DSAG-Investitionsumfrage

Die SAP-Projekte der Anwender 2012

09.02.2012 von Andreas Schaffry
SAP-Anwender im DACH-Raum geben ihre SAP-Budgets vor allem für das ERP-Kernsystem und Netweaver aus. Die In-Memory-Lösung SAP Hana ist wenig gefragt.

Die IT-Gesamtbudgets von SAP-Anwenderunternehmen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz (DACH-Region) sollen 2012 im Schnitt um 3,4 Prozent steigen. Das ergab eine Online-Umfrage der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe (DSAG) an der 323 CIOs, SAP-Competence-Center-Leiter und Vertreter aus DSAG-Mitgliedsfirmen in der DACH-Region teilnahmen.

30 Prozent mehr Budget für SAP-Produkte

Laut DSAG-Chef Karl Liebstückel ist die Investitionsbereitschaft von SAP-Kunden im ERP-Umfeld nach wie vor am größten.
Foto: DSAG

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die SAP-Budgets sogar um 30 Prozent. 62 Prozent der Befragten teilten mit, dass sie mit dem zur Verfügung stehenden Geld vor allem ihre SAP-ERP-Kernsysteme auf Vordermann bringen wollen.

Hierbei konzentrieren sich die Investitionsvorhaben mit 41 Prozent schwerpunktmäßig auf die Logistik-Module der ERP-Lösung und mit 27 Prozent auf die Module für die Finanzbuchhaltung und das Controlling. Aktuell setzen 86 Prozent aller Umfrageteilnehmer ein SAP ERP-6.0-System ein (2011: 83 Prozent). In Österreich sind es sogar 90 Prozent.

Top-Themen BW, Portal und SolMan

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Ausgaben für Komponenten und Werkzeuge von SAPs Technologieplattform Netweaver. Dabei wollen 19 Prozent der IT-Verantwortlichen in die Einführung des Business Warehouse (BW) investieren, 15 Prozent in die Service- und Supportplattform Solution Manager (SolMan) und zehn Prozent in die Portalanwendung.

Immerhin 36 Prozent der befragten SAP-Anwender im deutschsprachigen Raum planen für dieses Jahr auch Upgrade-Projekte.

Des Weiteren fokussieren sich 71 Prozent auf die Durchführung von Projekten zur Virtualisierung ihrer SAP-Anwendungen und 59 Prozent auf die Implementierung mobiler Applikationen. Allerdings treten hier zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den befragten SAP-Anwendern in den Ländern zutage.

Für Christian Zumbach DSAG-Vorstand für das Ressort Schweiz muss SAP Hana erst noch seine Alltagstauglichkeit beweisen.
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Bei den SAP-Anwenderfirmen aus Österreich ist unter den Technologiethemen Virtualisierung mit 80 Prozent unangefochtener Spitzenreiter. Ganz oben auf der Agenda rangieren hier auch mobile Anwendungen mit 63 Prozent. Beide Werte sind die höchsten im Vergleich zum gesamten Erhebungsgebiet. Dagegen planen lediglich 62 Prozent der befragten Vertreter aus Schweizer Unternehmen, in Virtualisierung zu investieren. 54 Prozent interessieren sich für mobile Anwendungen.

Rohrkrepierer SAP Hana

Kaum Budgets machen die Befragten dagegen für Cloud-Computing-Projekte und insbesondere für die Einführung der In-Memory-Lösung SAP Hana locker. Die Bereitschaft der SAP-Anwender im deutschsprachigen Raum, sich mit dem aktuellen Hype-Thema SAP Hana zu beschäftigen, liegt bei mageren vier Prozent.

Ein Grund dafür ist nach Ansicht von Christian Zumbach DSAG-Vorstand für das Ressort Schweiz, dass es sich um eine sehr junge Technologie handelt, die ihre Alltagstauglichkeit erst noch unter Beweis stellen muss.

Nicht zuletzt hat die DSAG ihre Mitglieder auch zum leidigen Thema Support-Modelle befragt.

Wenig Vorteile durch Enterprise Support

Demnach nehmen im Länderdurchschnitt aktuell 41 Prozent den Standard Support in Anspruch und 36 Prozent den teureren Enterprise Support. In Österreich und der Schweiz liegt die Anzahl der Firmen, die den Enterprise Support in Anspruch nehmen deutlich über dem Durchschnittswert. In Österreich sind es 62 Prozent und in der Schweiz 57 Prozent.

Allerdings schätzen nur sehr wenige Umfrageteilnehmer den Mehrwert des Enterprise Support gegenüber dem Standard Support als sehr hoch ein. Ein Prozent der Befragten lässt seine SAP-Systeme von Drittanbietern warten, ebenso viele nehmen gar keine Leistungen für die Wartung in Anspruch.