Das Surfen im World Wide Web ist für viele Deutsche längst fester Bestandteil des Alltags: Insgesamt 40,23 Millionen Deutsche gehen regelmäßig online, 33 Millionen davon beziehen auch Waren oder Dienstleistungen übers Web. Besonders gerne surfen die Internet-Nutzer in Berlin, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen, wo der Prozentsatz der regelmäßigen Internet-Nutzer mit bis zu 68 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt von 62,1 Prozent liegt.
Die Deutschen schlagen vor allem bei Büchern, CDs, DVDs und Eintrittskarten zu. Auch Flug- und Bahntickets, Hotelreservierungen, Reiseangebote und Bekleidung werden immer häufiger im Netz geordert. Hinzu kommt ein weiterer Trend: Vieler User kaufen zwar nach wie vor im Laden, nutzen das Web jedoch, um sich Informationen und Vergleichsangebote zu beschaffen. Bei dieser Gruppe soll es sich der Studie zufolge um die potenziellen Online-Shopper von morgen handeln.
Dennoch wird das Online-Shopping nicht von allen Bürgern gleichermaßen genutzt, so die Ergebnisse der Hohenheim Wissenschaftler. Gingen sie vor ein paar Jahren noch davon aus, dass der Trend in Kürze alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen erfasst, stellten sie auch im Jahr 2007 erneut fest, dass junge Männer zwischen 20 und 29 mit gehobenem Bildungsniveau weit häufiger Verkaufsangebote im Netz nutzen als andere.
Ob und wann die digitale Spaltung der Bevölkerung abnimmt, ist heute nicht genau zu prognostizieren. Es scheint sich jedoch herauszukristallisieren, dass die zur Zeit noch vorhandenen Unterschiede weiter abflachen, nicht zuletzt auch als Reaktion auf umfangreiche Förderprogramme von Bund und Ländern, die gezielt die Gruppen unterstützen, die heute noch unterdurchschnittlich das Internet nutzen, so die Macher der Studie.
Bereits zum siebten Mal seit dem Jahr 2000 liegt nun die aktuelle Analyse "Nutzung und Akzeptanz von Internet und E-Commerce" vor. Seit 2007 wird die Analysereihe in Zusammenarbeit mit TNS-Infratest Business Intelligence durchgeführt. Die Autoren beschränken sich bei der Zielgruppenbestimmung nicht auf soziodemografische Variable. Vielmehr werden die Nutzer des Internet und die Anwender von E-Commerce auch anhand der Sozialen Milieus beschrieben, um so die milieuspezifische Nutzung von Internet und E-Commerce aufzuzeigen. Auf diese Weise wird ein Eindruck von den gegenwärtigen und künftigen Marktchancen des Business-to-Consumer E-Commerce vermittelt.