Mit rund 1.000 Mitarbeitern und über 450 Betten ist das 1876 gegründete Josefs-Hospital das zweitgrößte Krankenhaus in Wiesbaden. Die Trägerschaft liegt beim katholischen Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern). Über die medizinische Grundversorgung hinaus bietet die Klinik eine Reihe von Sondereinrichtungen, darunter ein Blutkonserven-Depot, physikalische Therapien, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, eine onkologische Schmerzeinheit sowie Einrichtungen zur Sozial- und Pflegeberatung. Eine immunologische Ambulanz, ein Zentrum für ambulante Operationen sowie ein Institut für ästhetische Chirurgie runden das Angebot ab.
Der Beitrag der IT
„Die IT-Infrastruktur leistet einen wichtigen Beitrag zu den hohen Qualitätsstandards unseres Hauses“, erklärt Johannes Heinemann, EDV-Leiter beim Josefs-Hospital. Auf vier verschiedenen Stockwerken des Haupthauses und in den Nebengebäuden befinden sich zum Beispiel fünf vernetzte Service-Stellen, an denen Patienten bequem ihre Zimmertelefone an- und abmelden oder Tagessätze entrichten können. Darüber hinaus sind Ärzte, Pfleger und Verwaltungsangestellte in der Lage, über das Netzwerk schnell und von allen Klinikkomplexen aus auf die Daten und Anwendungen des Hospitals zuzugreifen sowie miteinander zu kommunizieren.
„Um unseren gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden, benötigten wir eine ausfallsichere IT-Infrastruktur mit hoher Kapazität“, führt Heinemann weiter aus. Bis vor kurzem bildete noch eine Reihe von 10 Mbit/s Hubs die Grundlage der Netzwerk-Infrastruktur des Krankenhauses. Diese ältliche Architektur verursachte einen beträchtlichen Wartungsaufwand, erschwerte die Übersicht über das Netzwerk und ließ keine gezielte Steuerung des Datenverkehrs zu. Ein intelligentes Routing, das die Bandbreite des Netzwerks effizient nutzt, war nicht möglich. Die Hubs belasteten die Bandbreite stark, da sie alle Datenpakete ohne Unterschied an sämtliche angeschlossenen Rechner schickten.
Die neue Infrastruktur
Inzwischen setzt das Josefs-Hospital eine komplett erneuerte IT-Infrastruktur ein. Den Backbone der Lösung bilden fünf Switches des Herstellers ProCurve Networking by HP vom Typ 5372XL. Die Geräte dieser Serie sind für den Einsatz in Netzwerken mit hoher Auslastung konzipiert. Sie bieten ein skalierbares Layer 2-, 3- und 4-Switching sowie bis zu acht Slots für Module mit den benötigten Anschlüssen. An den Backbone sind rund 25 Client-Switches vom Typ HP ProCurve 2524 angebunden. Sie stellen die Verbindung zwischen dem Backbone und den einzelnen Clients her. Die Switches der 2524er-Serie sind kostengünstige, stapelbare, verwaltete Switches mit jeweils 24 Ports und 10/100-Autosensing je Port sowie zwei freien Transceiver Slots für Gigabit- oder 100Base-FX.
Mit Hilfe der neuen Geräte ist das gesamte weitläufige Krankenhausgelände vollständig vernetzt. Es umfasst insgesamt fünf größere Gebäudekomplexe, die bis zu 500 Meter weit auseinander liegen und maximal sechs Stockwerke aufweisen. Alles in allem stehen jetzt über die verschiedenen Komplexe der Klinik verteilt rund 1.100 Ports zur Verfügung.
Intelligentes Routing für gezielte Datenverteilung
Die überwiegend mit leistungsfähigen Glasfaserkabeln an den Backbone angebundenen Switches ermöglichen Bandbreiten im Gigabit-Bereich, die sich zudem besser ausnutzen lassen. Mit den neuen Switches ist intelligentes Routing möglich, das die Datenpakete gezielt an diejenigen Rechner leitet, die sie benötigen. Auf diese Weise lassen sich größere Datenmengen in höherer Geschwindigkeit verschicken.
Das Josefs-Hospital ist jetzt in der Lage, neue und erweiterte Anwendungen einzusetzen, welche die Qualität der medizinischen Leistungen steigern und den Patienten-Service verbessern. Zu den neuen Applikationen gehört unter anderem ein System, mit dem sich digitalisierte Röntgenbilder schnell über das Netzwerk abrufen lassen, so dass das für Patienten und Personal lästige Mitnehmen und Verschicken der Bilder entfällt. Darüber hinaus lässt sich der Zugang zur krankenhausweit eingesetzten Datenbank erweitern und deutlich komfortabler gestalten. Statt zuvor nur 150 sind nun 250 Arbeitsplatz-Rechner angebunden.
Reibungslose Realisierung und Implementierung
Realisiert hat das Projekt das Dienstleistungsunternehmen Semico GmbH aus Wiesbaden. „Die eigentliche Umsetzung der einzelnen Projektphasen vor Ort erfolgte durch gerade mal zwei Techniker jeweils innerhalb eines einzigen Tages“, sagt Robert Ruf, der Projektverantwortliche bei Semico. Möglich waren die kurzen Einrichtungszeiten, weil Semico Mitglied im Elite-Partner-Programm von HP ProCurve ist. Im Rahmen dieses Programms arbeitet der Hersteller ausschließlich mit ausgewählten Vertriebspartnern zusammen, die über umfassende Erfahrungen mit der Implementierung seiner Lösungen verfügen. „Vor allem in den Bereichen Know-how und Kundendienst erhalten wir hervorragende Unterstützung von HP“, erklärt Ruf. „Deshalb können wir unsere Projekte optimal vorbereiten und umsetzen“.
Überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Bevor sich das Josefs-Hospital für eine komplett erneuerte IT-Infrastruktur entschied, konnte es bereits Erfahrungen mit den Produkten von HP ProCurve sammeln. Um die Ausfallsicherheit und Steuerbarkeit in Teilbereichen des Netzwerkes zu steigern, setzte das Krankenhaus bereits seit dem Jahr 2001 einzelne Switches der 2500er-Serie ein. Sie glichen die wichtigsten Engpässe und Schwachstellen der alten Infrastruktur aus. „Die guten Erfahrungen, die wir mit diesen Geräten gemacht haben, waren ein wichtiges Argument dafür, bei der neuen Infrastruktur auf denselben Anbieter zu setzen“, sagt Heinemann.
Die Switches ließen sich später problemlos aufrüsten und in die neue IT-Infrastruktur integrieren. Auf diese Weise blieben frühere Investitionen erhalten. Darüber hinaus war entscheidend, dass die Produkte von HP ProCurve das beste Preis-Leistungs-Verhältnis boten. Insbesondere aus diesem Grund hat das Josefs-Hospital auch den im März 2004 neu bezogenen Westflügel des Krankenhauses mit einer Lösung von HP ProCurve vernetzt.
Reinhold Hölbling, MBmedien GmbH, Krefeld