Er bleibt wohl unerreichbar, der rote Ferrari 308 GTSi von Fernsehdetektiv Thomas Magnum. Doch die Dienstwagen, die deutsche Unternehmen ihren Managern bereitstellen, können sich durchaus sehen lassen: VW, Audi und BMW sind am meisten verbreitet. Das geht aus dem "Firmenwagenmonitor Deutschland 2017" hervor. Für diesen haben die Hamburger Marktforscher von Compensation-Online Daten aus gut 537.000 Arbeitsverhältnissen analysiert.
Grundsätzlich gilt: je höher das Einkommen, umso teurer das Auto. Unternehmen stellen ihren Geschäftsführern im Schnitt ein Fahrzeug zum Bruttolistenpreis von 54.967 Euro zur Verfügung. Es folgen Vertriebsleiter (52.412 Euro) und kaufmännische Leiter (50.902 Euro). IT-Leiter stehen mit 50.052 Euro auf Platz vier vor Marketingleitern (49.776 Euro). Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner, kommentiert: "Die vergleichsweise hohe Wertigkeit der Firmenwagen von Vertrieblern deutet auf Komfort- und Sicherheitskriterien hin, die insbesondere für Langstrecken- und Vielfahrer relevante Voraussetzungen sind."
Sofern es einen typischen Dienstwagenfahrer gibt, ist er männlich und arbeitet für die Baubranche. Ein genauerer Blick zeigt: Jeder zweite Chef (50 Prozent) und gut jede vierte Chefin (26 Prozent) erhalten einen Dienstwagen. Größer ist die Diskrepanz bei den Fachkräften: Dreizehn Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen bekommen ein Firmenfahrzeug.
Der Porsche darf 88.367 Euro kosten, der Smart 15.048
Werden die Bruttolistenpreise aller Autos zusammengezählt, geben die Unternehmen im Schnitt rund 39.500 Euro für ein Dienstfahrzeug aus. Doch die Spanne ist breit: An der Spitze steht ein Porsche, der mit 88.367 Euro zu Buche schlägt, während der Smart mit 15.048 Euro das Schlusslicht bildet. Den Porsche gibt es üblicherweise aber erst bei einem Jahreseinkommen von knapp 160.000 Euro. Wer zwischen 80.000 und 100.000 Euro pro Jahr verdient, dem wird meist ein Audi, BMW, Mercedes, Mazda oder Volvo in die Tiefgarage gestellt.
Der meistvergebene Firmenwagen ist jedoch seit Jahren der VW (28 Prozent). Es folgen Audi (19 Prozent) und BMW (13 Prozent). Unter der Zehn-Prozent-Marke bleiben in dieser Reihenfolge Skoda, Mercedes, Ford, Opel, Renault und Volvo.
Ein Blick auf die Verbreitung nach Branchen zeigt die IT auf Platz drei. Am häufigsten erhalten alle Führungskräfte in Vertrieb/Verkauf - also nicht nur Vertriebsleiter - einen Dienstwagen (65 Prozent). Der kostet üblicherweise 49.110 Euro. Unter den Fachkräften erhält knapp jeder Vierte (23 Prozent) einen Firmenwagen, der 37.423 Euro kosten darf.
In Technikberufen fahren 45 Prozent der Führungs- und 13 Prozent der Fachkräfte einen Dienstwagen (44.365/33.204 Euro). In der IT bekommen 42 Prozent der Führungskräfte ein Auto (im Schnitt zum Bruttolistenpreis von 48.485 Euro) und zehn Prozent der Fachkräfte (38.131 Euro). Am seltensten werden Firmenwagen in den Branchen Einkauf/Logistik sowie Finanzen/Controlling und Steuern/Recht gestellt.
Banken und Hardware-Hersteller
Wem ein teurer Dienstwagen wichtig ist, der sollte bei einem Hardware-Hersteller anheuern. Hier darf das Auto im Schnitt 47.979 Euro kosten. Ähnlich tief greifen Banken in die Tasche: 47.576 Euro. Dagegen leisten sich soziale Einrichtungen, wenn sie ein Dienstfahrzeug stellen, dies in der Regel nur zu einem Bruttolistenpreis von 26.461 Euro. Grundsätzlich gilt: je größer das Unternehmen, desto höher auch der Anteil an Firmenwagen.
Ferrari als Firmenwagen - geht gar nicht
Übrigens schätzen auch Freiberufler Betriebsfahrzeuge, wie der Fall eines Tierarztes zeigt. Der Veterinär wollte seinen Ferrari Spider steuerlich geltend machen - scheiterte jedoch am Bundesfinanzhof. Dieser befand, dass sich ein "ordentlicher und gewissenhafter Unternehmer" solch einen Repräsentationsaufwand unter Abwägung der Kosten und Vorteile nicht leisten würde (Az. VIII R 20/12). Einen Ferrari als Dienstwagen - das gibt es eben nur bei Magnum.
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