2009 sah eine Kette gravierender Fälle von Datenmissbrauch. Viele Firmen sind sich der vielfältigen IT- und Datensicherheitsrisiken nicht bewusst. Und das trotz geltender gesetzlicher Vorschriften, wie der Meldepflicht bei Datenverlusten, die Firmen zu einem vertrauensvolleren Umgang mit vertraulichen Daten verpflichtet.
Ebenso wie private Nutzer werden auch Unternehmen und Organisationen Opfer gezielter Spionage-Attacken. Das Sicherheitsunternehmen Sophos schaut zurück auf einige der spektakulärsten Datenpannen des Jahres 2009.
Persönliche Daten von 18.000 DSDS-Bewerbern
Die Bewerberdatenbank der sechsten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" war im Februar 2009 ungeschützt im Internet zugänglich. Einsehbar waren die Daten von 18.000 Bewerbern.
Kabel Deutschland verbreitet Kundendaten ungesichert
Im März gab Kabel Deutschland hunderttausende vollständige Kundendatensätze an Subunternehmer weiter. Die Kabel Deutschland Kunden erhielten anschließend eine Vielzahl von Anrufen von Telefonverkäufern.
Die bisher größte Kreditkarten-Umtauschaktion in Deutschland
Einwohnermeldedaten über Jahre frei zugänglich
Personenbezogene Daten wie Familienstand, Geburtsdatum oder Religionszugehörigkeit unwissender Bürger waren über Jahre hinweg offen im Netz zugänglich. Ein Software-Dienstleister hatte auf seiner Webseite versehentlich Zugangsdaten veröffentlicht, über die die Melderegister zahlreicher deutscher Kommunen einsehbar waren.
Dienstleister verursacht größte Kreditkartentauschaktion
Um Datenmissbrauch vorsorglich zu verhindern, wurden im November mehr als 100.000 Kreditkarten deutscher Kunden aus dem Verkehr gezogen. Auslöser der größten Kreditkarten-Umtauschaktion in Deutschland war ein Datenklau in Spanien. Laut unbestätigten Berichten wurden einem spanischen Dienstleister die Daten tausender deutscher Kunden geklaut.
Die Zusammenstellung der Datenschutzpannen stammt vom Computersicherheitsunternehmen Sophos. Die Firmenstandorte befinden sich in Boston (USA) und Oxford (Großbritannien).
Weitere Datenskandale fasst Marvin Oppong auf der Internetseite Carta zusammen. Dazu zählt unter anderem eine Panne im Oktober, als der deutschen Telekom Daten Hunderttausender Kunden entwendet wurden und zum Teil in die Türkei gelangten. Ein weiterer Datenskandal: Unbefugte gelangten an Kreditkartennummern der Karstadt-Mastercard. Das Unternehmen ließ daraufhin zahlreiche Kreditkarten sperren und umtauschen.