Stephen Kleynhans zufolge rasant und die IT-Abteilungen in Unternehmen sollten darauf vorbereitet sein. Gartner hat - um die Entwicklungen zwischen 2007 und 2012 zu beschreiben - eine dreistufige Roadmap aufgebaut.
Quantensprung mit Vista
Die erste Phase zwischen 2007 und 2008 ist zum einen gekennzeichnet durch Microsofts neues Betriebssystem Vista, laut Gartner der größte Quantensprung seit der Markteinführung von Windows 2000. Unternehmen, die Vista einführen wollen, müssen deshalb vorab genau den Einfluss auf die anwenderspezifischen Arbeitsprozesse untersuchen.
Des Weiteren sieht Gartner in der Core-Architektur der neuen Intel-Prozessoren eine Abkehr vom bislang geltenden Preis-Leistungs-Prinzip in diesem Bereich. Die neuen Prozessor-Modelle bieten mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch sowie erweiterte Kernfunktionen und mehr Sicherheit.
Jedoch erschweren es die erweiterten Features, neue Spezifikationen zu entwickeln beziehungsweise Server zu konfigurieren.
Zunehmende Virtualisierung
Die Phase zwischen 2009 und 2010 ist geprägt von der Virtualisierung der Anwenderumgebung. Das hängt unter anderem mit der künftigen Einbindung von Web-2.0-Anwendungen zusammen. Damit können Desktop-Anwendungen ausgeführt werden, ohne auf einem Rechner installiert zu sein. Das World Wide Web wird so zu einer Computer-Plattform, um darüber Fotos, Word-Dokumente, E-Mails zu verteilen. Für IT-Abteilungen in Unternehmen kommen hier vor allem in den Bereichen Sicherheit und Veränderungs-Management neue und erweiterte Anforderungen zu.
Laut Gartner-Analyst Kleynhans werden aber nicht nur verstärkt diese Technologien Eingang in den Unternehmensalltag finden, sondern auch User verstärkt auf ihren eigenen Geräten arbeiten. IT-Organisationen müssen deshalb Prozesse des IT-Managements modifizieren sowie Virtualisierungs-Techniken übernehmen, beispielsweise um Compliance-Anforderungen zu erfüllen und IT-Betriebskosten im Griff zu haben.
Software-Blasen
In der letzten Phase (2011 bis 2012) verwischen laut Gartner die Grenzen zwischen Unternehmens- und Consumer-Plattformen, denn Anwender verlangen nach einer einheitlichen Umgebung, mit der sie verschiedene "Rollen" wahrnehmen können. Beruflich und privat genutzte Anwendungen werden - wie Gartner es ausdrückt - in so genannten Software-Blasen ("software bubbles") zusammengefasst.
IT-Abteilungen sollten diese Tendenzen und Trends jedoch nicht als notwendiges Übel ansehen, sondern vielmehr als strategische Option begreifen, um Prozesse zu verschlanken, die interne sowie externe Kommunikation zu verbessern sowie innovative Geschäfts- und Interaktionsmodelle zu entwickeln und umzusetzen.