Software-Entwickler gesucht

Digitalisierungsprojekte im Mittelstand

16.01.2019 von Christiane Pütter
Je größer ein KMU ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es gerade ein Digitalisierungsprojekt umsetzt. Dafür suchen sie händeringend Software-Entwickler.
  • Unternehmen suchen vor allem freie Software-Entwickler
  • Die Entscheidung für oder gegen externe Unterstützung treffen meist Geschäftsleitung (69 Prozent) und IT (59 Prozent), jedes vierte Unternehmen bezieht auch Projektleiter und Fachbereiche ein
  • 30 Prozent der Mittelständler folgen einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie

Den "Mittelstand im Digitalisierungsfieber" sieht eine Studie des Personalvermittlers Gulp. Dabei zeigt sich, dass die IT nicht immer die erste Adresse bei der Umsetzung von Digitalisierungs-Projekten ist.

Die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten ist nicht nur Sache der IT-Abteilung.
Foto: Gulp

Nicht jedes mittelständische Unternehmen folgt einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie. Eine solche gibt es in insgesamt dreißig Prozent der 216 Firmen. Weitere fünfzig Prozent erklären, Digitalisierung werde "zunehmend in immer mehr Prozessen wichtig". Hier gilt: Mit steigender Mitarbeiterzahl wächst auch die Zahl derer, die bereits eine Digitalisierungsstrategie implementiert haben.

Welche Abteilungen Projekte umsetzen

Gulp wollte wissen, wer Digitalisierungsprojekte umsetzt. Das ist in den deutlich meisten Fällen (57 Prozent) die IT-Abteilung. Doch auch andere Teams übernehmen diese Aufgabe: 32 Prozent der Befragten nennen die Kommunikations-Abteilung und 29 Prozent den Vertrieb. Es folgen Buchhaltung/Controlling, Administration und Einkauf mit je 28 Prozent, vor Human Resources mit 22 Prozent und Business Development sowie Forschung / Entwicklung mit jeweils 21 Prozent. 16 Prozent nennen die Rechtsabteilung.

Jeder Fünfte (20 Prozent) zieht bei der Digitalisierung keine Experten von außen hinzu. 34 Prozent dagegen holen sich externe Unterstützung. Die verbleibenden 46 Prozent haben diese Frage noch gar nicht geklärt. Man erwäge derzeit externen Support, sei aber noch unentschieden.

Egal, welcher Größe, Unternehmen suchen vor allem Software-Entwickler.
Foto: Gulp

Gulp hat nachgehakt, wer für diese Entscheidung - wie auch immer sie ausfällt - zuständig ist. Ergebnis: Meist (61 Prozent) sind es mehrere Beteiligte. Unter denen befinden sich typischerweise Mitglieder der Geschäftsleitung (69 Prozent) und des IT-Teams (59 Prozent). Seltener (25 Prozent) sitzen Projektleitung und Fachbereiche mit am Tisch.

Die HR-Abteilung wird selten gefragt

Die Unternehmen suchen vor allem Software-Entwickler. Hier sind es vor allem kleine Firmen (einer bis zehn Mitarbeiter), die solche Entwickler benötigen (57 Prozent). Unter den großen Mittelständlern (bis tausend Mitarbeiter) erklären das 43 Prozent. Zwischen sieben und elf Prozent aller Unternehmen (größenunabhängig) suchen Berater, zwischen null und 17 Prozent Projekt-Manager.

Wo KMU nach externen Experten suchen

Auf der Suche nach Externen sehen sich die Entscheider zunächst im eigenen Netzwerk um. Das erklären 41 Prozent aller Befragten. Außerdem verlassen sie sich auf die Empfehlung von Bekannten (32 Prozent) oder auf Business-Netzwerke (29 Prozent). Seltener kontaktieren sie die eigene Beschaffungsabteilung (19 Prozent) oder Freelancer-Datenbanken und externe Personalvermittler (jeweils 18 Prozent). An die eigene HR-Abteilung wenden sich 14 Prozent.

Das eigene Netzwerk ist die erste Anlaufadresse bei der Suche nach externer Unterstützung.
Foto: Gulp

Zurzeit arbeiten 40 Prozent aller befragten Unternehmen an einem Digitalisierungsprojekt. Auch hier gilt: je größer das Unternehmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass gerade ein Projekt umgesetzt wird.

Insgesamt geben weitere 41 Prozent an, im Moment ein Digitalisierungsprojekt zu planen. 19 Prozent hegen keinerlei solcher Pläne.

Lünendonk: Die Top Ten der Freiberufler-Vermittler 2018
Freiberufliche IT-Experten sind stark gesucht
Das zeigen die Marktforscher von Lünendonk in ihrer Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland". Diese ermittelte die wichtigsten Freiberufler-Vermittler 2018 - gemessen an ihren Umsätzen.
Platz 10: Q_Perior Staffing Solutions
Neu unter den Top Ten ist Q_Perior, hier im Bild Partner Michael Girke. Mit nur 13 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz mit der Vermittlung von Freiberuflern von 63 Millionen, im Jahr zuvor waren es noch 45 Millionen Euro.
Platz 9: 1st Solution Consulting
Einen Umsatz von 64,9 Millionen Euro kann Frank Shams, Geschäftsführer von 1st Solutions, durch die Freiberuflervermittlung im Jahr 2017 nachweisen. Der Gesamtumsatz liegt bei 92,1 Millionen Euro (2016: 115 Millionen) und auch die Mitarbeiterzahl wurde von 110 im Jahr 2016 auf 88 im Jahr 2017 reduziert.
Platz 8: top itservices
Über einen Umsatz von 70 Millionen Euro kann sich Vorstandsvorsitzender Hubert Staudt freuen. Der Gesamtumsatz konnte von 103 Millionen im Jahr 2016 auf 109 Millionen Euro im Jahr 2017 gesteigert werden. Zudem erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 850 auf 900 Angestellte.
Platz 7: Westhouse Group …
… ist unter anderem auf die Vermittlung von SAP-Freiberuflern spezialisiert. 2017 erwirtschaftete Westhouse mit der Freiberuflervermittlung 95,8 Millionen Euro (2017: 77,4 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz betrug 137 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl beträgt 225.
Platz 6: Solcom
Solcom hat mit Geschäftsführer Oliver Koch an der Spitze mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern 101,1 Millionen Euro und damit 22 Millionen Euro mehr als im Vorjahr umgesetzt. Auch die Zahl der Angestellten ist von 155 auf 189 angewachsen.
Platz 5: Etengo
Etengo-Vorstandschef Nikolaus Reuter kann sich über 108 Millionen Euro Umsatz mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern und damit fast 17 Millionen mehr als 2016 freuen. Die Mitarbeiterzahl der Mannheimer wuchs von 125 im Jahr 2016 auf 147 im Jahr 2017.
Platz 4: SThree
Erneut Platz 4 für die Personalberatung SThree, hier im Bild Luuk Houtepen, Director Business Developement. Der Umsatz mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern weist mit 131,5 Millionen Euro ein Plus von 23,5 Millionen gegenüber dem Vorjahr aus. Der Gesamtumsatz stieg ebenfalls stark von 225 auf 263 Millionen Euro.
Platz 3: Allgeier Experts
Bronze geht wie im Vorjahr an Allgeier Experts, hier im Bild Allgeier-Manager Bernd Sauer: Das Unternehmen erzielte mit der Vermittlung von Freiberuflern 141,8 Millionen Euro Umsatz, der Gesamtumsatz lag bei 258 Millionen Euro. Allgeier beschäftigt 1840 Mitarbeiter.
Platz 2: Gulp Information Services
Die Randstad-Tochter Gulp - im Bild Marketing-Chef Stefan Symanek- behauptet den zweiten Platz mit 275 Beschäftigten, einem Vermittlungsumsatz von 404 Millionen Euro (2016: 356,2 Millionen Euro) sowie der Steigerung des Gesamtumsatzes von 390,1 Millionen Euro auf 445,7 Millionen Euro.
Platz 1: Hays
Unangefochten an der Spitze: Marketing-Chef Frank Schabel kann sich freuen. Hays setzte 2017 mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern über eine Milliarde Euro um. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 2000. Der Gesamtumsatz wurde von 1,8 auf 1,93 Milliarden Euro gesteigert.