Im Herbst kommt der biometrische Reisepass

E-Pass mit Chips von Infineon und Philips

20.07.2005
Nachdem auch der Bundesrat der Einführung des so genannten E-Passes zugestimmt hat, laufen in der für die Herstellung zuständigen Bundesdruckerei die Vorbereitungen auf Hochtouren. Bereits ab November sollen die biometrischen Pässe verfügbar sein. Auf ihnen kommen Chips von Philips und Infineon zum Einsatz.

Künftig sollen jährlich zwei Millionen so genannter E-Pässe ausgeliefert werden. Dabei ist die Bundesdruckerei als Generalunternehmer für das komplette E-Pass-System zuständig.

In dieser Eigenschaft stellt sie nicht nur sämtliche deutschen Reisepässe her, sondern liefert für die insgesamt 5.700 Passbehörden auch die dafür notwendige zusätzliche Infrastruktur, wie Visualisierungsgeräte oder später Fingerabdruck-Scanner.

Auf dem Chip des E-Passes werden zunächst nur personenbezogene Daten, ab 2007 aber auch Fingerabdrücke gespeichert (Quelle: Bundesdruckerei)
Foto: BMI

Grundlage für den E-Pass ist ein EU-Beschluss. Danach werden künftig nicht nur die personenbezogenen Daten auf einem Chip gespeichert. Entsprechend den Empfehlungen der Internationalen Zivilen Luftschutzbehörde (ICAO), die bei den Vereinten Nationen angesiedelt ist, sollen ab 2007 auch zwei Fingerabdrücke des Passbesitzers auf dem Chip gespeichert werden.

Zudem muss das Passfoto andere Anforderungen erfüllen, als die seit Jahrzehnten gewohnten. So wird der Passinhaber nicht mehr im Halbprofil sondern frontal abgelichtet.

Bereits ausgegebene "alte" Pässe behalten ihre bis zu zehnjährige Gültigkeit. Das gilt auch für die zwischen Ende 2005 und Anfang 2007 ausgestellten Pässe, die nur das Foto und nicht den digitalen Fingerabdruck enthalten. Die Ausstellung eines E-Passes kostet 59 Euro.

Lokale Passbehörden können die Antragsdaten elektronisch oder per Post an die Bundesdruckerei übermitteln. Schon heute arbeiten etwa 60 Prozent der Passbehörden in Deutschland mit dem digitalen Antragsverfahren der Bundesdruckerei "Digant" und senden die Daten verschlüsselt an das Berliner Unternehmen.

Die von Philips und Infineon gelieferten Inlays bestehen aus dem Chip, dem Chipmodul und der Antenne. Die EU-Mitgliedsländer müssen bis 2008 den E-Pass einführen. Auch in USA gibt es entsprechende Überlegungen. Philips und Infineon rechnen sich gute Chancen aus, hier ebenfalls zu Zug zu kommen.