Reinhard Schütte wird neuer Finanzvorstand des Lebensmitteleinzelhändlers Edeka. Er übernimmt mit dieser Position gleichzeitig die Verantwortung für den Bereich IT. Spätestens im Mai 2009 soll Schütte bei Edeka beginnen und damit die Nachfolge von Markus Mosa antreten, der im Mai dieses Jahres den Vorstandsvorsitz des Konzerns übernommen hatte. Seitdem war die Leitung des Finanzressorts vakant gewesen.
Der 41jährige Schütte war seit Ende 2003 für die Dohle Handelsgruppe (Hit-Supermärkte) tätig. Als einer der zwei Geschäftsführer verantwortete er die Bereiche IT, Organisation und Personal. Unter Schüttes Verantwortung wurde unter anderem die IT-Tochter wieder in die Muttergesellschaft integriert. Außerdem hat er die Ablösung der alten IT-Infrastruktur geleitet.
Erfahrung mit SAP for Retail
Seit 2004 arbeitete die Dohle Handelsgruppe an einer integrierten SAP-Landschaft auf Basis der Net-Weaver-Technologie. Unter anderem kommt in dem Unternehmen neben dem ERP aus Walldorf auch die Branchenlösung SAP for Retail zum Einsatz.
Letzteres könnte nicht unwesentlich für die Entscheidung des Edeka-Konzerns gewesen sein. Über die Aufgaben, mit denen Schütte als Finanz- und IT-Chef betraut sein wird, will sich Edeka noch nicht äußern. Fest steht jedoch, dass der IT -Verantwortliche stark mit der Lunar GmbH beschäftigt sein wird.
Seit gut einem Jahr ist die hundertprozentige Edeka-Tochter damit beauftragt, für den gesamten Konzern ein neues Warenwirtschaftssystem auf Basis von SAP-Software zu bauen.
Für die Entwicklung und Bereitstellung des Systems sollen neben Funktionen aus "SAP for Retail" auch die Anwendungen "SAP ERP" und "SAP Netweaver" zum Einsatz kommen. Schüttes Erfahrungen in diesem Bereich dürften dem Konzern daher entgegenkommen.
Lunar startet in die Templatephase
Bislang, so die offizielle Aussage von Edeka, seien die Vorprojekte erfolgreich abgeschlossen. Jetzt starte die Templatephase. Die Implementierung (einschließlich Programmierung) sowie erste Pilotrollouts sollen bereits im nächsten Jahr starten.
Der Rollout wird dann nach und nach in der Edeka-Gruppe erfolgen, auch in neu hinzukommenden Filialen. Diese sukzessive Vorgehensweise ist bedingt durch die Struktur und Größe der Edeka-Gruppe. Angesetzt ist für das in enger Partnerschaft mit SAP laufende Projekt ein Zeitraum von fünf Jahren.
Die Edeka-Gruppe ist mit annähernd 38 Milliarden Euro Umsatz Marktführer im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Daneben wirkt die Dohle-Handelsgruppe wie ein Zwerg: Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz in Höhe von knapp 1,4 Milliarden Euro erzielt. Etwa 1,3 Mrd. Euro steuerten dazu die Großflächen und Verbrauchermärkte Hit bei.