Die Cloud ist eine der treibenden Kräfte, die unser Business heute grundlegend verändern. Die Art und Weise, wie wir mit Daten und Anwendungen umgehen und auf diese zugreifen, ist bereits heute eine völlig andere als noch vor wenigen Jahren - und diese Entwicklung wird nochmal durch Technologien wie Industrie 4.0 oder Internet of Things (IoT) rasant an Geschwindigkeit aufnehmen. Deshalb ist Sicherheit im Netz auch angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyber-Attacken eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre.
Was wir momentan erleben, wird unseren Standpunkt hinsichtlich Enterprise Security nicht nur in Frage stellen, sondern gängige Sichtweisen vollkommen aushebeln. Fünf Trends kristallisieren sich besonders heraus:
• IT-Prozesse verlagern sich immer stärker in die Cloud
• Unternehmen werden immer mehr auf integrierte Cloud-Lösungen statt auf lokal installierte Software setzen
• Lokale und webbasierte Sicherheitslösungen sind künftig untrennbar verwoben
• Wir bewegen uns weg von "alarmgetriebenen", hin zu intelligenten und damit vorausschauenden Sicherheitslösungen
• Cloud Security ist die Basis für das Internet der Dinge
Die Cloud wird der zentrale Ort für Unternehmensnetzwerke
Vor ein paar Jahren hat sich die Arbeit des Chief Information Security Officers (CISO) fast ausschließlich darauf konzentriert, Angriffe auf eigene Server abzuwehren. Dabei hat er auf ein breites Portfolio verschiedener lokaler Lösungen gesetzt - und das hat auch meist recht gut funktioniert, denn alle Anwendungen liefen hinter der eigenen Firewall. Genau das aber ist heute völlig anders. Müssen die hohen Investitionen in standortgebundene oder maximal unternehmensweite Sicherheitslösungen nun als wertlos abgeschrieben werden?
Vermutlich ja, denn inzwischen sorgen sich CISOs in erster Linie um die Aktivitäten von Usern auf deren mobilen Endgeräten. Über öffentliche Netzwerke greifen sie auf mitunter sensibelste, in der Cloud lagernde Unternehmensdaten zu. Bereits die Sicherung eigener Server war nicht einfach - heute aber haben sich Angriffe in die schier grenzenlose und nicht zu kontrollierende Umgebung privater Devices, öffentlicher Netzwerkinfrastrukturen sowie Anwendungen in der Cloud verlagert.
Folgerichtig werden inzwischen verstärkt umfassende Sicherheitslösungen aus der Cloud angeboten, die Usern unabdingbare Sicherheit garantieren - unabhängig davon, wo diese sich gerade befinden und auf welche Webservices und Anwendungen sie zugreifen. Aus drei Gründen ist das ein Indikator für einen tiefgreifenden Wandel:
• Sicherheit aus der Cloud sorgt dafür, dass gerade große Unternehmen ihren Traffic wie gewohnt weiterfahren können. Müssten sie diesen reduzieren, würde das die Einsatzmöglichkeiten vorhandener Lösungen merklich einschränken und damit teure Invesitionen ad absurdum führen.
• Sicherheit auf Cloud-Ebene garantiert eine durchgängige Anwendbarkeit von Security Policies - für alle denkbaren Applikationen, unabhängig vom Gerät, dem Standort oder Provider. Damit ist der CISO wieder am Ruder, wenn es um die Kontrolle von Daten oder Anwendungen geht.
• Nur eine Cloud-Security-Lösung garantiert eine so einzigartige Übersicht, wie sie nötig ist, um Bedrohungen in Echtzeit zu identifizieren und zu eliminieren.
Herkömmliche Vor-Ort-Lösungen ermöglichen nur eine sehr eingeschränkte Sicht auf Prozesse jenseits der eigenen Infrastruktur. Cloud-basierte Lösungen dagegen können Abweichungen und Angriffe sofort erkennen. Sie sind in der Lage, korrelierende Schadensereignisse über Tausende Kunden- und Millionen Userkonten hinweg aufzudecken und sie eliminieren, noch bevor sie Schaden anrichten könnten. Sowohl Vermögenswerte als auch wichtige Daten geraten damit gar nicht erst in Gefahr.
Unternehmen werden auf Cloud-Services statt auf lokale Lösungen setzen
CISOs sehen sich heute mit einer Unmenge an im Grunde völlig überladenen Produkten zahlloser Anbietern konfrontiert, die ausschließlich ortsgebundene Lösungen im Portfolio haben. Es ist beinahe unmöglich, diese heterogenen Produkte zusammenzuführen - was in der Folge zu einer stark eingeschränkten Sicht auf Kernprozesse führt, die in Bezug auf IT Security geschäftskritisch sind. Wenn es gut läuft, bekommt der CISO vielleicht noch einzelne Fragmente zu Gesicht - das ist in etwa so, als würde jemand im Hubschrauber mit geschlossenen Augen durch gefährliches Kriegsgebiet fliegen.
Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht - nämlich die, dass der Trend sich umkehrt, eindeutig in Richtung Cloud-basierter Security Services geht und damit echte Integration möglich macht. Diese Entwicklung hat fundamentale Bedeutung für die Sichtbarkeit sicherheitsrelevanter Prozesse im Unternehmen, denn mit dem heute vorherrschenden unsystematischen Ansatz ist schlichtweg kein Land zu gewinnen. Künftig wird der CISO jedoch endlich die Kontrolle zurückgewinnen können - dann nämlich, wenn er auf eine innovative Best-of-Breed-Lösung setzt. Offene APIs und einbettbare Frameworks sorgen dafür, dass dies ohne die heute noch üblichen, häufig geschäftskritischen Einschnitte bei der Sichtbarkeit erreicht wird.
Endpoint und Network Security werden gekoppelt
Viele Anbieter von Sicherheitslösungen haben Endpoint und Network Security über lange Zeit wie zwei vollkommen getrennte Gebiete behandelt, für die im Unternehmen ganz unterschiedliche Ansprechpartner verantwortlich waren. Angesichts heute immer schneller auftauchender Bedrohungen ist es jedoch unabdingbar, zu erkennen, dass diese beiden Bereiche der Sicherheitslandschaft viel enger verbunden sind als viele Experten bislang wahrhaben wollten. Netzwerkverantwortliche müssen sich sowohl darüber im Klaren sein und damit umgehen, was im Netzwerk selbst aber auch auf einem Device passiert.
Wenn etwa Laptops in einer Niederlassung auf einmal Traffic an eine zweifelhafte IP-Adresse irgendwo in China senden, muss das Netzwerk sofort reagieren - etwa, indem die Verbindung automatisch unterbrochen wird, bis eine genauere Prüfung erfolgt ist. Der eigentliche Knackpunkt dabei ist, dass aktuelle Technologien nicht länger nebeneinander her existieren dürfen. Ein Cloud-basierter Security-Ansatz schafft Abhilfe, denn auf diese Weise ist sichergestellt, dass nicht nur übergreifende Policies gelten, sondern alle Vorgänge einheitlich erfasst und abgewickelt werden.
Stark sind Lösungen immer dann, wenn sie eine holistische Sicht auf alle Prozesse bieten. Antivirus-Software im eigentlichen Sinne ist daher auf dem absteigenden Ast. Stattdessen bewegt sich die gesamte Branche weg von klassischen Ansätzen, hin zu einer frühen Erkennung von Malware. Künftige Lösungen bringen Technologien, die etwa die Aufdeckung selbst kleinster Anomalien oder Angriffe vollkommen unbekannter Akteure und Sandboxing ermöglichen.
Alarmgetriebene Lösungen sind out, intelligente Sicherheit in
Ein unerwünschtes Nebenprodukt singulärer Produkte: Ständig poppen unnötige Alerts auf. Dabei ist doch längst bekannt, dass diese Form der Security nicht mehr State-of-the-Art ist. Der Vergleich mit einem Autofahrer liegt nahe, der bei Nacht und Nebel über eine stark befahrene Autobahn rast - und das mit vereister Windschutzscheibe. Die Folgen einer solch waghalsigen Aktivität liegen auf der Hand.
Mit neuen Produktlinien und Lösungen passiert so etwas nicht mehr - sie bringen Ordnung ins bislang herrschende Chaos. Security Information and Event Management (SIEM) heißt das entsprechende Stichwort. Die Zukunft gehört smarten, integrierten, Cloud-basierten Security-Lösungen, die dem CISO substanziell bei einer Neuaufstellung helfen und für Stabilität sorgen. Hier beginnt die grundlegende Abgrenzung intelligenter Lösungen von herkömmlichen Ansätzen - wenn nämlich der Zusammenhang und das Zusammenwirken aller Vorgänge im eigenen Netzwerk, auf Endgeräten der Mitarbeiter und in allen Cloud-basierten Anwendungen erkannt wird.
So viel Sichtbarkeit war nie zuvor möglich - auf diese Weise werden alle relevanten Informationen in Echtzeit transparent. Das Sicherheitskonzept wird auf die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens ausgeweitet. Hinzu kommen "Big Data"-Services, die weitere Datenquellen integrieren. Auch werden moderne Technologien eingesetzt, die verfügbare Daten visualisieren und damit mögliche Störungen noch früher erkennbar machen.
Cloud Security als Grundlage für das Internet der Dinge
Das Internet der Dinge ist mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Vormarsch - und mit ihm der automatisierte Informationsaustausch zwischen Devices wie Haushaltsgeräten, Maschinen, Automaten und Fahrzeugen (M2M-Kommunikation). Smarter Datenaustausch zwischen diesen Komponenten ermöglicht künftig ganz neue Funktionalitäten, die unseren beruflichen und privaten Alltag grundlegend verändern werden.
Wenn Milliarden unterschiedlicher Geräte über das Netz miteinander verbunden sind, leben wir in der Zukunft - und das wird schon bald der Fall sein. Sicherheitslösungen von gestern können wir uns spätestens dann nicht mehr erlauben. Auch Aufwand und Kosten wären viel zu hoch, wenn auf jedem Gerät mit Anbindung zum Internet der Dinge eine eigene Virensoftware installiert werden müsste.
Sicherheit gibt es dann nur noch aus der Cloud, jedes Gerät wird auf entsprechende Software zugreifen. So ist die Kontrolle über Prozesse immer zentral gewährleistet, geltende Richtlinien werden automatisch umgesetzt und stetig aktualisiert.
Diese bereits in Gang gesetzte Entwicklung stellt nun allein durch das riesige Datenvolumen im Netz äußerst hohe Anforderungen an Sicherheitslösungen. Neue, höchst innovative Technologien sind gefragt - das wird dazu führen, dass nicht wenige der bisherigen Anbieter abgelöst werden durch solche, die sich schneller und flexibler auf die neue Realität einstellen.
Ein Blick in die Zukunft
Wir befinden uns an einem Wendepunkt, an dem sich (fast) alles verändern wird, was wir bisher über IT Security wissen. Beim Einsatz von Daten, Anwendungen und Geräten bleibt kein Stein auf dem anderen - logisch, dass sich Sicherheitskonzepte dem nicht entziehen können. Endgeräte werden immer unwichtiger, stattdessen kommt künftig jegliche von uns genutzte Software aus der Cloud.
Vollständig integrierte Security aus der Datenwolke wird schon bald selbstverständlich sein. Für Unternehmen ist das eine besonders gute Botschaft, denn sie können endlich aufhören, sich über unüberschaubare Risiken auf zahllosen Baustellen sorgen zu müssen. Stattdessen profitieren sie von zentral gemanagter, integrierter und höchst wirkungsvoller Security aus einer Hand.