Wir pflegen unsere Kontakte mit Outlook, entwerfen Geschäftsunterlagen mit Word sowie Excel und bespaßen unsere Kollegen mit witzigen PowerPoint-Folien. In unserer Freizeit nutzen wir Windows, um unser Privatleben zu organisieren und die X-Box als Entertainmentzentrale. Kurzum: Microsoft hat sich mit seiner Produktpalette fest in unseren Alltag integriert.
Am 4. April 1975 legten Bill Gates und Paul Allen den Grundstein für den heutigen Softwaregiganten - in einer Garage in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico. 2010 zählte der Redmonder Konzern um die 89.000 Mitarbeiter und wies einen Gewinn von rund 19 Milliarden Euro aus. Doch auch wenn sich das nach einer glorreichen Erfolgsstory anhört, stand Microsoft oft genug in der Kritik. Mangelhafte Kompatibilität, fehlende Features und Patch-Orgien haben den Redmondern viel Hohn und Spott eingebracht.
Kein Wunder, dass so ein Auf und Ab bis auf die Führungsebenen durchschlägt und sich das Anstellungskarussell immer wieder dreht. Unsere Schwesterpuplikation CIO.com hat zusammengetragen, welche Top-Manager das Unternehmen in jüngster Zeit verlassen haben und wo oder woran die ehemaligen Microsoft-Mitarbeiter mittlerweile arbeiten:
Robbie Bach
Unterhaltungschef Robbie Bach war mit über sechs Millionen Dollar Jahresgehalt der bestbezahlte Microsoft-Angestellte 2009. Auf jeden Fall genug Geld, dass Bach im Mai 2010 nach 22 Jahren Microsoft in den Ruhestand gehen konnte. Zur gleichen Zeit hat auch J. Allard, damaliger Chief Experience Officer, das Unternehmen verlassen. Steve Ballmer nutzte die Personalveränderungen, um die schwächelnde Unterhaltungssparte des Softwarekonzerns umzuorganisieren.
Stephen Elop
Nokia warb im Sommer 2010 den Kopf der Microsoft Business Software Stephen Elop ab. Elop, der auch schon für Juniper Networks, Adobe Systems und Macromedia arbeitete, verbrachte knapp drei Jahre bei Microsoft und war für diverse Microsoft-Office-Produkte verantwortlich. Nun soll er den weltgrößten Handy-Hersteller fit für die Zukunft machen.
Bill Gates
Co-Gründer Bill Gates wird Microsoft wohl nie komplett den Rücken kehren, seine Vollzeitstelle als CEO jedoch gab er am 27. Juni 2008 auf. Die Leitung seines "Babys" gab Gates an Steve Ballmer weiter.
Chris Liddell
"Es gibt ein paar Anzeichen, dass wir zumindest das Schlimmste hinter uns haben", hoffte Chris Liddell im Juni 2009. Doch zum Jahresende reichte der damalige Finanzchef seine Kündigung ein und verließ Microsoft mit einer Abfindung von knapp zwei Millionen Dollar. Seit Januar 2010 ist Liddellnun Vice Chairman und CFO von General Motors.
Bob Muglia
Robert "Bob" Muglia, Chef der Server-und-Tools-Sparte, soll offiziellen Angaben zufolge seine Tätigkeit bei Microsoft in diesem Sommer beenden. Muglia war insgesamt 23 Jahre in Redmond beschäftigt. Bisher ist noch nicht geklärt, wo Muglia unterkommen wird.
Ray Ozzie
Ray Ozzie hat im Oktober 2010 überraschend seinen Rückzug angekündigt. Der ehemalige Chief Software Architect hat den aktuellen Kurs von Microsoft maßgeblich mitbestimmt. Ozzie soll einer der Hauptinitiatoren von Microsofts Cloud-Offensive gewesen sein.
Bill Veghte
Veghte verbrachte fast zwei Jahrzehnten bei Microsoft, bevor er im Januar 2010 den Redmonder Konzern in Richtung Hewlett-Packard verließ. Als Senior Vice President für das Windows Betriebssystem war er maßgeblich an der Fertigstellung und Veröffentlichung von Windows 7 beteiligt. Eigentlich sollte er innerhalb von Microsoft einen neuen Posten bekommen, seit März 2010 leitet er aber nun bei HP die Sparte Software and Solutions.
Wer geht als Nächstes?
Kein IT-Manager hält ewig, aber Steve Ballmer hält die Stelle als CEO bei Microsoft seit beeindruckenden elf Jahre. Der stagnierende Aktienkurs hält die Gerüchte über einen möglichen Führungswechsel aber am Leben, auch wenn es dazu aktuell keine Anzeichen in Redmond gibt. (Computerwoche)