Die Studie "BARC Score Robotic Process Automation DACH" befasst sich mit dem noch jungen Markt für RPA-Software. Die Analysten werfen einen detaillierten Blick auf die zehn Anbieter Another Monday, Automation Anywhere, Blue Prism, Kofax, Kryon Systems, Nice, Pegasystems, Servicetrace, UiPath und Workfusion.
Ihr Ranking gliedern die Studienautoren entlang zweier Achsen: den Portfolio Capabilities, also Anzahl und Qualität der angebotenen Lösungen, und der Market Execution, sprich: der Marktstrategie zum Beispiel in Form von Produktentwicklung, finanzieller Stärke oder Partnerschaften. Je nach Wert, den die Anbieter auf jeder Achse erzielen, positionieren sie sich in den Quadranten.
Zwei Gruppen: Marktführer und Spezialisten
UiPath und Automation Anywhere führen das Feld an und haben eine marktführende Position inne. Die Konkurrenten Pegasystems, Blue Prism und Kofax folgen jedoch dichtauf, mit kleinen Abstrichen in der Lösungsvielfalt.
Die zweite Gruppe siedelt sich im Mittelfeld an: Nice, Servicetrace, Kryon Systems, WorkFusion und Another Monday tendieren in Richtung Spezialanbieter. Davon konzentrieren sich einige zum Beispiel auf eine bestimmte Art der Lösung. Die Analysten unterscheiden zwischen geführten und ungeführten Softwarerobotern. Geführte Bots laufen der Studie zufolge lokal auf den Desktops der Fachanwender. In einer zusätzlichen Modellierungsumgebung müssen die Abläufe manuell festgelegt werden. Alternativ erfassen und analysieren Aufnahmefunktionen menschliche Arbeitsabläufe und leiten daraus Ablaufsequenzen ab. Geführte Roboter müssen außerdem manuell gestartet werden.
Ungeführte Roboter dagegen laufen auf Servern in virtuellen Desktopumgebungen. Sie führen ihre Aktionen nach bestimmten Regeln oder Zeitplänen aus, zum Beispiel nach Eingang einer E-Mail von einer bestimmten Adresse. Die Serverkomponente steuert und überwacht die ungeführten Roboter.
Der Markt wächst rasch
Insgesamt verzeichnen die Studienautoren auf dem noch jungen Markt ein rasantes Wachstum. Die Nachfrage sei hoch, weil der RPA-Einsatz noch ganz am Anfang stehe.
Die Marktteilnehmer sind laut Barc sämtlich Fachanbieter. Generalisten, die neben anderen Angeboten Robotic Process Automation im Portfolio haben, gebe es kaum. Konzerne wie IBM oder SAP arbeiten demnach vorrangig mit den Experten zusammen, kaufen aber hin und wieder auch RPA-Produkte zu.
Exkurs: Kriterienkatalog
Die Position auf der Achse Portfolio Capabilities bestimmen unter anderem folgende Kriterien:
Programmierung:
Welche Ablaufsequenzen können durchgeführt werden? Sind Parallelitäten, Schleifen oder Entscheidungen möglich? Können User Eingaben als Teil der Sequenzen festlegen?
Unterstützte Arten von Frontends:
Werden Fat-Clients und Web-Clients unterstützt? Kann man die Roboter in Citrix-Umgebungen ausführen? Wie vielfältig sind die Algorithmen, die einzelne Oberflächen-Elemente identifizieren können? Können Dateien wie Excel, Word und PDF geöffnet, erzeugt, verändert und kopiert werden?
Automatisierungsarten & Monitoring:
Werden geführte und ungeführte Roboter angeboten? Wie umfassend sind die Monitoring-Möglichkeiten für Administratoren? Wie praktikabel ist das Fehlermanagement?
Laufzeitumgebung:
Sind geführte und ungeführte Roboter in beliebigen virtuellen Umgebungen wie VMWare oder Virtual Box asuführbar? Sind geführte Roboter in Windows- und macOS-Umgebungen nutzbar? Sind die Komponenten skalier- und erweiterbar?
Den Wert auf der Achse Market Execution bestimmen folgende Kriterien: