Erstmals in diesem Jahr liegen die Gebrauchtwagenwerte für Dieselfahrzeuge unter dem Vorjahresniveau, wie die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) am Mittwoch mitteilte. Demnach lag im August der Wert von dreijährigen Gebrauchtwagen über alle Modelle und Marken bei 54,2 Prozent des ehemaligen Listenneupreises. Vor einem Jahr betrug dieser Wert noch 54,5 Prozent. Bei gebrauchten Benzinern dagegen lag der Wert stabil bei 56,1 Prozent.
Der Abgasskandal sowie die anhaltende Debatte um drohende Fahrverbote von Dieselfahrzeugen in Städten hat zu Verunsicherung bei den Kunden geführt.
Wie die DAT mitteilte, hat dies zunehmend Auswirkungen beim Handel. Dieselfahrzeuge stehen immer länger auf dem Hof. Die sogenannten Standzeiten von gebrauchten Diesel-Pkw liege mittlerweile bei 101 Tagen. Das sorgt für zusätzliche Kosten, etwa weil die Autos öfter gereinigt, länger im Internet beworben und für Probefahrten betankt werden müssen. Benziner kommen auf eine Standzeit von 80 Tagen.
Die Umweltprämien der Hersteller beim Umstieg von alten Dieselfahrzeugen sorgen laut einer Befragung vor allem für mehr Benziner-Verkäufe. Insgesamt 51 Prozent der Händler verkaufen mehr Benziner, nur 15 Prozent mehr Diesel mit der neuesten Euro-Norm 6 und nur 13 Prozent mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Elektromotoren. (dpa/rs)