Wieder einmal bestätigt sich die Vermutung, dass nicht unbedingt der Fähigste, sondern der am meisten Vorwärtsstrebende den besten Job bekommt. So fällt jedenfalls das Umfrageergebnis der Personalberatung Heidrick & Struggles unter deutschen Führungskräften aus.
Diese sollten zwölf Karrierekriterien auf einer Skala von Eins (sehr wichtig) bis vier (unwichtig) bewerten. Nach den Erfolgsfaktoren Ehrgeiz und Netzwerk (beide 1,58) folgt auf Platz drei, über ein klares Wertegerüst zu verfügen (1,79). Intelligenz landete auf dem letzten Platz (2,5).
Auch den Punkten soziale Herkunft (2,33) und intakte Partnerschaft (2,35) spielen für die befragten Führungskräfte keine so entscheidende Rolle. "Wahrscheinlich unterschätzen die Führungskräfte die Bedeutung des Elternhauses und einer intakten Partnerschaft", sagt Oliver Dange, Partner bei Heidrick & Struggles.
"Dass Karriere nicht unbedingt stringent mit akademischer Intelligenz korreliert, können wir indes aus unserer Praxis bestätigen", meint Dange. Kriterien wie hohe Sozialkompetenz (1,83) und herausragende Leistungen (1,83) sowie Führungsstärke (1,85) und starker Mentor (2,05) belegen die mittleren Plätze beim Ranking.
Für Dange ist das keine Überraschung. Bei den Befragten handelt es sich vor allem um Führungskräfte, die noch an der Karriere basteln, und nicht um Top-Manager. "Wer ganz an der Spitze steht, bewertet die Faktoren Leistung, Führungsstärke und Mentoren höher", so der Berater.
Die Personalberatung Heidrick & Struggles befragte 1000 Führungskräfte in Deutschland.