Schluss mit lustig: Die Zeiten, in denen launige Hacker mit viel Technik-Affinität und wenig wirtschaftlichem Ehrgeiz ihre zweifelhaften Späße im world wide web trieben, dürften vorbei sein. Gartner-Analyst Amrit Williams jedenfalls malt das Schreckensbild eines Internet, in dem ein immer feindlicheres Klima herrscht.
Die Analysten messen fünf Risiken eine besonders hohe Bedeutung bei:
-
Gezielte kriminelle Attacken auf ein Unternehmen oder eine Branche: Dabei geht es nicht nur um den Diebstahl von Kundendaten, sondern zum Beispiel auch darum, den Ruf einer Firma zu schädigen.
-
Identitätsdiebstahl: Den Versuch, mit dem Missbrauch persönlicher Daten Anderer Geld zu machen, stuften nordamerikanische Firmen im vorigen Jahr als drittgrößte Bedrohung ein. Die Zahl der Opfer bleibt aber stabil.
-
Spyware: Gartner geht davon aus, dass Angriffe durch Software, die Informationen über das Nutzerverhalten ohne Wissen des Users weiterleitet, in den nächsten zwei Jahren bis zu 50 Prozent der Unternehmen betreffen.
-
Social Engineering: Der billige Trick, sich als Administrator auszugeben und nach Passwörtern zu fragen, wirkt laut Gartner noch immer und wird auch so lange funktionieren, bis sich wirklich alle Mitarbeiter einer Firma an alle Sicherheitsvorkehrungen halten. Dennoch kann die Technik unterstützen: Tools für das Content Monitoring und Filtering verhindern zumindest, dass bestimmte Dokumente das Haus verlassen.
-
Computerviren: Schadprogramme werden nach den Worten der Analysten zunehmend aggressiver.
Amrit Williams betont, dass Schäden nicht nur aus Datenklau resultieren, sondern beispielsweise auch dann entstehen, wenn Angreifer die Systeme zum Absturz bringen. Für die kommenden fünf bis zehn Jahre erwartet der Analyst, dass "Rootkits" zu einer besonderen Bedrohung werden. Damit ist eine Sammlung von Software-Werkzeugen gemeint, die nach dem Einbruch in ein System auf dem kompromittierten System installiert werden, um zukünftige Logins des Eindringlings zu verbergen und Prozesse und Dateien zu verstecken.