Konkret geht es um die Auslagerung von Stammpersonal in das Zeitarbeitsunternehmen Meniar, wodurch die Stundenlöhne der Beschäftigten sinken. Meniar hat Schlecker selbst 2009 gegründet. Diese Firma, so Schlecker, „wendet seit 2010 die zwischen den DGB-Gewerkschaften und dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen ausgehandelten Tarife an.“
Schlecker kündigte an, den Vertrag mit Meniar zu lösen. "Weil wir keinen Ärger mit den Arbeitnehmervertretern wollen, werden wir unsere Verbindungen mit Meniar beenden", sagte er dem Wirtschaftsblatt. Allerdings sei der in der Öffentlichkeit verbreitete Eindruck falsch, mit Meniar seien Tausende von Verträgen abgeschlossen worden. "Meniar deckt nur Spitzen ab." Von den insgesamt 52.000 Schlecker-Beschäftigten habe nur "ein sehr geringer Anteil" einen Vertrag mit Meniar.
Indessen räumt Schlecker geschäftliche Probleme ein. "Seit 2004 verlieren wir in Deutschland an Umsatz." Recherchen des manager magazins, wonach er 2007 und 2008 operativ rote Zahlen geschrieben haben soll, wollte der Firmenchef nicht kommentieren, bestätigte aber, dass viele Schwierigkeiten hausgemacht seien. "Wir haben nur kleinkarierte Sachen ausprobiert. Heute wissen wir, dass wir unser gesamtes Geschäftsmodell umwälzen müssen." Statt kleiner und enger Läden soll es künftig noch mehr große Märkte geben. Damit sich die Geschäfte im bereits dicht besetzten deutschen Markt nicht kannibalisieren, will Schlecker "dieses Jahr etwa 500" kleine Läden schließen. "Wir investieren derzeit klotzig", versprach Schlecker, der versicherte, dass keinerlei Bankschulden die Firma und deren Immobilien belasteten.