Smartphones waren ursprünglich mal portable Geräte für Messaging und E-Mail-Kommunikation. Erinnern Sie sich noch? Heute lassen sich mit den Smartphones Videos und Filme per Streaming ansehen oder mit Hochgeschwindigkeit im weltweiten Web surfen. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre werden die Smartphones noch eine weitere Evolutionsstufe durchlaufen, meint Ginny Mies von unserer Schwesterpublikation PC World - und wagt einen Blick in die Kristallkugel.
E-Ink-Display zum Biegen und Falten
Ändern wird sich das Design von Smartphones. Sie werden zum einen kleiner und leichter. Möglich ist dies durch den Einsatz von Nanotechnologie im Innern der Apparate. Allerdings werden die mobilen Alleskönner auch künftig eine bestimmte Größe nicht unterschreiten.
Zum anderen arbeiten die Hersteller daran, die Bedienoberflächen so groß wie möglich zu machen. Dabei gibt es Smartphones mit einer Dual-Screen-Ausstattung wie das Kyocera Echo. Der Dual-Screen hat bisher allerdings den Nachteil, dass die Software unzureichend mit den zwei Oberflächen interagiert. Inzwischen gibt es auch Design-Konzepte für Smartphones, die auf der einen Seite eine herkömmliches LCD- oder OLED-Display haben, auf der anderen ein biegsames E-Ink-Display, das sich zusammenfalten lässt.
Das Smartphone am Handgelenk
Darüber hinaus wird es künftig sogenannte Wristwatch-Phones geben, die wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen werden. Nimmt der Nutzer ein solches Phone vom Handgelenk, verwandelt es sich in einen komfortablen Touchscreen mit kompletter QWERTZ-Tastatur.
Ein Beispiel dafür ist das Nokia Morph, das aus der Zusammenarbeit des Nokia Research Center mit dem Cambridge Nanoscience Centre entstand. Es basiert auf Protein-Fibrillen, die zu einem dreidimensionalen Gitter verwoben sind. Dadurch lässt sich das Phone mitsamt Display biegen. Der Nachteil: Das Smartphone existiert noch nicht. Es gibt dazu bisher lediglich ein animiertes Video.
Features für Augmented Reality, AI und NFC
In Zukunft beinhalten Smartphones auch Funktionen für die Near Field Communication (NFC) sowie für Augmented Reality und künstliche Intelligenz (AI). NFC vereinfacht die Transaktionen und den Datenaustausch sowie die Verbindung von Smartphones mit anderen Geräten. Das Android-Betriebssystem in der Version 2.3 (aka Gingerbread) unterstützt diese Technologie bereits.
Funktionen für Augmented Reality werden künftig standardmäßig in Smartphones enthalten sein, die Bilder, Videos oder die Routenplanung um computergenerierte Zusatzinformationen und virtuelle Objekte ergänzen und erweitern.
Ebenso könnten Smartphones auch Features für künstliche Intelligenz enthalten. Forscher der Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory’s Spoken Language Systems Group am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein entsprechendes mobiles System entwickelt.
Dieses durchsucht automatisch User-Kommentare auf Städteportalen wie Citysearch oder Yelp, extrahiert dort nützliche Informationen und stellt diese auf einem Smartphone zur Verfügung. So lässt sich herausfinden, ob ein Restaurant gute Martinis hat und welche Gerichte dort besonders lecker schmecken.
Noch mehr Power für Prozessoren
Damit die oben beschriebenen Funktionen überhaupt auf den Smartphones der Zukunft laufen, sind sehr leistungsfähige Prozessoren erforderlich. Qualcomm, ein Hersteller von Prozessoren für mobile Geräte, hat einen neuen 2.5 GHz Quad-Core-Prozessor angekündigt, mit Features für Wi-Fi, GPS, Bluetooth und Online-Radio. Zudem bietet dieser Unterstützung für NFC wie auch für die Aufnahme und Wiedergabe von Videos und Fotos in 3D. Der Hersteller Nividia wiederum hat neue mobile Prozessoren angekündigt, deren Leistung fünfmal höher sein soll als die seiner bisherigen Chip-Sets.