DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn Sie hier bei uns in die Berufsschule gehen, in der Eifel oder im Hunsrück, dann haben die oft ein Riesenproblem, ins Internet zu kommen oder digitale Strukturen zu nutzen. Denn da ist immer noch wenig vorhanden, weil sie noch mit Kupferkabel arbeiten müssen. Die Berufsschulen werden bei Projekten wie dem Digitalpakt gerne erst mal vergessen." Adrian ist Unternehmer in Trier.
Die digitale Infrastruktur insgesamt müsse deutlich verbessert werden. "Noch nicht mal in einem Prozent unserer Gewerbegebiete sind die Betriebe komplett an Glasfaser angeschlossen. Dafür gibt es unterschiedliche Ursachen, an die wir ranmüssen", sagte Adrian. "Wenn Sie das mal mit anderen Ländern vergleichen, ist das natürlich schon bemerkenswert schlecht für uns."
Zum Ausbildungsjahr 2021 sagte Adrian, dieses habe sich nach dem heftigen Einbruch 2020 leicht positiv entwickelt. "Wir sind aber noch nicht bei den Ausbildungszahlen, die wir vor Corona hatten. Da spielt einfach eine Rolle, dass der Prozess der Vermittlung sehr erschwert ist, eine normale Berufsorientierung war kaum möglich. Ich bin zuversichtlich, dass das in den nächsten Jahren wieder besser wird."
Es blieben aber Tausende Ausbildungsstellen unbesetzt, weil es zu wenig Bewerber gebe. "Wir bieten weit mehr Ausbildungsplätze an, als wir besetzen können. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass in den Familien und bei den jungen Leuten wieder ein anderes, positives Grundverständnis für die duale Berufsausbildung entsteht." (dpa/rs)