Dem Kältemaschinenhersteller Efficient Energy aus Feldkirchen bei München bleiben nach Worten von Insolvenzverwalter Matthias Hofmann wenige Wochen, um einen neuen Geldgeber zu finden. "Efficient Energy ist ein Start-up, das in der aktuellen Phase noch zwingend auf Finanzierung angewiesen ist."
Der Fall illustriert die Schwierigkeiten, die junge Unternehmen bei der Investorensuche haben. Dabei sind klimafreundliche Technologien politisch erwünscht: Die EU will Europa zum "ersten klimaneutralen Kontinent" machen, nach Möglichkeit mit heimischer Technologie. Efficient Energy hat eine Kältemaschine namens "eChiller" entwickelt, die ohne klimaschädliche fluorierte Gase als Kältemittel auskommt. "In unseren Anlagen sind lediglich 50 Liter Wasser", sagt Geschäftsführer Georg Dietrich.
Das Unternehmen hat gut 200 Patente angemeldet. Zu den Referenzkunden zählen Siemens, British Telecom und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Insgesamt 190 Anlagen sind im Einsatz. Die Geschäftsführung habe sehr früh den Insolvenzantrag gestellt, sagt Insolvenzverwalter Hofmann. "So können wir den Zeitraum von drei Monaten, in dem die Bundesagentur die Personalkosten mit Insolvenzgeld unterstützt, voll ausschöpfen. Aber mehr als diese drei Monate Juni, Juli, August haben wir faktisch nicht."
Nach einem Bericht des US-Branchendiensts "Climatetech VC" fuhren im ersten Halbjahr Wagniskapitalgeber weltweit ihre Investitionen in Klimatech-Startups im Jahresvergleich um 40 Prozent herunter - von 19 Milliarden auf 12 Milliarden Dollar. Start-ups auf der Suche nach Anschluss- oder Refinanzierung seien stark unter Druck, sagt Insolvenzverwalter Hofmann. "Das Geld sitzt bei Venture-Capital-Investoren und im Private-Equity-Bereich nicht mehr so locker." (dpa/rs)