Als ein Beispiel nannte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Bildbearbeitungsprogramme, mit denen Betrüger digitale Fotos manipulieren oder Bilder aus dem Internet nutzen könnten. Diese würden dann als visueller Schadennachweis vorgelegt. In Internetforen würden zudem Tipps verbreitet, wie eine Schadenmeldung so glaubhaft formuliert werde, dass der vermeintliche Schaden von einer Versicherung bezahlt werde.
"Die Betrugsabwehr der Versicherer hat darauf reagiert, beispielsweise durch die Weiterentwicklung von Software zur Erkennung von Betrugsindizien oder den Einsatz speziell geschulter Mitarbeiter", sagte Rüdiger Hackhausen, Vorsitzende der GDV-Kommission Kriminalitätsbekämpfung laut Mitteilung.
Corona-Pandemie dürfte zu mehr Betrugsversuchen führen
Die Branche befürchtet aktuell, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu mehr Betrugsversuchen führen könnten. Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich deute sich diese Entwicklung an. Als Beispiele nannte Hackhausen angebliche Einbrüche, bei denen Saisonware wie etwa Sommerbekleidung als gestohlen angegeben worden sei, die offenbar nicht habe verkauft werden können.
Branchenschätzungen zufolge entsteht den Assekuranzen in der Schaden- und Unfallversicherung im Jahr ein Schaden von rund fünf Milliarden Euro durch Versicherungsbetrug.
Bei einer Umfrage im Auftrag des GDV gaben zehn Prozent der gut 1.000 Befragten an, schon einmal einen Versicherungsbetrug begangen zu haben (sechs Prozent) oder konkret von einem Fall zu wissen (vier Prozent). Nur jeder zehnte Befragte meinte, dass es sich dabei um ein Kavaliersdelikt handelt und 13 Prozent haben demnach Verständnis dafür, wenn Geld bei einer Versicherung erschlichen wird. (dpa/rs)