IT-Manager wetten

Die Zukunft von 3D-Druck im Check

01.12.2015 von Christoph Lixenfeld
In zehn Jahren wird 3D-Printing 20 Prozent der heutigen Fertigungsverfahren ersetzen. Bei Privatkonsumenten setzt sich 3D-Druck aber nicht durch. Das wetteten Thomas Endries und Peter Meyer. Experten checken diese Prognose.
  • Kernthese: 3D-Printing wird kommen und die Fertigungsindustrie nachhaltig verändern, ebenso die Retail-Branche mit ihren Logistikketten
  • Viele Teile werden durch das neue Produktionsverfahren qualitativ besser
  • Aber: Eine Autokarosserie wird man auch in Zukunft nicht in 3D drucken, das würde keinen Sinn ergeben
  • Jeder konventionell hergestellte Legostein ist qualitativ besser als was aus einem Billig-3D-Drucker kommt. Das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern

Dem 3D-Druck trauen die Menschen mittlerweile alles zu. So machte ein Experte aus Oxford im September den Vorschlag, man sollte die von radikalen Islamisten zum Teil zerstörte historische Ruinenstadt Palmyra in Syrien im Drucker wieder herstellen.

Die Idee war so ernst gemeint, dass ihr die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts widersprechen musste. "Weder der Scan noch das Modell noch der Ausdruck würde das Material des originalen Baus wiedergeben, etwas über die Bautechnik des Denkmals oder seine Bauphasen aussagen", sagte Friederike Fless. Außerdem, so möchte man hinzufügen, ist bisher schwer vorstellbar, wie ein für dieses Projekt geeigneter Drucker aussehen könnte.

Palmyra ist ein Einzelfall, die Rekonstruktion von Baudenkmälern spielt in den Projektionen von Experten und Unternehmen eher keine Rolle. Aber die Idee zeigt, wie grenzenlos die Phantasien beim 3D-Druck beziehungsweise der "Additiven Fertigung" (siehe Kasten Seite 23) sind.

3D-Druck wird nicht massentauglich

Was von dem, das in Köpfen, Labors und Fabrikhallen herumgeistert, wird wichtig werden? Welche Möglichkeiten, die in der 3D-Drucktechnik stecken, haben ­irgendwann wirklich Einfluss auf unser Leben und ­Arbeiten? Wird diese neue Art zu produzieren alle alten verdrängen? Oder nur ergänzen?

Wir sind diesen Fragen auf den Grund gegangen. Anlass der Geschichte war eine der Wetten von CIOs für das jährlich erscheinende CIO-Jahrbuch, in denen es regelmäßig darum geht, wie die Welt der IT beziehungsweise bestimmte Teile von ihr in zehn Jahren aussehen könnten.

Thomas Endries, Senior Vice President der Schenker AG, und Peter Meyer, vormals bei Deutsche Post DHL IT-Services tätig, hatten sich dabei mit dem 3D-Druck beschäftigt. Sie wetten in unserem "CIO-Jahrbuch 2015", dass in zehn Jahren durch 3D-Printing rund 20 Prozent der heutigen, klassischen Fertigungsverfahren ersetzt sind. In Privathaushalten hingegen wird 3D-Printing kein Commodity-Produkt für jedermann sein.

Ihre Kernthesen: 3D-Printing wird kommen und die Fertigungsindustrie nachhaltig verändern, ebenso die Retail-Branche mit ihren Logistikketten. Es werde mög­lich sein, leichte, aber stabile Bauteile, die mit heutigen Verfahren so nicht herstellbar sind, präzise zu drucken.

Die Lagerhaltung verschwinde dadurch aber keineswegs. Keine große Verbreitung erlangt der 3D-Druck nach Meinung von Endries und Meyer als Heimanwendung für Privatverbraucher.

Das CIO-Magazin wollte wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass Endries und Meyer mit ihrer Prognose richtig liegen. Und weil Hellsehen ein schwieriges Geschäft ist, haben wir uns Hilfe geholt bei Experten; nicht fürs Hellsehen, sondern für Additive Fertigung.

Die Zahl der weltweit verkauften 3D-Drucker von 2013 bis 2019.
Foto: CIO.de

3D-Druck wird schon heute in drei Bereichen genutzt: erstens als Heimanwendung für die Herstellung von Gefäßen oder Spielzeug. Zweitens im etwas größeren und professionelleren Maßstab als Print-on-Demand-Lösung. Vom "Figurenwerk" in Berlin-Kreuzberg zum Beispiel kann man seinen persönlichen Doppelgänger als 3D-Figur anfertigen lassen. Preis: je nach Größe zwischen 45 und 780 Euro. Haustiere sind günstiger. Drittens schließlich kommt der 3D-Druck seit mehreren Jahren in der Industrie zum Einsatz. Mit die größten Effekte beschert das Ganze der Flugzeugbranche.

Frédéric Thiesse, Professor für Wirtschaftsinformatik, Julius-Maximilians- Universität Würzburg: "Viele Teile im Flugzeugbau kann man damit einfacher als bisher oder sogar überhaupt erstmals herstellen."
Foto: Voxeljet - Universität Würzburg

Frédéric Thiesse, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg: "Viele Teile kann man damit einfacher als bisher oder sogar überhaupt erstmals herstellen, und das heißt unter anderem, dass man leichtere Flugzeuge bauen kann."

Von der Turbine bis zu den Klapptischen an der Rückseite der Sitze würden Flugzeugteile mit 3D-Druckern fabriziert. Dadurch sind sie leichter und gleichzeitig stabiler. Thiesse: "Wenn ich bei einem großen Passagierjet pro Teil jeweils ein paar Gramm einspare, das Flugzeug dadurch über Jahre weniger Kerosin verbraucht, dann entsteht in Summe ein relevanter Spareffekt in Form geringeren Energieverbrauchs, weiterer Non-Stop-Strecken oder günstigerer Ticketpreise."

Additive Fertigung spart Zeit

Auch an anderen, komplexeren Stellen eines Passagierjets werden heute Teile eingesetzt, die mit Additiven Verfahren entstehen. Nicht immer geht es dabei ums Gewicht, sondern zum Beispiel um Geschwindigkeit, sagt Christian Hinke: "Heute lässt sich das Triebwerk einer Rakete in einem Jahr herstellen, vor der Nutzung Additiver Verfahren dauerte es mehrere Jahre."

Hinke ist Geschäftsführer des in Aachen ansässigen "Forschungscampus Digital Photonic Production", eines Zusammenschlusses von Experten der RWTH Aachen, des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik (ILT) und einiger hochspezialisierter Firmen. Er betont, dass viele Teile durch das neue Produktionsverfahren auch qualitativ besser werden: "Einspritzdüsen für Triebwerke lassen sich heute in einem Stück drucken, statt sie aus 20 Einzelteilen zusammenzuschrauben. Dadurch werden sie nicht nur billiger, sondern auch haltbarer."

Christian Hinke, Geschäftsführer, Forschungscampus Digital Photonic Production: "Eine Autokarosserie wird man auch in Zukunft nicht in 3D drucken, das würde keinen Sinn ergeben."
Foto: Forschungscampus Digital Photonic Production

Die Gründe, warum der 3D-Druck in der Luftfahrtindustrie schon recht weit verbreitet ist, veranschaulichen grundsätzliche Erfolgsbedingungen dieses Verfahrens.

Da ist erstens wie beschrieben das hohe Sparpotenzial durch die Kumulation mehrerer Faktoren. Zweitens spielt der Preis für die Herstellung einzelner Teile nicht zwingend eine Rolle, weil sie durch dauerhafte Einsparungen bei den Betriebskosten mehr als ausgeglichen werden. Drittens geht es im Flugzeugbau um kleine Stückzahlen. Airbus verzeichnet 2013 genau 1503 Flugzeugbestellungen, der Volkswagenkonzern lieferte im selben Jahr fast zehn Millionen Autos aus. Viertens sind - auch das trifft im Autobau nicht zu - bei Flugzeugen oft individuelle, innovative Lösungen gefragt.

Trend | Additive Fertigung

Fachleute nennen den 3D-Druck „Additive Fertigung“, weil da- bei schichtweise Material hinzugefügt (addiert) wird. Nutzbare Materialien sind (unterschiedliche) Kunststoffe, Metall (in Form von Pulver), Keramik oder auch Kombinationen aus diesen. Additiv fertigen lässt sich technisch mittlerweile fast alles. Der Prozess läuft so ab, dass Kunststoff in einer Düse geschmolzen, Metall selektiv gelasert oder per Elektronenstrahl geschmolzen wird. Das Schmelzen erfolgt je nach Verfahren vor oder nach dem Aufbringen des Materials auf das zu druckende Objekt. Als Vorlagen dienen softwarebasierte 3D-Modelle. Sowohl auf der Hard- wie auch auf der Softwareseite ist das Ganze relativ komplex, Hobbydrucker ohne Vorkenntnisse und Übung erzielen deshalb regelmäßig unbefriedigende Ergebnisse.

Der Einsatz von Additiven Verfahren gibt in der Regel dann Sinn, wenn mindestens drei dieser Kriterien erfüllt sind. Beispiel Medizintechnik: Auch bei Prothetik oder Zahn-Inlays muss das Angefertigte sehr individuell und möglichst perfekt sein, die Stückzahl ist klein, und beim Preis kommt es auf ein paar Cent nicht an.

Beim Prototyping ist vorerst Schluss

Nach Ansicht von Steve Rommel, Gruppenleiter Generative Fertigung am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart, wird sich außer in Aerospace und Automotive gerade in der Medizin der 3D-Druck weiter ausbreiten: "Beispielsweise ließen sich in der Medizintechnik damit heute neuartige Gipsverbände passgenau aus neuen Materialien herstellen, so dass der Patient mit dem Verband auch unter die Dusche gehen kann." Großes Potenzial sieht Rommel auch im Maschinenbau, dem Ersatzteilgeschäft und generell überall dort, "wo es auf ein gutes Verhältnis zwischen Leichtigkeit und Beweglichkeit ankommt, etwa bei Greif- und Transportwerkzeugen".

3D-Druck-Technologie
Modell von Löschtanker für Saudi-Arabien
Um Saudi-Arabien für das Großtanklöschfahrzeug CBS zu gewinnen, hat der österreichische Feuerwehrfahrzeughersteller Rosenbauer Rapidobject beauftragt, zwei Modelle zu entwickeln.
CAD-Daten von Rosenbauer
So kamen die CAD-Daten vom Löschfahrzeughersteller Rosenbauer bei Rapidobject an.
So entsteht der Wassertank
Mit Boolschen Operationen lässt sich im CAD-System über Hinzufügen, Weglassen und Verknüpfen aus Grundflächen jede beliebige Form modellieren. Hier wird gerade der Wassertank des Löschfahrzeugs entworfen.
500 Höhenmessergehäuse über Nacht
Der Flugzeuginstrumentenbauer Kelly Manufacturing kann mit Hilfe der FDM-basierten Fortus-Maschine die Zeit für die Produktion der Höhenmesser deutlich verringern. Über Nacht werden 500 dieser Ringkerngehäuse aus hochtemperaturbeständigem Ultem ausgedruckt.
Unterkiefer aus dem 3D-Druck
3D Systems hat nach eigenen Aussagen den ersten Unterkiefer im 3D-Druck hervorgebracht.
MakerBot Robohand
MakerBot ist aus dem Open-Hardware-Projekt RepRap hervorgegangen und wurde 2013 an Stratasys verkauft. Das Bild zeigt eine Handprothese des US-Herstellers.
Bionischer Flugzeugbau
Früher wurden Brackets genannte Verbindungselemente, wie sie im Airbus A350 XBW zum Einsatz kommen, aus Aluminium gefräst. Nun werden die Elemente aus Titan und wesentlich „luftiger“ im Laserschmelzverfahren ausgedruckt.
Arbeitsschritte für Titan-Flugzeugbauteil
Das Titan-Verbindungselement wurde mit einem CAD-System zunächst entworfen und die Geometrie für die generative Fertigung ausgelegt, um es dann für den Druck per LaserCUSING von Concept Laser auszurichten und Stützgeometrien hinzuzufügen.
Schmuck vom 3D-Druck
Italien hat sich schon zur Hochburg für Schmuck vom 3D-Druck entwickelt. Das Bild zeigt ein Ensemble von Pietro Nardi aus einem SLA-Drucker von DWS.
Acetabulum von Arcam
Medizin und Medizintechnik ist eine neben Luft- und Raumfahrt eine der Top-Anwendungen für 3D-Drucker. Das Bild zeigt eine Hüftgelenkspfanne (Acetabulum), wie sie Arcam AB mit einer EBM-Maschine ausgedruckt hat. EBM steht für Elektronenstrahlschmelzen und kann auch Metall „drucken“.
Siemens NX im Einsatz
Siemens PLM gehört mit Siemens NX zu den führenden Herstellern von 3D-CAD- oder CAE-Software. Hier ist das Modell einer Flaschenabfüllanlage zu sehen, das mit dem System erstellt wurde.
Polylinien mit NX Realize Shape
Siemens PLMs NX Realize Shape basiert auf Subdivision Modeling und erlaubt das Erstellen von freien Flächen ...
Boolsche Operationen mit netfabb
Komplexe geometrische Figuren werden im CAD-Programm wie dem von der FIT-Tochter netfabb aus geometrischen Grundkörpern wie Würfel, Quadern, Kugeln und Zylindern gebildet.
"Löcher im Käse"
Hier im Bild werden von der netfabb-Software Löcher im 3D-CAD-Modell angezeigt. Denn für die Ausgabe und den Druck muss dieses „geschlossen“ sein. Andere Fehler können sich selbst kreuzende Linien sein.
Violine aus dem 3D-Laserdrucker
EOS fertigt zwar hauptsächlich für die Industrie, hat mit dieser Geige aus dem 3D-Laserdrucker aber auch medienwirksam viel Aufmerksamkeit erregt.
Schädelimplantat aus Titanlegierung
Der Eschenloher Dienstleister Alphaform hat diese künstliche Cranial-Platte im SLM- oder Laserschmelzverfahren aus der Titanlegierung Ti6AI4V gefertigt und für den medizinischen Einsatz veredelt. Solchen Platten müssen für jeden Patienten individuell angefertigt werden.
Prototyp einer Zentrifuge
Für die Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG hat der Leipziger 3D-Druckdienstleister Rapidobject im Lasersintern- oder SLS-Verfahren diesen Prototyp einer Zentrifuge ausgedruckt.

Einen regelrechten branchenübergreifenden Boom bei der Umsetzung beobachtet er allerdings noch nicht. "Es gibt einen großen Gap zwischen der Menge der Anfragen und den tatsächlich umgesetzten Projekten. ­Viele Firmen wollen zunächst mal schlauer werden bei diesem Thema, sie wollen wissen, wo sie stehen." Viele setzen 3D-Druck zunächst im Prototyping ein. Und dabei wird es bei vielen Produkten und denkbaren Anwendungen voraussichtlich auch bleiben.

Kein Experte glaubt, dass Additive Verfahren das Gießen oder Pressen von Teilen irgendwann vollständig verdrängen. "Eine Autokarosserie wird man auch in Zukunft nicht in 3D drucken, das würde keinen Sinn ergeben", sagt zum Beispiel Forschungscampus-Chef Hinke. Aber die Formen und Werkzeuge für konventionelle Produktionsverfahren herzustellen, dazu eignet sich der dreidimensionale Druck hervorragend, weil er viele Einschränkungen des "normalen" Formenbaus nicht kennt.

Werkzeuge, praxisnahe funktionierende Prototypen, Kleinserien, diese drei Bereiche markieren die Zukunft der industriellen Nutzung des 3D-Drucks.

Und wie steht es um die Chancen eines Print-on-Demand-Service in Läden oder in irgendeiner Werkstatt auf Bestellung von Privatleuten?

So setzen Unternehmen 3D-Druck ein.
Foto: CIO.de

An die Herstellung vor den Augen des Kunden glaubt der Würzburger Wirtschaftsinformatiker Frédéric Thiesse nicht: "Kein Mensch wartet stundenlang darauf, dass vor ihm eine Blumenvase gedruckt wird. Die meisten wären noch nicht mal bereit, eine halbe Stunde zu warten."

Co-Creating-Ansätze

Interessanter findet er da schon Co-Creating-Ansätze, die sich mit Hilfe von 3D-Druck besser und schneller umsetzen lassen. Als Beispiel nennt er den amerikanischen Spielzeughersteller Hasbro, der unter anderem mit großem Erfolg bunte Plastik-Ponys vertreibt.

Auf einer Website können die Ponyliebhaber eigene Versionen der Tiere kreieren und anschließend mittels 3D-Druck für sich und die gesamte Fan-Community produzieren lassen.

Steve Rommel, Gruppenleiter, Fraunhofer IPA: "Es gibt einen großen Gap zwischen der Menge der Anfragen und den tatsächlich umgesetzten Projekten."
Foto: Fraunhofer IPA

Die These dagegen, dass bald jeder Zweite in seinem Keller einen kleinen Produktionsbetrieb aufmacht, unterstützt Thiesse nicht. "Warum sollten Endverbraucher minderwertige Plastikteile drucken wollen? Jeder konventionell hergestellte Legostein ist qualitativ weitaus besser als alles, was aus einem aktuellen Billig-3D-Drucker kommt. Und das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern."

Dass die Sache eher ein Nerd-Hobby bleiben wird, dafür spricht auch das Ergebnis eines aktuellen Tests von 3D-Druckern zu Preisen zwischen 500 und 3000 Euro durch unsere Schwesterpublikation "PC-Welt". Der letzte Absatz des Beitrags beginnt so: "Interessieren Sie sich für den Kauf eines 3D-Druckers, benötigen Sie bei allen Testkandidaten Freude am Experimentieren und handwerkliches Geschick."

Quintessenz: Unsere beiden Wettkandidaten Thomas Endries und Peter Meyer liegen völlig richtig: Sämtliche Experten bestätigen ihre Prognosen bezüglich des 3D-Drucks.

Was bleibt der Zukunft da noch anderes übrig, als genauso einzutreffen?

3D-Druck-Technologien
BEGO Varseo für Dentallabore
Ganz neu bei BEGO ist der 3D-Drucker Varseo, mit dem beispielsweise Schienen, vergießbare Modellgussbasen, individuelle Abformlöffel oder Bohrschablonen mittels Hochleistungskunststoffen gefertigt werden können.
Industriell genutzer SLS-Drucker von 3D Systems
Der erste 3D-Drucker stammte 1984 von 3D Systems. Neben der damals eingesetzten Stereolithographie bietet der US-Hersteller auch eine Vielzahl von Geräten mit FDM-, PolyJet- und MultiJet-, und SLS-Technologie an. Letztere steht für Selektives Lasersintern und ist in dieser ProX 500 Plus genannten Maschine verbaut, mit der sich 3D Systems vornehmlich an Industriekunden wendet.
3D-Druckgigant für Skulpturen
Die Voxeljet AG aus Friedberg in Bayern hat mit dem VX4000 einen der größten 3D-Drucker weltweit. Dieser hat einen Bauraum von 4 x 2 x 1 m und wird mit dem selbstentwickelten Phenolic-Direct-Binding-Verfahren sehr viel für großformatigen Sanddruck von Skulpturen eingesetzt, für das geplante Berliner Stadtschloss zum Beispiel. Voxel (aus volumetric und pixel) bezeichnet übrigens analog zu Pixel einen Gitterpunkt in einem dreidimensionalen Gitter und tritt als Name bei einigen Herstellern oder Produkten auf.
Leapfrog XeeD mit Dual-Extruder
Der XeeD von Leapfrog ist ein FFF-Drucker (auf Basis der FDM-Technologie) für größere Objekte mit bis zu 350 x 270 x 220 mm zu Preisen ab etwa 7.390 Euro bei Idealo. Im Fenster zu sehen sind soeben ausgedruckte Zahnräder. Man kann seinen Entwurf per WLAN drahtlos an den Drucker schicken. Unterstützte Baumaterialien sind unter anderem ABS, Nylon oder PLA. Dank Dual-Extruder können zwei Werkstoffe in verschiedenen Farben gleichzeitig ausgedruckt werden.
Digital Wax: DWS-Schmuckdrucker
DWS Systems steht für Digital Wax Systems und ist ein italienischer Hersteller, der mit dem Stereolithographieverfahren (SLA) Geräte für verschiedene Branchen anbietet. Das Modell 028JE zum Beispiel ist für Schmuckhersteller konzipiert.
SLM 500 HL mit Peripherie zur Pulverrückgewinnung
Diese Laserschmelzanlage von SLM Solutions aus Lübeck gehört mit besagter Peripherie zu den teuersten 3D-Druckern weltweit. Dieser kommt mit Doppel-Laser-Technologie und einer Baukammer von 500 x 280 x 325 mm. Verarbeiten lassen sich damit unterschiedliche Materialien wie Edelstahl, Werkzeugstahl, Inconel, Kobalt-Chrom, Aluminium oder Titan.
Stratasys-Palette von FDM- und PolyJet-Druckern
Der US-Hersteller Stratasys hat zwar keine Laserschmelz- oder Lasersinter-Anlagen im Programm, ist aber allein schon mit FDM-Geräten weltmarktführend bei 3D-Druckern. Hier im Bild sind neben den Extrusion- auch sogenannte PolyJet-Modelle zu sehen. Es handelt sich dabei um eine InkJet-ähnliche Technologie, bei der aber keine Tinte aus den Düsen kommt, sondern ein Photopolymer, das bei UV-Licht sofort aushärtet. Durch verschiedene Materialien lassen sich die Objekte auch in Farbe ausdrucken.
GE-Turbinendemo von SLM Solutions
Hier im Bild ist ein von SLM Solutions im selektiven Laserschmelzverfahren gefertigter Prototyp einer Turbine für GE Aviation aus Edelstahl.