Am liebsten spielen sie mit Autos, alle. Der Berliner Personalberater Trendence Institut hat mehr als 3.000 sogenannte Young Professionals - Menschen mit maximal fünf Jahren Berufserfahrung - nach ihren bevorzugten Arbeitgebern befragt. Trendence unterscheidet dabei eine Durchschnittsgruppe und eine High Potentials-Gruppe. Letztere sind die, die schon jetzt mindestens 80.000 Euro im Jahr verdienen. Fazit: In beiden Gruppen sind jeweils drei Autobauer unter den Top Ten. Die Rangfolge ist jedoch anders.
Die begehrten Autobauer sind Audi, BWM und Porsche. Während der Durchschnitt aber Porsche mit 8,3 Prozent der Stimmen und Audi mit 7,8 Prozent an die Spitze setzt, kommen diese Unternehmen bei den High Potentials auf Rang vier (Porsche mit 9,5 Prozent) und Rang acht (Audi mit 7,2 Prozent). BMW erreicht im Schnitt mit 7,7 Prozent einen dritten Platz, in der Elitegruppe erreichen die Bayern mit 8,0 Prozent Platz sechs. Damit liegt BMW bei den High Potentials also noch vor Audi.
Außerhalb der Autobranche gibt es wenig Parallelen zwischen dem Durchschnitts-Yuppie und seinem Elite-Pendant. Am auffälligsten: High Potentials zählen zwei Banken (Goldman Sachs auf Platz sieben und Deutsche Bank auf Platz zehn) zu ihren Favoriten. In der allgemeinen Gruppe wird keine Bank unter den zehn Meistbegehrten genannt. Als erstes Geldinstitut landet die Deutsche Bank auf Platz 39. Im Gegenzug will die Elite nicht zu Siemens, während das Unternehmen im Schnitt mit Rang zehn noch zu den Top Ten zählt.
Zudem könnten sich die Young Professionals allgemein eine Laufbahn im Auswärtigen Amt (Platz sieben) vorstellen. Hierzu eine geschlechtsspezifische Anmerkung: Die jungen Frauen setzen eine Karriere als Diplomatin sogar auf Rang Eins. Offenbar nichts für die Elite, hier steht das Auswärtige Amt nicht auf der Wunschliste. Einig sind sich aber alle darin, dass Google (Durchschnitt: Platz acht, High Potentials: Platz drei) ein attraktiver Arbeitgeber ist.
Auch bei den Unternehmensberatungen gibt es Überschneidungen: Die Boston Consulting Group (Schnitt: Rang drei, High Potentials: Rang eins) und McKinsey (Schnitt: Platz sechs, Elite: Platz zwei) gelten als interessant für einen Job. Die High Potentials haben außerdem Bain & Company auf der Liste (Rang sechs).
Noch etwas ist auffällig: Die High Potentials zeigen sich entschiedener als der Durchschnitt. So nimmt die Boston Consulting Group mit 18,2 Prozent der Stimmen eine deutliche Spitzenposition ein. Der letzte Kandidat der Top Ten, die Deutsche Bank, erreicht 6,8 Prozent der Stimmen. In der allgemeinen Gruppe sind die Prioritäten weit weniger klar verteilt: Zwischen Nummer Eins, Porsche mit 8,3 Prozent der Stimmen, und Schlusslicht Siemens mit 5,6 Prozent, liegen nur 2,7 Prozentpunkte Differenz.
Elite von der Finanzkrise unbeeindruckt
Die Studienautoren interpretieren die Ergebnisse dahingehend, dass sich High Potentials von der Finanzkrise weniger verunsichern lassen als der Rest der Young Professionals. "Sie sind sich darüber bewusst, auf Grund ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse schnell neue Arbeitgeber von sich zu überzeugen", schreibt Trendence.
Schließlich wollten die Studienautoren wissen, wieviel die Yuppies arbeiten und was sie verdienen. Dazu sind nur die allgemeinen Zahlen angegeben. Demnach arbeiten die Befragten im Schnitt 48 Stunden pro Woche und verdienen 56.612 Euro pro Jahr. Dabei zeigt sich auch in der jungen Generationen noch ein Geschlechtergefälle: Männer erhalten im Schnitt 62.879 Euro im Jahr, Frauen mit 48.077 Euro deutlich weniger.