Mehr als zwei Millionen Kunden nutzen das Girokonto der Deutschen Kreditbank und auch das Online-Konto DKB-Cash. Die Zugriffszahlen und -zeiten auf die Online-Banking-Applikation der DKB variieren jedoch beträchtlich. Um die damit verbundenen Schwankungen in der benötigten Rechenleistung zu optimieren, hat die Bank ihre statische IT-Infrastruktur zugunsten der FI-TS Cloud-Module cloud.base.elb und cloud.base.es abgelöst. Aktuell werden die Schwellenwerte für die automatische Zu- und Abschaltung von Ressourcen fein getunt.
Die variierenden Stoßzeiten machen Investitionen in die IT-Infrastruktur wenig effizient. An einem normalen Arbeitstag muss die Online-Banking-Anwendung "nur" bis zu 10.000 gleichzeitig angemeldete Benutzer bedienen. An einem Monatsende können es bis zu 15.000 Anwender sein und zum Jahresende greifen sogar zwischen 20.000 und 25.000 Kunden gleichzeitig auf die Plattform zu.
"Für uns als Bank bedeuten diese Schwankungen, dass wir die Rechenleistung unserer IT-Systeme immer an der maximal denkbaren Belastung ausrichten müssen", erklärt Patrick Matzner, IT-Leiter der DKB. Ist die Infrastruktur jedoch an Spitzenauslastungen ausgerichtet, hat das Online-Banking zwar eine ausgezeichnete Performance, doch jenseits der Peaks stehen viele Systeme untätig herum und verursachen nur Kosten, so Matzner.
Die DKB hat sich daher für den Wechsel auf eine automatisierte, bedarfsgesteuerte Rechenleistung aus der Cloud des Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) entschieden. Das Tochterunternehmen der Finanz Informatik stellt die IT-Infrastruktur für das DKB-Online-Banking flexibel über ihre Finance Cloud bereit. Gemeinsam mit der DKB wurden die beiden Cloud-Module cloud.base.elb und cloud.base.es entwickelt, die die Bereitstellung der erforderlichen Rechenleistung automatisch regeln.
Das Modul "cloud.base.elb" für ein Elastic Load Balancing verteilt dabei eingehende Benutzeranfragen gleichmäßig auf alle verfügbaren Serversysteme. Reicht die Summe der Kapazitäten nicht aus, schlägt die Stunde des Easy-Scaling-Moduls. Denn an "cloud.base.es" angeschlossene Anwendungen werden damit in die Lage versetzt, selbstständig zusätzliche Rechenleistung anzufordern. Gleichzeitig dürfen die Applikationen Kapazitäten auch wieder abgeben, wenn sie diese nicht mehr benötigen.
Kamen anfangs noch fest zugeteilte virtuelle Serversysteme zum Einsatz, um das Anwendungsverhalten auf der neuen dynamischen Plattform zu beobachten, konnte die Finance Cloud von FI-TS bereits die besonders hohen Lastspitzen beim Online-Banking der DKB zum Jahreswechsel 2011/12 vollständig abfangen. Das Zu- und Abschalten einzelner Server erfolgte dabei zunächst noch manuell. Die Lastverteilung zwischen allen verfügbaren Systemen lief bereits vollautomatisch ab.
Feinabstimmung der Schwellenwerte
Nachdem die Online-Banking-Anwendung der DKB komplett mit dem Easy-Scaling-Modul verbunden ist, erarbeiten die DKB und FI-TS jetzt die exakten Schwellenwerte, bei denen das Internet-Banking zusätzliche Server von FI-TS automatisch hinzuschalten und wieder abgeben kann.
Patrick Matzner ist mit dem Wechsel auf die neue Plattformtechnologie zufrieden: "Das Projekt war zeitgemäß, wirtschaftlich notwendig und entspricht dem Stand der Technologie. Und es war für uns auf alle Fälle die richtige Entscheidung."