Personal-Marketing

Die Top 30 beim Online Employer Branding

26.02.2013 von Christiane Pütter
Die Karriere-Websites von Fresenius, Telekom und ThyssenKrupp kommen besonders gut an. Das ergab eine Umfrage des Marktforschers Potentialpark.
Beim Online Employer Branding liegt Fresenius in Deutschland vorn, so eine Umfrage von Potentialpark.
Foto: Potentialpark

Glaubt man Trendforschern, werden sich zunehmend Unternehmen bei Mitarbeitern bewerben müssen statt umgekehrt. Neudeutsche Begrifflichkeiten wie Employer Branding scheinen das zu bestätigen. Der schwedische Marktforscher Potientalpark hat sich die Online-Aktivitäten von 142 Firmen angesehen und von Privatpersonen bewerten lassen. Mehr als 2000 Deutsche haben sich an der Umfrage beteiligt.

Dabei standen mehrere Aspekte zur Bewertung an: die Karriere-Websites der Unternehmen, die dazugehörigen Online-Anwendungen und die Aktivitäten der Firma in Netzwerken wie Facebook, LinkedIn, Xing und Viadeo. Außerdem ging es um die Nutzung von Twitter, das Engagement in Blogs und die Aufbereitung der Websites für mobile Endgeräte samt Karriere-Apps.

Den Spitzenplatz sprechen die Umfrageteilnehmer Fresenius zu. Es folgen die Deutsche Telekom und ThyssenKrupp vor der Allianz, Ernst&Young und Daimler. Dahinter rangieren Accenture und Bertelsmann. Bayer und die Deutsche Post DHL schließen die Top Ten ab.

Soweit das Ranking für Deutschland. Potentialpark gibt auch eine Europa-Version heraus. Hier zeigt sich, dass manches deutsche Unternehmen im Ausland bessere Wertungen erhält als im Heimatmarkt.

Die Allianz schneidet beim Online Employer Branding europaweit besser ab als auf dem Heimatmarkt Deutschland.
Foto: Potentialpark

Ein solcher Fall ist der Spitzenreiter der Europa-Tabelle, die Allianz. Sie erreicht in Deutschland "nur" Platz vier. Im Europa-Ranking führt sie vor Accenture und Roche.

Die Ränge vier bis sieben besetzen Accor, Daimler (Deutschland: Platz sechs), die BASF (Deutschland: Rang 13) und Intel. Auf den Plätzen acht bis zehn liegen Bertelsmann (Deutschland: ebenfalls Rang acht), Ernst&Young und Microsoft.

SAP nur knapp unter den europäischen Top 30

In den europaweiten Top 30 sind außerdem folgende deutsche Unternehmen vertreten: Siemens mit Rang 16 (Deutschland: Platz 30), die Deutsche Bank auf Platz 28 (in Deutschland ebenso) und SAP: Die Walldorfer schaffen es in Deutschland nicht unter die Top 30 - im europäischen Ranking platzieren sie sich auf dem letzten Rang.

Für die europaweite Ausgabe der Studie hat Potentialpark 137 Arbeitgeber untersuchen lassen. Fast 20.000 Nutzer haben sich deren Online Employer Branding angesehen.

Ein Blick auf die globale Liste zeigt die Telekommunikations-Firma Orange, den Brausefabrikanten PepsiCo und die Bank Credit Suisse vorn. Accenture ist im Mittelfeld gleich zweimal vertreten, nämlich mit Accenture US auf Platz fünf und Accenture Germany auf Rang sieben. Die Positionen vier und sechs besetzen der Caterer Sodexo und KPMG. Dahinter rangieren Daimler, Shell und Fresenius.

Bei der globalen Liste standen 110 Unternehmen zur Bewertung an. Knapp 27.000 Menschen gaben ihre Stimme ab.

Die Marktforscher von Potentialpark gehen davon aus, dass Unternehmen ihr Recruiting immer stärker ins Netz verlagern und vor allem für mobile Endgeräte aufrüsten müssen. Die Mehrheit derer, die auf Jobsuche sind, setze das heutzutage voraus.

Firmen denken nicht vom Standpunkt des Bewerbers aus

Insgesamt vermissen die Marktforscher strategisches Vorgehen bei den Unternehmen. Sie kritisieren, häufig würden auf den Websites allerlei Links gesetzt, allerdings ohne erkennbaren Plan. Auch an den Online-Bewerbungsverfahren äußern sie Kritik. Es sei einfacher, online einen Transatlantik-Flug zu buchen, als einem Unternehmen den Lebenslauf zu schicken. Kurz: Unternehmen dächten nicht vom Standpunkt des Bewerbers aus.