2017 wird ein Jahr nachhaltiger Veränderungen werden. Angesichts der anhaltenden Volatilität der Finanzmärkte, politischer Unsicherheiten wie etwa den Brexit und sich rasch verändernde Anforderungen auf der Kundenseite, stellen sich die meisten Unternehmen auf ein weiteres Jahr des Wandels ein. Bereits jetzt prägen Unternehmensabspaltungen oder -aufkäufe, der Aufbau neuer Geschäftsbereiche - etwa im digitalen Umfeld -, sowie neue Innovationsökosysteme mit Partnern und Kunden die neue Unternehmenswelt.
Silostrukturen das größte Hindernis für unternehmerischen Erfolg
Die klassischen Silostrukturen innerhalb von Unternehmen und die häufig damit verbundene interne Abschottung gegenüber dem notwendigen Wandel werden zugleich als das größte Hindernis für den unternehmerischen Erfolg wahrgenommen.
Auch CIOs werden sich 2017 einmal mehr als Meister des Wandels bewähren müssen. Dabei nimmt zunächst der Druck hinsichtlich des Aufbaus neuer digitaler Geschäftsideen und Produktwelten zu. Technologien wie das Internet der Dinge/ Internet of Things (IoT), künstliche Intelligenz/ Artificial Intelligence (AI) oder virtuelle Welten/ Augmented Reality (AR) schaffen neue Brücken zwischen physikalischen und digitalen Welten.
Allerdings sind CIOs nicht nur gefordert, neue digitale Front-Ends zu unterstützen. Vielmehr zeichnet sich ab, dass ohne eine durchgreifende Veränderung des operationalen Back-Ends in der digitalen Wirtschaft kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist.
Zwei Szenarien für den CIO
Dabei ergeben sich 2017 für den CIO zwei mögliche Szenarien: Entweder gelingt es dem Unternehmen, seine internen Silostrukturen zu überwinden, und gleichzeitig die Altsysteme aus den Silos heraus im Kontext neuer kundenorientierter Prozessketten aufzustellen. Oder aber es werden die Altsysteme über einen längeren Zeitraum im Kontext der internen Siloprozesse einfach nur konsolidiert und rationalisiert. Das hilft möglicherweise Kosten zu sparen zu, bringt aber wenig bis nichts im Hinblick auf den notwendigen Wandel der Geschäftsmodelle.
CIOs, die so einer bi-modalen Strategie folgen, werden 2017 die Unwucht der zwei Geschwindigkeiten bei der Veränderung von Front-End und Back-End-Systemen zu spüren bekommen, und so nur schwer die Balance zwischen verschiedenen Business-Anforderungen halten können. Benötigt wird vielmehr eine ganzheitliche Strategie, welche die Geschwindigkeiten bei den verschiedenen Veränderungen anpasst und nach gleichen Erfolgskriterien - wie etwa Wachstum und Kundennähe - ausrichtet.
Die auffälligsten Aufsteiger und größte Absteiger
Zwar steht die Digitalisierung als Thema für CIOs weiterhin an erster Stelle, jedoch hat die damit verbundene Suche nach qualifiziertem Personal in 2016 gewaltig an Bedeutung gewonnen. Im Zuge der immer grösser werdenden Projekte im Rahmen der digitalen Transformation ist der Bedarf an Fachkräften mit relevanter Expertise in Design Thinking, Customer Journey Mapping, Open Source und agile Entwicklungsmethoden förmlich explodiert.
Zwar bieten freiberufliche Netzwerke und unabhängige Beratungshäuser derzeit noch ausreichend Kapazitäten an, aber die Preise werden 2017 nochmals stärker ansteigen. Für viele CIOs stellt sich daher die Frage nach Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, was in der Konsequenz einen völlig neuen Skill-Mix in der IT-Organisation zur Folge haben wird.
Sicherheit und Datenschutz im Mittelpunkt von Investitionen
Ebenfalls im Sog der Digitalisierung wesentlich an Bedeutung gewonnen haben die Themen Datensicherheit und Datenschutz. Während in der Vergangenheit die Diskussionen zur IT-Sicherheit vor allem von Ankündigungen geprägt waren, rücken Industrie 4.0, neue datenunterstützte Geschäftsmodelle und sensibilisierte Kunden die Datensicherheit und den Datenschutz verstärkt in den Mittelpunkt von Investitionsentscheidungen.
Wie sich in einigen Fällen in den vergangenen zwei Jahren (zum Beispiel Hackerangriffe auf Sony und die US-Supermarktkette Target) bereits gezeigt hat, kann Nachlässigkeit beim Datenschutz selbst einem Vorstandsvorsitzenden heute den Job kosten. Für CIOs bedeutet dies, dass Datensicherheit und Datenschutz elementare Bestandteile der digitalen Transformation darstellen.
Big Data rückte in den Hintergrund
Etwas in den Hintergrund geraten 2016 ist das Thema Big Data, nicht etwa weil das Management von komplexen Datenströmen weniger wichtig geworden wäre. Vielmehr hat sich gezeigt, dass es sich dabei weniger um ein technisches Problem als vielmehr um eine organisatorische Herausforderung handelt. Auch hier stehen die internen Silostrukturen dem Erfolg oftmals im Wege.
Für CIOs ist also nicht so sehr die Größe des Datenstroms entscheidend (Wie 'Big' ist 'Big Data'?), sondern die Fähigkeit aus den verschiedenen Quellen, Technologien und Organisationsstrukturen wirklich wertvolle Einsichten (Insights) zu ermitteln, und daraus die richtigen Konsequenzen und Aktionen abzuleiten.
Die größten Aufsteiger in den kommenden Jahren
Ein Thema, welches sich in 2016 bereits einen Spitzenplatz erorbert hat, ist die Diskussion rund um Künstliche Intelligenz (KI)/ Artificial Intelligence (AI). Vor allem auf der Businessebene erzeugt dieses Thema oftmals leuchtende Augen, bietet es doch - in der Theorie zumindest - vielfältige Möglichkeiten für die Verbesserung existierender Prozesse, als auch für die Entwicklung völlig neuer Geschäftsmodelle.
Einhergehend mit KI/ AI hat speziell auch das Thema Blockchain viele interessante Diskussionen - besonders innerhalb der Finanzbranche - ausgelöst. Allerdings sind bei der praktischen Umsetzung dieser Themen bislang nur vereinzelte Leuchtturmprojekte zu verzeichnen. CIOs sollten sich also mit diesen Themen vertraut machen; für größere Investitionen ist es allerdings auch in 2017 noch zu früh.
Die Top 10 Trends 2017
Digitale Transformation
Digitale Skills - neue Methoden, Prozesse und Personal
Internet of Things (IoT)
Datensicherheit
Systems of Insights/ Businessarchitektur für Datenaustausch und -analyse
Agile Anwendungsentwicklung
Service Orchestrierung/ DevOps
Open Source
Konsolidierung von Altapplikationen und Rechenzentren
Emerging Technologies: Artificial Intelligence, Augmented Reality, Blockchain