Insgesamt 72 Länder nahmen die Marktforscher auf ihre Eignung als Standort für Offshore-Services unter die Lupe. Die Untersuchung zeigt, dass sich mittlerweile auch Länder wie Mexiko, Polen und Vietnam als zuverlässige Alternative zu den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) etablieren konnten.
Die Kriterien, die Gartner bei der Bewertung angelegt hat umfassen Sprache, staatliche Unterstützung, Bestand an Arbeitskräften, Infrastruktur, Bildungssystem, Kosten, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, kulturelle Vereinbarkeit, allgemeine und rechtliche Reife, Sicherheit sowie Schutz von Daten und geistigem Eigentum. Das Ziel der Gartner-Studie war es nicht, eine Rangfolge für die einzelnen Nationen zu erstellen, da jedes Anwenderunternehmen unterschiedliche Anforderungen hat und Kriterien anders gewichtet.
Unter den 30 Finalisten gibt es 13 Staaten aus der Region EMEA (Europa, Middle East, Africa), die sich als Servicestützpunkt für deutsche Anwender anbieten. Erstmals schafften mit Ägypten und Marokko auch zwei nordafrikanische Staaten den Sprung in die Liste. Regionen wie Irland, Israel und Süd Afrika glänzen mit einer Vielzahl von englischsprachigen Experten. Anderseits können Marokko, Rumänien, die Tschechische Republik, Polen und Ungarn aus einem großen Arbeitskräfte-Pool schöpfen, die andere bedeutende europäische Sprachen beherrschen, etwa französisch, deutsch und italienisch.
Unter kulturellen Gesichtspunkten verfehlte nur die Ukraine die Note gut oder sehr gut. Auffallend ist zudem, dass sich sowohl indische Provider als auch die klassischen westlichen Anbieter in vielen der genannten Länder niedergelassen haben, um von dort aus Kunden in den Industrienationen zu bedienen. In punkto Rechtssicherheit bekamen acht von 13 Ländern die Note gut oder sehr gut. Der Schutz des geistigen Eigentums ist vor allem in den EU-Mitgliedsländern ausgezeichnet. (jha)
Die 30 Top-Staaten für Offshore-Services
In Süd- und Nordamerika:
Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kanada, Mexiko und Panama.
In Asien und den pazifischen Staaten
Australien, China, Indien, Malaysia, Neuseeland, Pakistan, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
In Europa, Afrika und dem nahen Osten
Ägypten, Irland, Israel, Marokko, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Spanien, Südafrika, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn.
Aus den Top 30 sind in diesem Jahr ausgeschieden:
Nordirland, Sri Lanka, die Türkei und Uruguay.
Neueinsteiger in die Liste der führenden Nationen sind:
Ägypten, Marokko, Panama und Thailand.